Schabbat

Mi 13.03.2024 Fastenzeit

Joh 5:17-30 Jesus spricht über den Vater und sich.

Wenn es einen Sonntag gibt, dann ist Gott weiter am Wirken.

Nachdem Jesus am Schabbat geheilt hat und den Menschen „Fortschreiten“ ließ (siehe gestern!) begründet Er dies heute.

Israel betrachtet den Schabbat als Vollendung der Schöpfung. In der Vollendung geschieht kein weiteres Werk.

Gestern habe ich die Wochentage auf Hebräisch gelernt. Es ist einfach – es sind die Kardinalzahlen (der 1. Tag, der 2. Tag etc.).

Erst fragte ich mich, ob das nicht fantasielos ist – aber nein: Es handelt sich um die Wiederholung der Schöpfung. Es ist tief symbolisch. In dieser Weise bereitet die ganze Woche den Schabbat vor.

Meine Lehrerin war überrascht, als ich ihr erklärte, dass Christen sich klar darüber sind, dass der Sonntag der erste Tag der Woche ist – aber der Beginn einer Neuschöpfung.

Der Vater ist immer noch am Wirken,

und ebenso der Sohn.

Mit dem Schabbat findet eine Zäsur statt. Bisher konnte man nur den Vater wirken sehen.

In Jesus wird etwas Neues offenbar.

Der Vater und Jesus wirken weiterhin. Nun aber deutlich mit dem Sohn im Vordergrund.

Das Kreuz ist ein „Werk“

Und es ist ein Werk, dass allein Gottes gemäß ist.

Es ist so bedeutsam wie die Schöpfung selbst und fügt etwas hinzu, was vorher nicht da war, genauso wenig wie am fünften Tag der Mensch da war.

(Im Herzen Gottes war alles schon immer verborgen da).

Dass der Mensch so sehr gegenüber Gottes ist, dass der Vater dafür den Sohn „Menschensohn“ werden lässt, und ihn als solchen die Schmach des Kreuzes ertragen lässt, ist eine Neuschöpfung. Ein eigenes Werk. Ein Werk, das ein weiterer Tag ist (Offenbart in der Auferstehung am Sonntag).

So ist die Schöpfung nicht nur Entfaltung, sondern auch Werk. Werk in dem Sinne, dass etwas ganz Neues ins Universum kommt.

Aus der Abfolge der Tage ist aber auch sichtbar, dass die Tage damit nicht ihre Bedeutung verlieren. Der neue Tag ist nicht „besser“ in dem Sinne, dass er den alten ersetzt.

Schabbat der Juden

Nur die Juden haben den Schabbat gehalten.

Und er bleibt gültig, genau wie der 6. Tag (der Mensch) und der 5. Tag (Fische und Vögel) etc.

Ohne die Juden und ohne ihren Schabbat wackelt das Ganze.

Ähnlich einer Missachtung der Natur. Ohne Fische und Vögel keine Menschen. Ohne Israel kein Christentum.

Auch heute!

Trinität und Sünde

Erst am Kreuz wird die Trinität sichtbar. Und in der Trinität ein Blick auf die Schöpfung, den es vorher nicht gab.

Die tiefe der menschlichen Schuld.

Im Judentum, soweit ich es bisher kenne, ist die Erinnerungskultur entscheidend. Gott schuf den Mensch und errettete Israel aus Ägypten.

Erinnere dich an diesen Gott und du lebst richtig.

Korrigiere deinen Weg zu Gott hin, liebe Ihn von ganzem Herzen.

Nun aber: Zur Beziehung des Menschen zu Gott gehört der „Tod Gottes“. Genauer: das Sterben Gottes.

Denn der Mensch ist ohne dem nicht wahres Gegenüber.

Erst hier offenbart Gott deutlich, wer der Mensch für Ihn ist – also auch, wer Gott sein muss, damit es so ist – nämlich trinitarisch.

Ein singulärer Gott wäre im Sterben verschwunden.

Ein singulärer Gott kann kein Gegenüber eines sündigen Menschen sein – es würde zur Sintflut ohne Arche führen.

So „entsteht“ unsere Schuld erst angesichts unserer Würde vor Gott.

Wer Christus als Gott erkennt, muss sterben wie Er.

Er kann sich nicht retten, denn er ist Fleisch.

Kein Wunder, dass die Krönung der Völker, Israel, es damit besonders schwer hat.

Nur sie kannten den Schabbat und den Gott des Schabbat.

Verheißung

Wenn es einen Sonntag gibt, dann ist Gott weiter am Wirken.

Dann, und nur dann, gibt es Hoffnung für die Welt.

Denn diese Welt kann sich nicht selbst heilen. Offenbar selbst mit den Christen nicht.

So kann ich erwarten, dass Jesus wiederkommt – als Wirkender, als Schöpfender.

Hinterlasse einen Kommentar