Fest des auf dem Weg seins.

Fr 15.03.2024 Heerhugowaard, Holland

Joh 7:1-2,10,25-30 Jesus und das Laubhüttenfest

Mit dem Begriff des Zweifels muss man sorgfältig umgehen. Es gibt Zweifel zum Tode und Zweifel als Ausdruck des auf dem Weg seins.

Das Laubhüttenfest ist zum einen das Fest der Unsicherheit. Ein provisorisches Haus aus Blättern und Zweigen. Erinnerung an 40 Jahre Wüste.

An all die Wüstenerlebnisse Israels.

Direkt im Anschluss ist Simchot Thora, der Neubeginn der Thoralesung. Also des Festes der Thorafreude. Das fiel 2023 auf den 7. Okt, den Tag des Massakers.

Ich dachte zunächst daran, den heutigen Text mit dem Wort Zweifel zu überschreiben.

Es sieht so aus, dass die Juden hin- und her-schwanken, ob Jesus der Messias ist. Selbst Jesu Brüder tun das.

Sogar Jesus selbst geht zunächst nicht – später aber doch, und es sieht nach einem hin- und her aus.

Wenn ich auf einem Weg bin, so wie ich gerade unterwegs bin für eine Arbeit an einer Maschine aus dem Jahr 1989, gibt es ein Maß an Unsicherheit.

Was wird der Tag bringen, werde ich das Problem lösen können.

Schön ist dann ein Moment der Ruhe, der Erfüllung.

Aber Erfüllung ist nicht der Sinn des Lebens.

Sondern auf dem Weg sein.

Es ist eine innere Spannung.

Das ist nicht dasselbe, wie das Grundgefühl des Zweifels. Im Zweifel geht es im Prinzip um ein „ob“. Um eine grundsätzliche Frage.

Darum geht es hier nicht.

Die Juden erwarten den Messias. Jesus geht den Weg des Vaters. Ich werde meine Arbeit tun.

Auf dem Weg geht es zum einen um ein „wann“. Jesus wird in Jerusalem seine Erfüllung finden – aber ist es jetzt so weit?

Wann – die Antwort auf die Frage hat sich Gott vorbehalten.

Er verheißt uns etwas – aber nicht das wann.

Habe ich Zweifel an meinem Weg mit Jesus Christus?

Ich habe mich das gefragt.

Ist nicht alles doch nur Welt? Welt und Freuden des Leibes? Glaube ein Betäubungsversuch für die Angst vor der Endlichkeit, dem Mangel an spiritueller Erfüllung?

Nein. So empfinde ich es nicht.

Es ist manchmal eine Angst vor mir selbst.

Meiner Treue auf dem Weg.

Der Weg ist klar – aber bummle ich hinterher?

Interessant: Amalek hat diejenigen überfallen und getötet, die im Zug Israels am Ende waren.

Die Gefahr lauert in meinem Zurückbleiben.

Die Vorfreude auf ein Fest, das Laubhüttenfest, beinhaltet auch, dass es am Ende eine gewisse Ernüchterung gibt (den „Kater“).

Es gilt, von der Ruhe des Bekannten, dessen, was ich selbst kenne, zu wechseln in die Ruhe des Vertrauens, mit Gott weiterzugehen.

Ich zweifle nicht an Gott, aber manchmal an mir.

Und das ist ein Wechsel im Fokus, im Blick.

Gehe ich jetzt die Schritte die Gott mir gezeigt hat, bin ich Ihm nahe.

Gehorsam schafft Nähe zu Gott.

Gehorsam ist am Dienst für den Nächsten erkennbar.

Dienst ist zumeist Einfühlung, weit vor der Tat und auch ohne Tat.

Solange ich lebe, ist die Ruhe nur ein Provisorium. Die Erfahrung ist ein Provisorium. Es gibt Ruhe – aber nur für einen Moment. So ist zu viel Ruhe eine Versuchung.

Die Bundeslade hatte goldene Ringe für die Stangen. Der Transport ist Grundbestandteil des Heiligtums.

Weiter geht’s.

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