Was wollte Jesus zu Seiner Erdenzeit?

Sa 16.03.2024 Fastenzeit

Joh 7:40-53 Spaltung um Jesu willen

Mehr als Erfolg – ja ganz anderes.

Das Volk spaltet sich. Der Hohe Rat ist mit großer Mehrheit „bibeltreu“.

Bibeltreu heißt hier offenbar: Sie erkennen Jesus nicht.

Dass wir von Theologen und Akademikern zum Christsein geführt werden sollen, scheint mir eine kritische Frage wert.

Aber warum verbirgt die Schrift Jesus denn?

Dass der Messias aus Nazareth kommt, hätte doch einfach zusätzlich zum Geburtsort in den Schriften, bei den Propheten, genannt werden können.

Die Schrift verbirgt Jesus.

Jesus selbst verbietet oft, dass man Ihn bekannt macht. Er gebietet vielen Geheilten explizit, dass sie über Sein Wirken schweigen.

Selbst seinen Jüngern sagt Er nicht, wer Er ist. Sonst hätte Er nicht gefragt, was sie denken, das Er sein.

Auch zu Nikodemus spricht Er in Rätseln.

Sollte Israel Ihn verwerfen?

Was wäre denn Geschehen, wenn Israel Ihn angenommen hätte?

Kein Kreuz?

Jesus als König?

Oder, da er unpolitisch war, wohl Hoher Priester.

Passt offenbar nicht.

Was sollte das alles?

Heilungen, Wunder, Worte, Ausbildung der Jünger – wozu?

Es gab und gibt viele wunderbare, vorbildliche Menschen.

Wege

Zu allem gehört die Zeit.

Zu allem willst Du Menschen.

In allem findet sich die Würde und der Respekt vor uns. Uns in unserer Schwäche, unserem Wesen als Zeitbezogene.

(1) Es geschieht Pädagogik in Ausbildung und Formung.

Mit der Menschheit, mit Israel, mit den Jüngern, der Kirche – und mit jedem von uns.

(2) Ebenso geschieht Entfaltung, schrittweise Offenbarung des Verborgenen.

(3) Und, aus den letzten Andachten: Neues kommt in die Welt, Gott wirkt weiter, über den Schabbat hinaus.

Das sind verschiedene Dinge, die alle ihren Ort, ihre Zeit brauchen.

Fortschritt

Mir scheint, es gibt einen Fortschritt.

Auch wenn das Wort sehr ambivalent ist.

In dem Gott in den drei genannten Felder mit der Welt weitergeht, entfaltet sich auch das Böse immer mehr.

Allezeit ist die Qualität der Wahl, die Würde des Menschen gewahrt.

Wir können Liebende sein, wir sind nicht Genötigte.

Es ist nicht alles ein Kreislauf, wie es andere Kulturen und Religionen sagen.

Das lerne ich weiter bei meinem Hebräisch lernen.

Der zweite, dritte und vierte Tag (u.s.w.) heißt nach den Kardinalzahlen (wie gesagt).

Aber der erste Tag heißt Yom Rischon. Bekannt vom „Guten Rutsch“, also dem Neujahrstag. Es ist der „Kopf-Tag“, der Anfang, das Neue. Also Neuschöpfung, wie auch bei uns Christen der achte Tag der Tag der Neuschöpfung ist.

Es gibt eine Zeit der Bereitung. Der Erziehung und Entfaltung. Der Vorbereitung auf den Sabbat.

Aber dann fängt es nicht (immer) wieder von vorn an. Es gibt eine Neuschöpfung.

Nicht jede Zeit hat die gleiche Aufgabe wie eine Andere.

Beispiel:

Es gibt z. B. die Zeit des Bittens.

Im anhaltenden Bitten offenbare ich Gott (und mir), ob ich das wirklich will, worum ich bitte.

Bist du wirklich bereit für den Weg mit mir?

Jesus fragt die Donnersöhne (Jakobus und Johannes).

Ja, sagen sie.

Und er geht mit Ihnen weiter – bis er ihnen gibt, worum sie bitten: den Zeugendienst (das Martyrium).

Ich habe fast drei Jahre um das Geschenk des Betens gebetet, bevor Gott es mir gab.

Jüngerschaft ist die Vorbereitung darauf, Christ zu werden. Ich bekehre mich zur Jüngerschaft – dann aber lerne ich Dich kennen. Und Du lernst mich kennen. Will ich wirklich ganz, dass Du meine Kyrios (Christus) bist? In allem und zu jedem Preis?

Diese Frage stellst Du dem reichen Jüngling. Der vielleicht nicht nur wirtschaftlich reich war – sondern besonders auch reich an Tugend und Frömmigkeit.

Verkaufe, was du hast. Verkaufe auch deine Schriftweisheit – und werde ein leibliches Mitglied im Reich Gottes.

Wie schwer muss das für „Reiche“ sein, Theologen, Pastoren, Lehrer des Volkes.

Dazu ist, wie immer, noch viel Weiteres zu bewegen.

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