Was ist der Mann?

Di 19.03.2024 🌼 Fastenzeit. Heiliger Josef

Mt 1:16.18-21a Josef in Bezug auf Maria und Jesus

Das Leben des Mannes ist ein dennoch. Es ist nicht von sich selbst her.

Die genaue Bezeichnung des Festtages ist: Hl. Josef, Bräutigam der Gottesmutter Maria.

Nicht einmal an seinem Festtag geht es um ihn als Person – sondern wesentlich um seine Rolle.

Josef hat keine leibliche Beziehung zur Linie des Heils. In der Kritik der Juden an dem christlichen Messias (Jesus) ist dies ein wesentliches Argument. Sie sagen: Er muss aus dem Hause Davids stammen. Das meint die väterliche Linie.

Aber Jesus stammt nicht von Josef – Er erfüllt diese Prophezeiung nicht.

Auf mich wirkt Josef ein wenig „gnädig hinzugefügt“. Fast schon der Form halber, des Anstandes halber – also nur nach außen hin.

Josef ist „der Mann“.

Er steht faktisch und Illustrativ für mich als Mann.

Was also ist der Mann?

Sehr klein

Zunächst ist der Mann (Josef) in der Präsenz des Lebens klein, sehr klein.

Auch in einer normalen Ehe ist der Anteil des Mannes von Natur aus gerade eben vorhanden (ein Akt). Nicht zu vergleichen mit dem Anteil der Frau. Ohne Übertreibung ist es sicher mehr als das 100 Fache.

Ich rede zunächst vom leiblich Natürlichem und im Blick auf das Leben.

Im Blick auf das Leben ist der Mann der begnadete, wenn Religion und Kultur die Ehe propagieren. Denn: was ist der Mann ohne seine Frau?

Plustert er nicht auch deshalb das Zweitwichtigste so auf, weil ihm am Eigentlichen mangelt?

Auch der Heilsplan wird von Gott und Frau getragen.

Jesus ist, leiblich irdisch gesehen, mehr Maria als alles andere.

Josef ist nichts ohne Glauben

Er glaubt diese spezielle Vaterschaft Jesu – und das bleibt ewig so.

Maria glaubt dem Engel – und von da an ist das Wunder offenbar. Auch ohne Glaube. Einfach faktisch sichtbar, erlebbar.

Josef ist Zimmermann

Manche nennen den Bauern Landwirt und die Ernte „Produktion“.

Dabei produziert der Bauer nichts – er formt und verwaltet das, was von woanders her kommt.

Ein Zimmermann bildet aus vorhandenem durch zersägen und formen. Auch er ist nicht an der Entfaltung von Leben beteiligt.

Ja, der Mann kann töten – und es ist sein wichtigster Beruf.

Ich weiß, das will niemand hören. Ich sage es aber.

Töten in seiner starken Form und Formen als Begrenzen und Aufzwingen.

In mir wächst kein Kind, kein Leben ist aus mir.

Ich beschütze meine Frau vor – ja vor anderen Männern und vor der Natur.

Das will auch keiner hören: Die Natur ist mein Gegner in ihrer ungebremsten, unbezwungenen Selbstentfaltung. Und so bin ich auch.

Gegner und Begrenzer des Lebens.

Der Pflug zerschneidet den Boden, die Axt tötet den Baum, die Hand raubt den Honig.

Ein dünner Faden

Josef gehört dazu.

Matthäus notiert den Stammbaum von Josef.

Der Engel spricht mit Josef im Traum.

Maria akzeptiert ihn und birgt sich an seiner Seite.

Jesus gehorcht ihm, auch wenn Er weiß, dass das Haus Seines Vaters der Tempel ist, und nicht das Haus des Zimmermanns in Nazareth.

Josef ist ganz auf geistiges angewiesen. Auf Zuschreibung, auf Glauben, auf Treue und Vertrauen.

Josef ist ganz von woanders her.

Seine Existenz ist mit dünnem Faden ans Eigentliche angeknüpft. Nicht aus sich selbst heraus.

Wenn Mann und Frau nicht eins sind, sind sie verloren.

Das ist der Grund, warum ich nicht „Leser und Leserinnen“ sage.

Mann und Frau sind nicht einzeln berufen.

Genauso wenig wie Jesus und die Gemeinde.

Sind Mann und Frau unabhängig und zweierlei auf immer – was wäre dann das Schicksal der Gemeinde?

Das Leben des Mannes ist sterben. Er ist begrenzend und tötend unterwegs und trägt fast nichts zum Leben bei.

Darum auch das neurotische groß sein Wollen von Männern.

Ich definiere Wahrheit nicht von ihren Sonderfällen her.

Die Frau ist das Leben des Mannes. Sie ist „Eva“, die Mutter des Lebens.

Nicht der Mann. Er zeigt sich in Kain – als Mörder.

Ich möchte zuerst den Grund ausloten – um dann die Gnade verkosten zu können. Die Gnade, dass ich von Gott her dennoch mit dem Leben verbunden bin.

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