Hingabe der Fülle

So 24.03.2024 Palmsonntag, 🌼 Laura

Mk 14:1-77; 15:1-47 Die ganze Passion Jesu

Das Opfer ist ein makelloses, junges, gesundes Lamm.

Gestern habe ich gebeichtet, und die Bußaufgabe war das Beten des schmerzhaften Rosenkranzes.

Recht spät ab Abend kam mir in den Sinn, dass es gut ist, dies am selben Tag zu tun.

Wer mich kennt, weiß, welch schwere Übung der Rosenkranz für mich ist. Bis gestern habe ich es nie geschafft, dies allein zu tun, in aller Ruhe, ohne Eile.

Dazu kam die Vorbereitung meiner Andacht am Abend, nicht ein paar Verse wie sonst, sondern 124 Verse.

Es wurde spät.

Und es war ein merkwürdiges Ringen um Hingabe. Denn der Impuls der Verschwendung klopfte des Öfteren an meine Tür.

Dies noch tun, jedes vollbringen –

Nein.

Aber auch kein „Nicht“.

Das kostbare Nardenöl wird verschwendet.

Lebenszeit wird verschwendet.

Winde wehten vorbei.

  • Traurigkeit, Schmerz und Wehmut.
  • Annahme, Hingabe und Frieden.
  • Verwehte Bedeutsamkeit, Tod.

Aus der Fülle heraus

Jesu Da-sein auf Erden war kostbar.

Er lehrt, wie niemand je vor Ihm – und niemand nach Ihm.

Er heilt, segnet und berührt.

Ja, er weckt Tote auf und gibt sie den Lebenden zurück.

Mitten in dieser Fülle und Kraft aber kommt das viel Größere.

Eigentlich: das ganz andere.

Die freie, entschlossene Hingabe.

Kein „Ergeben“, geschweige denn aufgeben.

Kein Verhauchen.

Jesus lässt Sein Leben nicht – Er gibt es.

Er gibt es in die große Unwürdigkeit hinein.

Das Unverständnis und die Enttäuschung derer, die Ihn lieben.

Den Spott derer, die Ihn hassen.

Er gibt Sein Antlitz in die Ohrfeige, Er hält dem Speichel stand.

Er steht neben Pilatus als Anklage des Lebens gegen alle Dunkelheit.

Er hängt, genagelt an unserer statt, uns erstattend, was wir verloren haben.

Rosenkranz

Ich empfinde den Rosenkranz zu beten als Verschwendung.

Aber auch Jesus verschwendet Sein Leben an mich.

Seine Fülle der Kraft.

Seine herrliche Macht.

Ja, nicht Seine Macht rettet mich, macht Ihn mir ähnlich.

Sondern Seine Hingabe.

Das ist etwas, in dem ich Ihm ähnlich sein kann.

Nardos Pistikos

Die Narde kommt aus den höchsten Bergregionen des Himalaja. Dem Ort der Gottesnähe.
Pistikos kommt von pistis, was bekanntlich Glaube bedeutet – aber vielleicht mehr noch Treue.

Der Glaube erweist sich in der Treue als unverfälscht, also echt.

Behaupteter Glaube spielt keine Rolle.

Gott prüft seine Echtheit.

Und was ist echt? – Vollständige Hingabe.

Ich staune: Das Wort “echt“ hat keine Steigerungsform.

Es gibt nicht „viel Echtheit“ oder „mehr Echtheit“.

Jesus braucht kein Geschenk.

Hier aber empfängt Er die Hingabe der Frau.

Denn sie fügt hinzu, was zu Seinem Begräbnis nötig ist.

Die Nähe von Frauen gibt Dir von uns Menschen, was ich so schwer kann.

Verschwendung an andere, an Dich.

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