Liebe in der Nacht des Glaubens

Sa 30.03.2024 Baabe, Ostersamstag

Mk 16:1-7 Drei Frauen gehen dennoch.

Es ist dass, was ich gestern geschrieben habe.

Anteilnahme an der Liebe.

Ohne Hoffnung. Ohne eine Erwartung. Ohne Erkenntnis.

Frauen

Ich habe schon oft beobachtet, was ich den Vorrang der Frau nenne.

Es sind hier nur Frauen.

Schon unter dem Kreuz war nur Johannes als einziger Mann. Vielleicht wird er deshalb Sohn der Mutter Jesu.

Weniger, weil er sie praktisch versorgen soll. Vielmehr als Ehrentitel.

Jesus, Sohn des Menschen, ist eigentlich Sohn der Frau, der Mutter.

Eine Mutter liebt ihren Sohn weit über alles hinaus, was „vernünftig“ ist.

Ihre Liebe ist nicht getrennt von ihrem Sein.

Johannes, der Jünger der Liebe Jesu, er wird Sohn solch einer Mutter.

Sohn der Gottesmutter.

Chevra Kadischa, die heilige Bruderschaft

Jene, die nach einer Terrorattacke, die Rest der Leiber der Opfer suchen. Mitten in der scheinbar völligen Zerstörung.

Ich weiß nur von Israel, die die Leiber ihrer Toten so ehren.

Bei uns lassen sich auch fromme Christen verbrennen.

Es ist eine starke, antigöttliche Symbolssprache darin.

Der Geist, den Gott uns gab, hat sich herabgelassen in den Lehm der Welt.

Besondere deutlich in Jesus.

Was der Geist berührt, wird Leben, ja mehr als Leben.

Materie wird heilig.

Das Wesen des Menschen ist die Verbindung von Materie mit Gott, von Welt mit Himmel.

Schabbat

Mir scheint ein wenig, dass der heilige Schabbat, der 7. Tag der Schöpfung, zumeist für diesen einen Tag gemacht ist. Für den Ostersamstag.

Es ist nicht nur ein praktischer Tag der Ruhe.

Ein Gedenktag der Weltschöpfung, der Vollendung.

Die Schabbat Regeln sind sehr streng. Mein spontanes Empfinden war: Dann ist der Tag kein Tag des Lebens mehr.

Und in gewisser Weise ist Jesus um des Schabbat willen gestorben.

Denn seine Autorität über den Schabbat war nicht etwas einfach pragmatisches. Sondern es geschah als Ausdruck seiner Göttlichkeit.

Genau dass haben die Religionsgelehrten damals richtig erkannt.

Der siebte Tag ist das Ende allen Wirkens. Die Dunkle Nacht des Glaubens.

Aber mein Empfinden, das der Schabbat kein Tag des Lebens ist, war falsch.

Es ist kein Tag, an dem ich mir lebe.

Es ist der Tag, der offenbart, ob und wieweit ich schon ein Mensch Gottes bin.

Jemand, der in der Finsternis der irdischen Welt schon in der verborgenen Gestalt des neuen Menschen wandelt.

Herr über die Frau

Gott setzt den Mann zum Herren über die Frau.

Nach dem oben gesagten ist das erstaunlich.

Ich bestätige aus meinem Leben, dass meine Herrschaft immer dann gesegnet war, wenn ich auf die „unvernünftige“ Weisheit meiner Frau gehört habe.

So wie Jesu Herrschaft ganz Dienst ist. Keinerlei Willkür. Sondern der Vollzug des Eins-Seins.

Ich sehe nicht Mann und Frau. Ich sehe den Menschen.

Ein Schüler lernt nicht als Schüler und Schülerin.

Es ist der Mensch, der da ist und lernt. In seinem freien aufeinander bezogen sein.

Gott selbst ordnet sich unter Seine Gerechtigkeit ein.

Er kann uns nicht ohne Opfer vergeben – das wäre Willkür.

Darum gibt es Gnade nur im Opfer des Begnadenden.

Herrschaft von der Hingabe abzukoppeln ist der Missbrauch, der unsere heutige Lage verursacht hat.

Die Frauen bringen später die Botschaft zu den Jüngern.

Diese glauben ihnen nicht.

Und Jesu erste Worte nach der Auferstehung an die Männer ist scharfe Kritik.

Wenn ich schon nicht mit den Frauen mitgehe, um ihnen den Stein vom Eingang des Grabes zu wälzen – dann wenigstens, will ich auf sie hören und eilends nach Galiläa gehen.

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