Bin ich aus dem Geist geboren?

Di 09.04.2024

Joh 3:7-15 Jesus spricht mit Nikodemus

Meine Meinung bestimmt mein Verstehen. So will ich auf meine Meinung verzichten, um zu empfangen.

Vereinfachende Auslegung

Wenn der Geist weht, wo er will – was kann man da machen?

Dann wird nur der Christ, zu wem der Geist weht.

Vorherbestimmt, ausgeliefert, machtlos.

Einspruch

Ich lese von verschiedenen Dingen, die alle Bedingung dafür sind, dass der Mensch zum Reich Gottes gehört.

Deutlich spricht Jesus hier vom Kreuz.

Offenbar ist Gott selbst nicht „frei wie der Wind“.

Sondern Seine Gerechtigkeit bringt Ihm das Kreuz.

Weiterhin ist von Glauben/ Vertrauen die Rede. Die eherne Schlange nützte denen nichts, die weiter auf die Giftschlangen auf der Erde geschaut haben.

Ohne mich selbst werde ich nicht erlöst, ist das Kreuz Jesu wirkungslos.

Jesus redet von „unserem“ Zeugnis. Ich weiß nicht, was er meint. Aber Nikodemus offenbart sein nächtliches Erlebnis dem Schreiber Johannes. Vielleicht spricht er schon vom Zeugnis der Gemeinde, der Kirche. Die Gemeinschaft braucht den Zeugen und ist zum Zeugnis berufen.

Wer weht, wie er will?

V8 “‭Der Wind‭ bläst‭‭, wo‭ er will‭‭, und‭ du hörst‭‭ sein‭ Sausen‭ wohl; aber‭ du weißt‭‭ nicht‭, woher‭ er kommt‭‭ und‭ wohin‭ er fährt‭‭. Also‭ ist‭‭ ein jeglicher‭, der aus‭ dem Geist‭ geboren‭‭ ist.‭”

Ist da überhaupt von einer Willkür des Geistes die Rede?

Mir scheint, hier ist von dem die Rede, der aus dem Geist lebt. Der, der Kind des Vaters ist.

Der Sohn verhält sich nicht in sich selbst kausal. Er ist nicht Ergebnis seiner Biografie, Umgebung, Ängsten und Launen.

Ich meine ihn zu kennen – weiß aber doch nicht, woher er kommt. Ich denke, er kommt aus Nazareth und ich kennen seine Eltern und ihn – das aber beschreibt Ihn nicht.

Ich erlebe ihn, kann aber nicht vorhersagen, wohin er geht. Er sollte doch auf den Königsthron – er geht aber an das Kreuz.

Wessen Sohn bin ich?

Schon an anderer Stelle war die Frage, wessen Sohn ich bin, wichtig.

“‭‭Selig‭ sind, die reinens‭ Herzens‭ sind; denn‭ sie‭ werden Gott‭ schauen‭‭.‭”

(Matthäus 5:8)

Da steht nicht: Reiß dich zusammen und bemühe dich um ein reines Herz, damit du Gott schauen kannst.

Sondern es wird ein Wesensmerkmal beschrieben.

Es ist die Eigenschaft von dem, von dem man nicht weiß, woher er das hat. Es ist zwar wahrnehmbar, aber nicht aus ihm selbst erklärbar.

„Woher hat er das?“, werden die Leute fragen (wie sie es bei Jesus taten).

Praxis

Gestern beschrieb ich, was mein Anteil an diesem Geschehen ist.

Das Loslassen des Selbst. Das Zulassen der Umwandlung. Der endgültige Verzicht darauf, mich selbst zu lieben.

Nicht ich räume auf – aber ich kann es behindern, ja verhindern, dass Christus für mich Kyrios ist.

Indem ich es zulasse zu vermuten, dass Er nicht bedingungslos gut ist.

„Sollte Gott gesagt haben“. Sollte Er es wirklich gut meinen und gut machen.

In der Nacht

Nikodemus geht in der Nacht zu Jesus.

Das ist gut so.

Sich Jesus zu öffnen, braucht die eigene Nacht.

Physisch, seelisch und geistig.

Und es braucht die eigene Tat.

Nikodemus tut es.

Der kluge, erfolgreiche, geehrte Mensch.

Er ist der reiche Mann, der doch seinen Reichtum losläßt.

Geboren werden, setzt das sterben des alten voraus.

Das sterben der Ehre, der Selbstliebe.

Aber die Tat bereitet nur das vor, was nur durch Jesus Christus geschehen kann.

Dennoch ist sie unverzichtbar.

Das Ende steht in den Seligpreisungen, die Glückseligkeit beschreiben.

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