Fr 12.04.2024
Joh 6:1-15; die Speisung der 5.000
Israel und die Kirche.
Vor nicht allzu langer Zeit ist mir deutlich geworden, dass das sechste Kapitel von der Eucharistie handelt.
Wer dies nicht erkennt, forsche bitte nach, es ist ein langes Kapitel, in dem alles zusammenhängt. Als die Jünger erkennen, was Eucharistie bedeutet, wenden sich die Allermeisten von Jesus ab.
Heute scheint mir zudem noch etwas anderes auf.
Vorbetrachtung
Diese Geschichte wird in allen vier Evangelien berichtet. Das ist an sich schon wert, sie sehr ernst zu nehmen.
Jesus geht weg vom Zentrum Israels an den Rand. Es ist im Gebiet der zehn Städte, vielleicht am Nordrand (oder Osten) des Sees.
Ich denke, Johannes benutzt kein Wort ohne tiefe Bedeutung.
Er spricht sowohl von Galiläa, als auch vom See Tiberias. Also den römisch heidnischen Namen.
Heiden okkupieren israelisches Land und geben ihm einen eigenen, provokanten Namen.
Die Eucharistie findet wesentlich bei den Heiden statt – bei uns.
Was wird an Philippus geprüft?
Es klingt, als prüfe Jesus Philippus. Worin besteht die Prüfung. Ich erkenne es nicht.
Aber ich erkenne, dass die Frage, ob es ein ursächlich innerweltliches Ereignis ist oder ein transzendentes Ereignis hier gezeigt wird.
Also in etwa: Philippus ist der Prüfer der Art dessen, was geschieht.
Andreas verbindet die Welt, indem er von einem Kind empfängt und innerweltliches in das Geschehen einbindet.
Jesus wandelt das Brot.
Es offenbar die Eucharistie. Verbindung von Himmel und Erde, genauer und richtiger: Von Jesus als Christus mit Seiner Schöpfung – der Frucht der Erde (Adamah).
Aus dem Staub der Erde (עֲפַר מִן-הָאֲדָמָה) geformt.
Zwölf Körbe
Sie scheinen zunächst nur das Wunder zu bestätigen.
Aber Jesus ist nicht wundersüchtig.
Ich nehme die Zahl als Symbol.
Es bleiben zwölf Körbe „Eucharistie“ für die zwölf Stämme Israels.
Von Israel geht es aus – zu Israel kommt es in Fülle zurück.
Noch verwahrt in Körben, wartend auf die Zeit, die kommen wird.
Verbundenheit
Die Kirche hat einen bestimmten Ort für die „übrig gebliebenen Brocken“ – den Tabernakel.
Bleibt gewandelter Leib übrig, kommt er ins Allerheiligste.
Der Leib Christie kommt ins Allerheiligste.
Das haben wir uns von den Juden ausgeliehen.
Israel hat uns die Bundeslade und den Tempel gebracht – wir benutzen dies.
Aber es bleibt ein brennendes Symbol für Israel.
Denn die Lade ist Israel und an Seinem Tag wird das Heiligste wieder dort sein.
So sind wir in dem lebendigen Symbol des Tabernakels mit Israel verbunden.
Denn die zwölf Körbe sind für sie zwölf Stämme.
Einheit
Es schmerzt mich, wie sehr gerade meine Kirche Israel gering achtet.
Und die Betrachtungen zur Zusammengehörigkeit bedeuten nicht, dass ich eine Lösung kenne. Jede Lösung wird von Gott her geschehen.
Aber mein Vater wartet auf seine Kinder.
Er wartet darauf, dass sie nicht die Axeln zucken und sage: 200 Denare reichen nicht, und selbst die haben wir nicht.
Sondern Er fragt mich, er fragt meine Kirche: Siehe mit meinen Augen dieses viele Volk. Siehst du nicht: Sie hungern.
Wo, Philippus, Andreas, kaufen wir Brot für diese?
Wenn ich selbst den Hunger nicht spüre, dann doch in den Augen Jesu.
Und Er will nichts ohne Seine Jünger tun.
So wie die Heidin Ruth einst in den Stammbaum Jesu kam, in den Stammbaum Israels, so sage auch ich:
Israel, Dein Gott ist mein Gott.
Was dir widerfahre, das widerfahre mir.
Meine Heimat bist Du.