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Mo 15.04.2024

Joh 6:22-29; das Volk sucht Jesus.

Ein Wunder ist nur ein Fußabdruck. Es geht aber um den, der diesen verursacht.

Und vor allem: Warum er das tut.

Das Volk sucht Jesus. Warum?

Jesus sagt, es ist nicht wegen des „Zeichens“.

Johannes selbst spricht in Vers 23 von dem, was wir gern „das Wunder der Speisung der 5.000“ nennen ganz anderes. Er nennt es das Brot essen durch die Danksagung des Herrn.

Es geht nicht um ein weltliches Wunder.

Sondern hier bahnt sich an, was ich gestern andeutete: die Verbindung von Gott und Mensch durch die Eucharistie.

Das Volk ist sich nicht bewusst, warum es Jesus sucht.

Jesus sagt: „Weil ihr satt geworden seid“.

In dem ganzen Abschnitt spricht Jesus auf einer anderen Eben als die Augenscheinliche. Er antwortet nicht direkt, sondern tiefer.

Satt werden ist „Frieden mit Gott haben“.

Das allein macht uns satt, stillt unseren eigentlichen Hunger.

Und das geschah dort.

Das Wunder ist nicht die Vermehrung des Brotes, sondern das satt werden selbst.

Die Eucharistie lebt nicht von der Menge des Brotes, das man isst.

Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie zentral die Eucharistie in der katholischen Kirche ist.

Praktisch jeder geht hin.

Wenn es einen „Wortgottesdienst“ gibt, also ohne Eucharistie, ist die Kirche erheblich weniger voll (deutlich weniger als die Hälfte).

Auch heute kommen die Menschen ob dieses geheimnisvollen „satt Werdens“.

Und nur wenige werden dies wohl so genau sagen können.

Denn auch damals hat Jesus den Menschen dies erst sagen müssen.

Rabbinische Hilfe

Ich lese inzwischen gern Auslegungen zum Wochenabschnitt der Thora. Gestern ging es um Aussätzige. Das hebräische Wort für Aussätzige zeigt, dass es weniger um physischen Aussatz geht – aber dafür ist hier kein Platz.

Es ging um das erstaunliche sowohl als auch des Eingreifens Gottes ohne das Er den Menschen fragt – und die Stellungnahme, die der Mensch dazu einnimmt.

Ich empfange etwas – und es geht nun darum, was ich damit mache.

Ich erinnere mich nicht, es bisher so verständlich erklärt bekommen zu haben.

Und es findet sich auch hier.

Jesus antwortet auf die Frage der Menschen nach dem, was sie tun sollen mit dem, was Gott tut.

Tue nicht von dir aus, was du meinst, dass es dein Heil bewirkt.

Sondern sieh Gottes Werk an dir.

Dann: „Wirket Speise, die nicht vergänglich ist.“

Sie fragen: „Wie denn?“

Und Jesus sagt: „Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den Er gesandt hat“.

Es ist immer eine Antwort auf Gottes Werk.

Ein unmittelbares Gehorchen dem, was mir jetzt gesagt ist.

Ein Verlassen meiner bisherigen Welt, ohne Verzug.

Ich kann die Tür meines Gefängnisses nicht öffnen – aber ich kann zögern, oder nicht zögern hindurchzugehen, wenn Gott sie öffnet.

Wenn mein Ich sich aufbläst, passe ich nicht durch die Tür. Symbol des Sauerteiges, wie ich gestern gelernt habe.

Nur als Mazze passe ich durch – noch bevor ich wieder meinem Ego Zeit zum Gären gegeben habe.

Eucharistie kann ich nicht mache – nur empfangen.

In dem Modus des an dem bleiben, den ich gerade gegessen habe, ist an mir.

Diesem der Welt ganz Fremden.

Dem bekommen und annehmen.

Dem hören und antworten in Form des Gehorsams.

Im weiteren Verlauf dieses Kapitels wird deutlich, wie schwer das zunächst ist.

Und damit aber auch: Welche Würde uns zugemutet wird.

Nicht die des Werkes, sondern die des Zutrauens direkt hinter Ihm die Wüste durchqueren zu können – wie Israel.

Und wenn es 40 Jahre dauert.

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