Was ist das Brot des Himmels?

Di 16.04.2024

Joh 6:30-35; Jesus spricht mit Juden über das Brot vom Himmel.

Der natürliche Mensch kann es nicht verstehen. Genauer: das natürliche am Menschen kann diesen Text nicht verstehen.

Und so vermute ich nicht, dass ich diesen Text verstehe.

Wie so oft betrachte ich ihn mit staunen und warte, was der Geist mir andeutet.

Manna

Offenbar ist hier einen Parallele zum Manna, das Gott den Israeliten in der Wüste gab.

“‭Und Mose‭ sprach‭‭: Das ist’s‭, was der HERR‭ geboten‭‭ hat: Fülle‭ ein Gomer‭ davon, es zu behalten‭ auf eure Nachkommen‭, auf daß man sehe‭‭ das Brot‭, damit ich euch gespeist‭‭ habe in der Wüste‭, da‭‭ ich euch aus Ägyptenland‭‭ führte‭‭.‭ ‭Und Mose‭ sprach‭‭ zu Aaron‭: Nimm‭‭ ein‭ Krüglein‭ und tu‭‭ ein Gomer‭ voll‭ Man‭ darein und laß‭‭ es vor‭ dem HERRN‭, daß es behalten‭ werde auf eure Nachkommen‭.‭”

(Exodus 16:32-33)

Ich benutze das Wort „Exodus“. Denn es geht um den Auszug aus der Versklavung in dem Haus Ägypten.

Ägypten ist das Bild für die Welt, in der wir uns vorfinden.

Für das natürliche Leben, das Überleben, für Genuss und Selbstliebe.

Für die Versklavung durch die Angst zu kurz zu kommen, das Leben zu verpassen.

Es braucht 40 Jahre Jüngerschaft um „ein Anderer“ zu werden.

In der Zeit brauche ich Nahrung von woanders her.

Nahrung, deren Ursprung ich nicht kenne, zu dem ich sage: „Was ist das denn?“.

Wenn ich die Eucharistie erlebe, weiß ich, dass ich nicht weiß, woher das ist – jedenfalls nicht von der Erde.

Ich habe den obigen Vers aus Exodus gewählt, weil ich davon ausgehe, dass dieses Manna weiter vor dem HERRN ist, im Allerheiligsten, im Tabernakel.

Und nun uns wandeln soll und kann, wie es Israel gewandelt hat.

Keinen Hunger mehr

Das Manna in der Wüste war gewiss nicht einfach Speise, wie es Brot ist.

Es sättigt das Bedürfnis des Menschen, vom Himmel her zu sein.

„Brot aus der Heimat“, möchte ich es nennen.

Auf einen neuen Geschmack kommen.

Den Geschmack der Teilhabe an Gott.

Wofür

Das Woher beinhaltet auch ein „wofür“.

Israel wird nicht aus Ägypten geführt, damit es ihm besser geht.

Und das ist auch zunächst eher nicht der Fall – sie sind in der Wüste der Jüngerschaft.

Sondern es dient zur Verherrlichung Gottes.

Was verherrlicht Gott?

Dass ein Freier Ihm gerne angehört und sich derart von Ihm zur Sohnschaft wandeln lässt, dass Gott ihm die alte Aufgabe aus dem Garten Eden geben kann.

Nämlich Herrschaft in Form des Dienens.

Dass die Schöpfung sagt: Siehe, Fleisch von unserem Fleisch und zugleich Substanz von des Schöpfers Substanz.

Manna – zugleich Leib und Geist.

Konsekrierte Hostie ist Leib Jesu.

Ich glaube daran, dass Gott mich wandeln kann und mich wandelt.

Vom alten, ägyptischen Leib, zum gewandelten Menschen in Christus.

Die alten Substanzen reichen nicht, aber sie dienen dennoch, indem sie sich wandeln lassen.

Das alte Material ist Kultur, Ethik, Religiosität.

Indem es vom Vater her gewandte wird, sieht es noch so ähnlich aus, hat aber eine andere Substanz.

Weniger ist es nicht, was Johannes hier beschreibt – eher mehr.

Aus Ägypten zu entweichen ist ein Schritt, ähnlich der Bekehrung.

Es ist der Schritt aus der Sklaverei heraus, hinein in die Wüste der Wandlung.

Nicht in die Herrlichkeit, auch wenn es herrliche Momente gibt, z. B. nach dem Durchzug durchs Schilfmeer.

In der Wüste lebe ich nur vom Himmel her.

Und nur wenn ich beim Volk Gottes bleibe.

Und die Nachzügler setzen sich der Gefahr Amaleks aus.

Ich will sein, wohin Gott mich ruft, damit Er mich wandelt in eine neue Substanz.

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