Der Wille ist kein Gefühl

Mi 17.04.2024

Joh 6:35-40; Jesus scheidet unter denen, die Ihn suchen.

Wie redet Jesus bloß mit denen, die Ihn doch so sehr suchen?

Mit wem redet Jesus?

Mit denen, die die Speisung der 5.000 erlebt haben, oder davon gehört haben.

Mit denen, die Ihn mit Eifer gesucht haben.

Mit Booten übers Meer gefahren sind, um Ihn zu suchen.

Endlich haben sie Ihn gefunden.

Nun reden sie und fragen: Wie wirken wir die Werke?

Und sie bitten: Gib uns von diesem Brot.

Und sie kennen die Schrift.

Und nicht zuletzt: Sie gehören zum auserwählten Volk.

Besser geht’s doch nicht – oder?

Jesu harte Rede

In den Worten Jesu spüre ich kein Gefühl der Zuwendung.

Sind Kranke vor Ihm, so scheint Er mir wie ein anderer Jesus: Er erbarmt sich allewege und heilt sie.

Diesen aber sagt Er:

Ihr seht mich und doch glaubt ihr nicht an mich.

Im weiteren Verlauf wird es nicht besser. Am Ende verlassen Ihn all diese Menschen.

Ich erinnere mich an die Worte vom Schwert und von der Scheidung.

Ich versuche zumeist den von mir vermuteten kleinen Glauben durch Ermutigung zu fördern. Sehe ich einen Funken im Menschen, so freue ich mich und möchte diesen nicht auslöschen.

Schicksal

Viele Christen, gerade auch „die Besten“, haben ein schweres Leben. Der Lohn für Ihren Glauben sieht eher nach einer Bestrafung aus.

Christentum ist offensichtlich nicht attraktiv.

Am schärfsten sehe ich das bei Deinem auserwählten Volk Israel.

Ich habe gestern gelesen, das seit dem Massaker am 7.10.23 von den Überlebenden des Nova-Festivals 50 Menschen sich suizidiert haben.

Hast Du nichts Besseres für Dein Volk als all das Leiden, die Angst?

Der fremde Jesus

Sie kommen zu Jesus, sehen Ihn – und glauben nicht.

Was ist denn dann Glauben?

Genau genommen ist diese Frage gegenüber einer anderen Frage weniger wichtig:

Wer ist es, an den ich glauben soll?

Es ist ein Fremder.

Einer, der von Seinem Leib redet, als wäre es Brot.

Der von Seinem Leib redet, als wäre dies das Manna von damals gewesen.

Einer, der nicht in mein Weltbild passt.

Ein Fremder.

Wer ist es, an den ich glauben soll?

Es ist der, dessen Wesen Er selbst so beschreibt:

“‭Ich‭‭ bin vom‭ Himmel‭ gekommen‭‭, nicht‭, dass‭ ich meinen‭ Willen‭ tue‭‭, sondern‭ den Willen‭ des, der mich‭ gesandt‭‭ hat.‭”

Er hat einen Willen – aber Er ist nicht gekommen, um seinen Willen zu tun. Sondern den des Vaters.

Das macht Ihn zum Sohn.

Und das scheint mir die Frage an mich:

Wessen Willen willst du tun?

Und damit es klar wird:

Es ist nicht das, was mir gefallen wird. Nicht das, was mir Spaß macht.

Das wäre ja dann mein Wille.

Habe ich Gefallen daran, dort zu sein, wohin mich der Vater stellt?

Klare Entscheidung

Der Vater will jeden, der an den Sohn glaubt, ewiges Leben geben. Ewiges Leben bei Ihm.

Wenn ich Ihn garnicht will, sondern nur Sein Werk an mir, Seine Heilung und Seine Gnade – wie wäre ich dann ewig bei Ihm?

Es geht durch die enge Pforte, damit Gottes Wille nur auf die trifft, die ihren eigenen Willen ganz Ihm überlassen wollen.

Mein Glaube ist kein Gefühl, keine Sympathie, keine Lust an Wunder oder Speisungen.

Es ist eine Zustimmung zum Wesen Jesu.

Ein „essen“ des Leibes der Zugehörigkeit zum Vater.

Wenn ich Ihm alles gebe – dann gehört mir mit Ihm und in Ihm alle Herrlichkeit.

Dann erst.

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