Ehe mit Gott

Do 18.04.2024

Joh 6:44-51 Jesus gibt das lebendige Brot.

„Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt“.

Warum das Fleisch?

Währe eine heilige Lehre nicht genug?

Vielleicht noch den Heiligen Geist, um es besser zu verstehen?

Was soll dieses Fleisch Jesu?

Annahme verpflichtet

Die Bruderschaft, zu der ich gehöre, bietet jedem Bruder die Konventsbruderschaft an.

Mit der Annahme dieser weitergehenden Form der Bruderschaft ist z. B. das Wahlrecht für die Vertrauensbrüder verbunden.

Wenn ich es aber annehme, gehöre ich der Bruderschaft mehr als zuvor.

Das zeigt sich darin, dass ich, ohne gefragt zu werden, zu einem Dienst oder gar einem Amt berufen werden kann.

Von meinem Amt als Kapitelbruder erfuhr ich erst im Augenblick des Aufrufes. Sekunden vor der Einführung.

Ich sagte: Ich gehöre der Bruderschaft mehr als zuvor.

Denn die Brüder geben auch sich selbst an mich.

Innerhalb des „Brüderlichen Kreises“ ist all dies nur für ein kleines Teil des Lebens bedeutsam – aber ich erkenne das Wesen, das Prinzip darin.

Hingabe erwartet

Jesu gibt sich uns und mir nicht hin, ohne eine Erwartung zu haben.

Es ist nicht wie beim Paketboten, der etwas abgibt und dann wieder geht.

Nehme ich etwas an, werde ich ein Teil von dem, der es mir gibt.

Nehme ich den Siegelring des königlichen Hofes, gehöre ich dazu und vertrete nun diesen Hof. Das ist selbstverständlich die Erwartung.

Hingabe des Fleisches

Von Jesus erhalte ich keinen Siegelring.

Er gibt mir Seinen Leib.

Fleisch, Seele und Geist.

Alles.

Nichts weniger als das Gleiche erwartet Er von mir.

Hingabe an die Welt

Jesus gibt sich der Welt – und die Welt verweigert ihre Hingabe an Ihn.

Zur Würde des Menschen gehört es, das Leben auszuschlagen zu können.

Denn nichts weniger ist es.

Tausche Sterblichkeit gegen ewiges Leben als Königssohn.

NICHT ewiges Leben als „Ich“.

Es ist meine erschreckende Freiheit, nicht verstehen zu wollen. Nicht hören zu wollen.

Denn das Angebot verlangt keine Leistung – nur die Annahme.

Die Annahme des Lebens – verbunden mit der Annahme des Todes (der Selbstliebe).

Jesu macht mich nicht neu

Er macht Neues mit mir.

In der Annahme bin ich nicht mehr „ich“, sondern ein plurales „ich“.

Nicht ein wir.

So wie in der Ehe.

Als ich geheiratet habe, wollte ich „selbstverständlich“ mein Leben weiter leben. Ich wollte, was auch immer ich wollte. Gern mit ihr – aber doch auch als eigen-ich.

Das hat nicht funktioniert.

Erst als ich gelernt habe, dass es ein singuläres ich nicht mehr gibt, wurde es anders.

Mein Ich ist ein Für-ich geworden (soweit ich es im Detail dann vollziehe).

Klar ist aber: Nichts geht mehr gegen meine Frau, das wäre schizophren.

Hinweis: Ich bin schon erkennbar. Vielleicht wie bei einem Puzzle. Man erkennt die Teile an sich – aber ihr Wesen ist ihr Platz im Bild. Sie lösen sich nicht auf (wie ein Salzmännchen im Buddhismus).

Jesus macht mich nicht neu, er macht mit mir das, was Er auch mit der ganzen Braut machen will und wird.

Er macht mich eins mit Ihm – und damit Eins mit Seiner Kirche.

Ich habe kein Interesse mehr an etwas für mich. Denn ich gehöre Dir – nur so gehörst Du auch mir.

Ich erkenne: Das will ich.

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