Ständig

Fr 19.04.2024

Joh 6:52-59; Jesus erklärt das Thema Sein Fleisch zu essen.

Es scheint, als „kaue“ Jesu dieses Thema durch.

Es ist nicht einfach eine Botschaft, sondern eine detaillierte Entfaltung und Konkretisierung.

Welche Aspekte sind heute wichtig?

Grammatik

Das Wort „essen“ hat die grammatische Form Präsens, Aktiv und Partizip.

Präsens:

Es ist also etwas anderes als die Taufe oder die Bekehrung.

Niemand kommt in den Himmel, weil er sich „bekehrt“ hat.

Oder weil er getauft ist.

Es sind notwendige Dinge – keine Hinreichenden.

Das Wesen des Lebens besteht nicht darin, geboren zu werden.

Sondern zu leben!

Zu leben und zur Reife gewandelt zu werden.

Findet Gott mich nicht „kauend“ vor, bin ich nicht „in Ihm“.

Jeder ist, was er isst, passt hier in besonderer Weise.

Ich kann in diesem Zusammenhang niemals auf etwas zurückblicken und es als erledigt betrachten. (Bei anderen Dingen schon, z. B. der Taufe, der Hinwendung zu Jesus, der Vergebung etc.).

Das Leben ist lebend, von Christus ernährt zu werden ist „Präsens“ oder es ist nicht.

Aktiv

Glauben drückt sich in der Tat aus – oder es ist kein Glauben im christlichen Sinn.

In meiner Tat.

Besser:
Jede Tat drückt meinen Glauben aus.

Meine Tat zeigt mir meinen Glauben, ja sie bezeugt mir mein Herz.

An den Früchten erkenne ich den Baum.

Partizip

Was aus mir heraus kommt, ist das, was ich zuvor „gegessen“ habe.

Mich selbst – oder Christus!

Lebe ich aus dem Gehorsam – oder aus der Lust?

Gehorsam als Empfangenes – nicht als Erzeugtes.

Ich kann aus mir selbst ein wenig Gehorsam herausquetschen – das ist dann irgendwann alle.

Oder ich setze den Gehorsam nur um. Also ich empfange ihn und tue ihn.

So wie Jesus.

Sein Fleisch eben.

Sein Fleisch war und ist allezeit Gehorsam.

Wahrhaft eine Speise

Das heißt, es ist nicht ein Symbol allein oder ein magischer Ritus allein.

Was tut Nahrung?

Sie ist Quelle von Kraft und Substanz zum Aufbau meines Körpers.

So ist Jesu Fleisch Quelle der Kraft zu tun, was Jesus tut.

Und es ist das, was meine Substanz wandelt.

Jeder Akt der Annahme der Substanz Jesu hat diese Wirkung.

Ein Leben lang

Jesus sagt dies in der Synagoge von Kapernaum.

Der Ort von Jesu Alltäglichkeit.

Wandlung ist Heiligung. Sie braucht ein Leben lang – ja sie verbraucht das Leben.

Aber nicht in einer Weise, die jeden Tag wie den anderen sein lässt.

Wer als Kind lebt und „Milch“ trink, tut gut daran – solange er Kind ist.

Wer als Jugendlicher sich in Unterscheidung zu den Eltern entdeckt, tut gut daran. Eine kurze Zeit lang.

Wer nicht reift für die Hingabe an die Frau, mumifiziert einen vergangenen Stand.

Letztlich verfault er.

Vergleiche die Lebensalter von Romano Guardini!

Praxis

In Jesus verwandelt zu werden, ist aktiver Vollzug.

Zumeist der Vollzug der Wahl.

Der Wahl des ewigen Lebens – statt des eigenen Lebens.

Jeden Augenblick.

Jede Entscheidung ist eine Scheidung von dem, was leben soll gegenüber dem, was sterben soll. Wenn ich nicht sterbe, ist kein Platz für ewiges Leben.

Ich empfange heute:

Synagoge

Jesus lehrt in der Synagoge. Dorthin gehöre ich auch – vielleicht nur eine Zeit.

Ich will mein Leben an dieser Stelle anpassen.

Fremdbestimmt

Jedes Leben ist fremdbestimmt. Zumeist gehorche ich der Lust, der Ehre, der Angst.

Mein Leben von Ordnung, Planung und Aufräumen bestimmen zu lassen, ist eine gute, nötige Vorübung.

Mein Leben dann an andere zu geben, zu helfen, zu dienen ist Frucht.

Mein Freund Peter ist ein Vorbild für mich. Sein Leben ist zu einem sehr großen Teil einfach praktische Hilfe für andere.

Ein Fleisch mit Jesus –

Ein Herzschlag mit Jesus.

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