Unerträglich

Sa 20.04.2024

Joh 6:60-69; viele Jünger gehen von nun an nicht mehr mit Jesus.

Dieser Abschnitt macht mir Not. Ein offenes Loch in meinem Herzen ohne verschließende Antwort.

Du lässt all dieses geschehen – Du lässt all diese gehen.

Als wenn es nur ein Fanklub ist, zu dem man sich halten kann oder nicht.

Und ist es nicht Deine Rede, die sie vertreibt?

Oder ist es die Wahrheit?

Ist diese sterbende Weise der Nachfolge, wie ich sie in den letzten Tagen notiert habe, nicht für viele Menschen zu viel?

Sind jene Weggehenden irgendwie doch noch zugehörig?

Z. B. wenn sie einfach nur Gutes tun, wie im Völkergericht beschrieben?

Hast Du nicht einen einfacheren Weg für jene, die doch auch Deine Schafe sind?

Ist das Christentum eine Eliteveranstaltung?

Ist in jedem Menschen der Keim des Märthyrers – oder nur in Wenigen.

Was hat es auf sich mit dem Satz: „Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist“?

Ich schaue auf die Menschen.

Sie haben kaum Hirten, die sie weiterführen.

Zumeist bestätigen die Pastoren, was die Menschen hören wollen.

Oder sie mildern alles ab.

Wie sollten denn jene bereit werden, ihr Eigenleben hinzugeben?

Wirkt der Vater durch die Kultur der Lauheit hindurch – „gibt“ Er den Menschen, zu Dir zu kommen, trotz allem?

Wenn ich nach einem je anderen Weg frage, für die, die ihr Leben lieben und nicht lassen können und doch auch mehr wollen, ist es dann nur, weil ich es anders nicht ertrage?

Wohin gehe jene weg, die nicht mehr mit Dir umherziehen?

Weg aus dem Licht, aus dem Heil?

Aber wozu wäre dann die harte Rede, wenn es auch einen milderen Weg gibt?

Ich ahne, dass eine mögliche Antwort auf diese Fragen das Fegfeuer ist.

Der Ort, indem diese Klarheit reifen kann und wird.

Der Ort, an dem aus einem Funken Liebe ein Feuer werden kann.

Und wie ist es mit denen, die jene lieben?

Ist es nicht ebenso ein Feuer zu sehen, welche Konsequenzen die Lauheit hat?

Bequemer wäre es, zu glauben, es gäbe einen „netten“ Ort für jene, die „nett“ sind. Für das ganz normale Schaf.

Weit genug weg vom Feuer, wenn auch die Herrlichkeit der Offenbarung Jesu darin verborgen bleibt.

Denn wer Jesus von Angesicht zu Angesicht sehen will, wird dies nicht als Weltmensch können. Alles an mir, was die Welt liebt, wird es vor Dir nicht mehr geben.

Was bleibt dann noch von mir?

Nasses Holz

Der Geist trifft auf nasses Holz. Es qualmt – ein Zeichen für den Kampf.

(Das Bild stammt von Johann Arndt 1555–1621.

Es beißt sich mit dem Bild von Watchmen Nee zum gleichen Thema.)

Wenn es nicht mehr qualmt, ist entweder meine Eigensucht verbrannt – oder das Feuer erloschen.

Dass niemand zu Gott kommen kann, dem der Vater es nicht gibt, heißt nicht, dass niemand das Feuer des Geistes Gottes löschen kann.

Unverfälschte Liebe

Mir scheint, dass es am Ende um unverfälschte Liebe geht.

Um eine Liebe, die keinen anderen Grund mehr hat als Jesus Christus.

Die an Seinem Fleisch genug hat – und keine anderen Antworten mehr sucht.

Welchen Schmerz Christus im Himmel erlitt, der Ihn zu uns auf die Erde trieb – das erfahre ich ganz an Seinem Herzen.

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