Diebe und Mörder

Mo 22.04.2024

Joh 10:1-10 Jesus grenzt sich von falschen Hirten ab.

Ein Bekenntnis.

In meiner katholischen Kirche ist das „Nostra Aetate“ (aus dem Jahr 1965) ein wichtiges Dokument im interreligiösen Dialog.

Aber: Es ist kein Dogma.

Mir scheint, Jesus nennt besonders jene, die in den Stall der Herde eindringen, ohne durch das Tor zu gehen, Diebe und Mörder.

Was vor dem bekannt werden von Jesus Christus war, ist eine Sache. Z. B. der Buddhismus. Gott offenbart sich in vorläufiger Form und anderer Weise und als Schatten des Eigentlichen.

Was aber unter voller Kenntnis der „Tür“ an dieser Tür vorbei in die Kirche eindringt, ist dass, was Jesus scharf benennt.

Wie damit umzugehen ist, sagt Jesus hier nicht. Im Kopf habe ich sowohl die Feindesliebe als auch die harten Worte an die geistliche Elite zur Zeit Jesu.

Bevor ich Christ wurde, war mein Leben vom Zen-Buddhismus geprägt. Jesus Christus kennenzulernen war genau dieses hören der Stimme des Hirten.

Unverkennbar und klar.

Du, Du allein bist mein Hirte, mein Freund, mein Geliebter und Herr.

All meine Literatur zum Zen habe ich in den Papierkontainer entsorgt. Von aller Nähe und allen Methoden habe ich mich entfernt und sie abgelegt.

Auch wenn die Meditation im Zen zunächst der christlichen Kontemplation sehr ähnlich sieht – es geht um ganz anderes. Es sind nur äußerlich ähnliche Methoden.

Ich habe mich ab 2015 mit dem Islam beschäftigt. Intensiv.

Und ich sage: Es ist nicht derselbe Gott.

Ich widerspreche dem Katechismus an dieser Stelle und bin sehr froh, dass ich damit keinem katholischen Dogma widerspreche.

Ich habe keine Freude daran, denn ich liebe den Katechismus und halte ihn für ausgesprochen weise und hilfreich.

Er spricht auch nicht davon, das im Islam das Heil zu finden wäre. Garnicht.

Und er fördert den Respekt vor der Frömmigkeit der Muslime – den ich teile.

Ich bin glücklich zu wissen, dass die katholische Kirche ihre praktische Lehre immer wieder erneuert – ohne je ihrer Dogmatik zu widersprechen.

Der Papst hat zuletzt 1950 „ex cathedra“ gesprochen, davor 1854.

Ich bin und bleibe ganz und gar katholisch.

Und ich würde meine Dissonanz am liebsten verbergen, denn meine Kirche wird schon genug kritisiert – oft für die falschen Dinge.

Einerseits und anderseits

Einerseits „hören meine Schafe meine Stimme“.

Das klingt, als wenn keine Sorge nötig wäre.

Ist es so?

Andererseits spricht Jesus von reißenden Wölfen, Dieben und Mördern. Das täte Er nicht, gäbe es keinen Schaden, den sie anrichten können – und auch anrichten.

Ein Ohr zu hören

Ich bezeuge, ich habe meinen Hirten gehört. Ich höre Seine Stimme.

Und ich erlebe Menschen aus allen Konfessionen, Rassen und sozialen Prägungen, aus allen Kulturen, Sprachen und jeder Bildung – die genau diese Stimme hören, die ich höre.

Schafe Jesu hören Seine Stimme, wir haben ein Organ Dich zu hören.

Den lebendigen Gott.

Und so wie ich Dich höre, Herr Jesus Christus, so höre ich, dass die Stimme des Buddhismus und die Stimme des Islam nichts mit Dir zu tun hat.

Das Blut Jesu schreit so laut zu mir, wie einst Abels Blut zu Gott schrie.

Niemand, der dies umgeht, ist rechter Hirte.

Dies ist unfehlbar klar – was daraus folgt, will ich still empfangen, so wie es mir gesagt wird. Nicht in eigenem Handeln, sondern als Sohn des Vaters.

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