Heiliger Geist

Di 07.05.2024

Joh 16:5-11 Jesus spricht davon, dass es gut ist, wenn Er zum Vater geht.

Aber kann ich nicht beides haben?

Jesus und den Heiligen Geist? Und den Vater noch dazu?

Warum wird hier eine merkwürdige Verbindung genannt, in etwa „Ich oder Er“.

Oder muss Jesus den Hl. Geist beim Vater erst loseisen?

Und was ist gerecht daran, wenn die Jünger Jesus hinfort nicht mehr sehen?

Wenn ich den Text nüchtern anschaue, ist er mir recht verschlossen. Also notiere ich zunächst, was ich glaube über den Heiligen Geist zu wissen, oder wie ich Ihn kenne.

Was weiß ich vom Heiligen Geist

Da es für die Jünger (und mich) selbst nichts Besseres gibt als Jesus, kommt der Geist nicht zum Privatvergnügen der Jünger. Auch nicht zu meinem Nutzen oder Wohlgefallen. Er gibt mir nichts für mich.

→ a) Der Hl. Geist kommt nicht zum Privatvergnügen.

Der Hl. Geist ist auch kein Gefühl. Gefühle sind innerweltliche Werkzeuge. Der Geist ist Wahrheit und Wahrheit ist kein Gefühl. Ich sage: Wo Gefühle sind, wird die Wahrheit eher bedrängt.

→ b) Der Hl. Geist ist kein Gefühl.

Ist der Geist Kraft, wie oft gesagt wird?

Ich denke, das ist keine gute Beschreibung. Kraft ist eine Skalierung. Kraft hat nichts mit Willen zu tun (wie manche denken). Sondern mit dem Vollzug des Willens. Darüber habe ich an anderer Stelle geschrieben.

Die Verwechslung kommt, so scheint mir, aus der Wirkung der Wahrheit.

Wenn ich ganz mit der Wahrheit (mit Christus) übereinstimme, bin ich so wirksam wie Jesus Christus selbst. Das sieht nach viel Kraft aus. Die Kraft ist der Wahrheit inhärent. Sie ist keine separate Größe zur beliebigen Verwendung.

In etwa wie bei Naturgesetzen auch.

→ c) Der Hl. Geist ist Wahrheit.

Petrus erkennt Jesus, den Menschen, als Christus, den Messias. Jesus bestätigt ihm, dass er das nicht von sich aus weiß.

Mir scheint, der Hl. Geist hat immer mit Beziehung zu tun. Manche nennen es Liebe, aber das Wort Liebe ist so sehr zerzaust, kaum noch klärend.

→ d) Der Hl. Geist ist Beziehung (Liebe).

Glauben ist eine Beziehung zu etwas von woanders her. Hier geht es um den Glauben an Gott – der nicht Bestandteil der natürlichen Erkenntnis ist.

Der Hl. Geist offenbart etwas aus einer anderen Welt.

→ e) Der Hl. Geist ist eine andere Quelle als die Welt.

Daran schließt gleich an: die Annahme des Hl. Geistes führt zu einem in die Welt bringen von etwas, was vorher nicht existiert.

So hat der Geist Gottes mit Maria Jesus in die Welt gebracht.

Der Geist Gottes schwebte über dem Tohuwabohu und stiftetet die Ordnung der Schöpfung.

Der Geist wehte über der Pfingstversammlung und gebar die Kirche.

→ f) Der Geist stiftet Neues.

Ich empfehle, die Lehre der katholischen Kirche zum Heiligen Geist. Dies ist nur ein Streiflicht durch das, was mir nahe ist und ich selbst empfangen habe.

Angesicht der Dunkelheit meiner Erkenntnis betrachte ich derweil ein wenig, was ich schon empfangen habe – vielleicht erkenne ich in dankbarer Betrachtung neu oder erneut, was ich brauche für den nächsten Schritt.

Alles, was ich notiert habe, habe ich aus persönlicher Begegnung mit dem Hl. Geist. Ich vertraue, dass alles, was nötig ist, zur rechten Zeit von Dir kommt. Also auch:

→ g) der Hl. Geist ist eine unverfügbare Person. Nicht „Kraft“ oder Werkzeug.

Aber: den Menschen wohlgesonnen.

Komm, Herr, Heiliger Geist.

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