Die Werke vergehen – Du aber kommst

Mo 13.05.2024

Joh 16:29-33 Die Jünger glauben zu glauben

All die Gespräche Jesu hier finden weiter im Abendmahlssaal statt. Sie sind „letzte Worte“.

Vorläufigkeit

Die Jünger meinen, Jesus zu verstehen. Sie meinen nun Jesus „erkannt“ zu haben (οἶδα‭ oîda ‭wissen‭, erkennen).

Jesus antwortet: JETZT glaubt ihr?

Ein zerbrechlicher, gerade mal aktueller Zustand.

Ich habe schon gesagt: Ob ich ein Christ bin oder nicht, hängt nicht! davon ab, ob ich glaube zu glauben.

Jesus hat eine Frage: Du sagst, du erkennst mich. Glaubst du wirklich?

Glaube bleibt am Ende nicht etwas Subjektives, nicht eine Meinung, die ich habe.

Zerbruch

Gott wird den Glauben prüfen.

Gott „weiß“ zwar, was in den Herzen ist. Aber Er wird es auch offenbaren. So offenbaren, dass du und ich und die Engel es erkennen können.

Dazu verbirgt Er sich eine kleine Weile.

Und Er selbst leidet darunter.

Denn Er ist eins mit uns.

Aber Er ist auch eins mit dem Vater. Und aus dieser Beziehung fließt uns etwas zu. Unter der Bedingung des Mutes.

Alle Indizien sprechen gegen den Glauben. Misserfolg und Bosheit allerorts.

Bedrängnis und Enge für die Leute Jesu.

Rückzug in die je eigene Kammer.

Die Geburt steht bevor

Der Anfang der Geburt sind die Wehen.

Die tun weh.

Es wird eng. Sehr eng.

Die Geburt ist ein Auspressen bis zum äußersten.

Ein zurücklassen von allem, was sonst noch war.

Wie durch Feuer hindurch, wird nur bleiben, was mit Jesus verbunden ist – selbst wenn ich nicht mehr „weiß“.

Nicht Erkenntnis rettet mich – sondern Jesus und mein substanzielles Band zu Ihm.

Genügt es mir jetzt, nichts mehr kennen zu wollen als Ihn?

Erkennen verschwindet mit dem zu Erkennenden.

Der Hirte verbirgt sich.

Er schaut, ob ich mir an Seinen Gaben genügen lasse. An dem, was ich erkannt habe.

Oder möchte ich doch den lebendigen Jesus? Ersehne ich Seine Wiederkunft?

Nicht zuerst, weil es ein bombastisches Ereignis ist.

Sondern, weil ich Ihn selbst als Ihn und nichts anderes will?

Konsequenz

a) Meine Werke und mein Wirken als Salz sollen rein werden vom Erfolgsdenken. Es geht mir immer weniger darum, was ich erreiche.

Ich will mich nicht verwässern lassen vom Erfolg in der Welt und dem nicht nachtrauen, was ich alles nicht erreiche.

b) Nicht Glaubensgewissheit ist mein Ziel, sondern Glaubensmut.

Mein natürliches Ich will Vergewisserung.

Gottes Reich aber ist Vertrauen in etwas, das ich nicht habe, vielleicht noch nicht einmal von ferne erkenne.

c) Ich erwarte meine Zukunft von „woanders her“ – von Jesus her.

d) Ich will nicht hadern mit der Vorläufigkeit der Welt. Vorläufig im Guten und im Bösen. Prüfungen sind nicht das Problem sondern sie sind Mittel zur Austreibung aus meinen Anhänglichkeiten.

Ich gehöre in die Welt als einer von woanders her, von Jesus her.

e) Ich will „haben, als hätte ich nicht“, wie Paulus es sagt.

Das heißt auch: Auch das Vorläufige ganz würdigen und suchen, dass es rein werde.

Meine große Kerze, die meine Kinder gemacht haben, als sie noch Kinder waren, brennt auf.

Zum einen verschwindet sie – zum anderen wird ihr Licht, das sie mir viele Monate gab, vollendet. Und damit ewig.

Nichts in der Welt kann meiner ewigen Seele Frieden geben.

Allein das es mir diene den zu erwarten, der da kommen soll.

Bei dem alles ist, was ewig ist.

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