Der Freitag eines Christen

Fr 17.05.2024

Joh 21:1,15-19 Jesu Frage an Petrus: Hast Du mich lieber.

Was habe ich davon

Was hat Petrus davon, dass er Jesus lieb hat?

Fremdbestimmung und grausamer Tod am Kreuz.

Todeskampf gegen das Ersticken in schwerster Qual.

Und Jesus nennt es: Lobpreis Gottes.

Das ist nicht dass, was ich in der Kirche höre.

Es ist nicht dass, was ich mir von mir aus aussuchen würde.

Es ist nicht „attraktiv“, ein Ziel, dem ich nachjage.

Will ich Jesus denn dann lieb haben?

Folge mir nach

Es ist eine Kombination aus Hingabe und Nachfolge. Keine Hingabe kann das Ziel allein erreichen. Es ist die Hingabe an die Nachfolge, die mich von Jesus her zum Ziel führen kann.

Ich vertraue nicht darauf, dass ich den Preis vollständig geben kann – aber ich vertraue darauf, dass Jesus einen Weg kennt, auf dem ich am Ende sein werde, wo ich doch eigentlich sein will: Im Lobpreis Gottes.

Gott zu preisen, hat immer einen Preis. Es kostet mich etwas.

Nicht von dem, was ich nur besitze.

Sondern von dem, was ich bin. Leib und Leben.

Eigentlich Leben

In der Logotherapie habe ich gelernt:

Ein Mensch, der nichts hat, für das er sterben würde, hat auch nichts, wofür er lebt.

Das gilt auch ohne Glauben an eine Ewigkeit. Es ist konstitutiv menschengemäß. Frankl hat dies während seiner Zeit in den Lagern Theresienstadt, Auschwitz und Dachau praktisch betätigt gefunden, ja am eigenen Leib erfahren.

Es ist die Möglichkeit des Menschen wirklich Mensch zu sein – Spiegel Gottes, wie Er in Jesus Christus zeigt.

Was soll uns denn als Menschen sonst ausmachen, ein Gegenüber Gottes zu sein, wenn nicht dieses, dass tief in uns, in jedem Menschen ist?

Dabei geht es nicht darum, für den Tod zu sterben – sondern für das Leben.

Alltag

Frankl hörte in sich diese Frage: Wozu hat dies Leiden einen Sinn, wenn es nur ums Überleben geht? Dann wäre das Leiden nichts als Leiden.

In seiner zu kurzen Nachtzeit nahm er Papierfetzen und einen Bleistiftstummel und schrieb aus dem Gedächtnis das Grundkonzept der Logotherapie. Das schon geschriebene Script hatte man ihm vorher abgenommen. Denn dafür wollte er leben – auch wenn er sterben würde.

Freitag eines Christen

Ich meine diesen Tag heute. Jeweils den Tag heute.

Jeden morgen werde ich neu gefragt: Wem soll dein Tag gehören?

Der Vater gibt ihn mir und überläßt ihn mir jeden morgen neu.

Allein in mein inneres Hören flüstert Er die Möglichkeit des „Lobpreises Gottes“ hinein.

Wozu will ich MEIN Leben geben? Für mich – in meine Versorgung, Erholung, meinen Genuss und meine Ehre?

Oder preise ich Gott, indem ich Sein Angebot, meine Ähnlichkeit mit Ihm zu vollziehen, verwirkliche.

Die erste Frucht des Gehorsams ist die Schärfung des Gehörs. Nur der Gehorsame hört Gott.

Ein Leben außerhalb davon ist ein provisorisches Leben (Frankl). Provisorien haben bekanntlich die Tendenz sich zu verstetigen. Sie verfestigen sich, sie führen zur Reduktion des Lebens auf ein nur sich selbst verbrennendes Licht.

Meine Kerze hier, ist auf dem Weg zu verschwinden. Sie brannte und brennt für mich – für wen brenne ich?

Wird der Himmel heute sagen: Sieh, der Freitag eines Christen, eines Mannes, der einen König (Kyrios, Christus) hat.

Zum Lobe Gottes.

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