Ehe ist Wesen, nicht Gebot

Fr 24.05.2024

Mk 10:1-12 Jesus klärt über die Ehe auf.

Die Gesetzeslehrer argumentieren mit den Worten von Mose.

Jesus aber offenbart die Substanz des Menschen.

Er IST Mann und Frau.

Deswegen sage ich: Ich bin Person, Hanne und ich sind Mensch.

Das Mensch-sein fängt zu zweit an.

Und all die anderen?

Zuerst ein Hinweis: Wenn eine Frau keine Kinder bekommen kann, sage ich nicht, das Kinder etwas Optionales sind, damit sie sich nicht benachteiligt fühlt.

Das würde beinhalten, dass auch keine Kinder zu haben normal ist.

Hätte niemand Kinder, gäbe es keine Menschen.

Kinderlosigkeit ist existent – aber nicht normal, natürlich und wesensgemäß.

Zweckhaft Gesetze

Mir scheint, es gibt Gesetze, die einen Zweck haben. Zum Beispiel Erinnerungsfeste.

Aber zumeist, und vielleicht generell, sind Gesetze nicht für etwas anderes, sondern Ausdruck einer inneren Wirklichkeit.

Ein Tier hat den Instinkt. Beim Menschen ist dieser Instinkt mit Absicht erheblich geringer.

Aber wenn wir unserer inneren Wirklichkeit entsprechen, vollziehen wir die Fülle des Lebens.

Dazu gehört beim Menschen das Geheimnis, die Dinge in Liebe zu tun.

Die aufgeschriebenen Gesetze sind Erinnerungen an den Himmel, an unsere Heimat.

Wenn ein Hund wach wird, kämpft er nicht damit, ob er Lust hat, auch aufzustehen.

Bei mir war das so.

Nur der externe Auftrag zur Arbeit zu fahren (ein „Gesetz“) hat mich aus dem Bett gebracht.

Inzwischen bin ich meiner eigentlichen, himmlischen Natur näher. Ich freue mich aufzustehen, denn ich freue mich auf die Zeit mit Dir, lieber Vater.

Ganz ohne Gesetz!

Unauflösliche Ehe ist keine Einschränkung

Es ist eine Entfaltung!

Denn der „Muskel“ der Liebe wird in der Ehe als innerstes vollzogen.

Die Liebe ist in der Trinität beheimatet.

Du, Vater, lädst mich ein, meine Gottesbildlichkeit zu vollziehen, zu leben.

Nur eine polare Beziehung unter wesenhaft anderen Personen (Mann und Frau) erfüllt das Wesen, das von Gott her in uns gelegt ist.

Der Vater ist nicht der Sohn und der Sohn ist nicht der Vater.

Die Gemeinde ist die Braut – sie ist nicht Bräutigam, denn sie kann sich selbst nicht retten.

Gott inkarniert in einer Frau.

Meine Kinder sind in meiner Frau geworden.

(Nichts mit Gleichheit – alles mit Würde.

Denn die Gleichheit hebt die Würde auf.

Alles, was messbar ist, hat nichts mit Würde zu tun.)

Sich nur selbst zu verwirklichen verliert das Wesentliche.

Es ist keine Alternative, es ist immer der Tod.

Der Tod des Ewigen in uns.

Auch darum meine wiederholte Warnung vor der Selbstliebe.

Die Ehe ist der Himmel auf Erden

Klingt kitschig – aber ich sehe es so.

Es ist dieses ewige verbunden sein, und dieses ganz bezogen sein. Genau das ist der Himmel. Vermutlich mit mehr Menschen, denn im Himmel werden wir nicht heiraten, sagt die Schrift.

Aber das wird nicht weniger sein – sondern mehr Bindung.

Wer Ehe als Fessel sieht, würde so auch im Himmel am gefesselt sein leiden. Denn die Fessel ist meines Herzens Härte.

Die Fessel ist meines Herzens Härte.

Wenn mein Herz hart ist, wird meine Ehe zur Fessel.

Ein Herz ist hart, wenn es sich zumeist selbst anschaut.

Martin Buber sagt: Die Liebe ist nicht im Menschen.

Gefühle sind im Menschen, aber die Liebe ist außen.

Ich kann mich auf sie einlassen – sie aber weder produzieren noch bestimmen.

Sie ist also immer außen.

Ich finde sie nicht in mir – ich öffne mich für sie.

Öffnen verwundet das Herz und nimmt ihm die Härte.

Nur ein offenes Herz pumpt Blut. Je nicht für sich, sondern für Dich.

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