Du sollst sein wie Gott

Do 30.05.2024 🙋🏻‍♂️68 J.

Mk 14:13-16,22-26 Das Heilige Passah Jesu mit den Jüngern.

„Wo ist der Raum?“, fragen die Jünger.

Sie wissen, Jesus will und wird das Passah mit ihnen halten. Er ist ganz Jude und Jude sein ist heiliger Auftrag. Das Passah der Juden ist nicht Illustration, sondern etwas Substanzielles.

Es wird ein großer Raum sein – schon festlich bereitet, mit Polstern.

Aber es ist nicht der Auftakt zu einem herrlichen Leben – es ist eine Art Geburtsvorbereitung.

Siehe, in Ägypten war finstere Nacht und der Engel des Todes ging umher, um zu erschlagen und zu töten. Zeit des ersten Passah.

Warum?

Hätte nicht ein anderer, unblutiger Weg gefunden werden können?

Ich halte fest: Dass das Volk Gottes geboren werde, geschieht nicht ohne Blut.

Was liebt Gott an uns?

Gestern sprach ich mit den Männern darüber, was Gott eigentlich an uns liebt?

Es ist nicht hinreichend zu sagen, Er liebt Seiner Hände Werk (auch wenn dies eine Bedeutung hat).

Er rettet uns nicht, wie ein Mann sein Werk rettet. Indem er es aus dem Schutt hervorzieht, wäscht, und zu neuem Glanz bringt.

Sondern Er zeigt dem Universum: Dieser ist es, dem ich meine Herrlichkeit zu Füßen lege – dem Menschen.

Schon in Maria ist das geschehen.

Es war nicht einfach ein Weg, den Gott wählte. Es war eine Demonstration Seines Wesens.

Nicht Allmacht ist das Höchste – sondern Er gibt einen Raum, den Er dem Menschen überlässt. Und offenbart diesem Menschen Seine Liebe.

Wird der Mensch antworten?

Gibt es ein „ja“ für einen ersten Kuss Gottes?

Allein um Marias „ja“ schon, ist es das Kreuz wert – so sehr liebt Gott den Menschen.

Ausbruch

Der Mensch ist Gefangener seiner Sorge um sich selbst.

Die Geburt des Menschen ist eine blutige Angelegenheit.

Mit großen Schmerzen für die Mutter und einem ernsten Risiko (wenn auch in unserer Welt heute etwas weniger).

Im Abendmahl offenbart Jesus, dass es ein „danach“ gibt.

Ein Leben nach der Geburt – die sich so sehr nach sterben anfühlt.

Gleich, ja jetzt schon geschieht der Verrat des Judas.

Die Truppen sammeln sich, während die Jünger noch den Abschiedsreden Jesu lauschen.

In Kürze schon wird die Würde des Gottessohnes in seiner intimsten Situation, dem Gebet mit dem Vater, brutal gestört.

Den Rest habe ich um Ostern herum beschrieben. Die Nähe, die sie hier zu Jesus haben, werde sie nie wieder in dieser Weise erleben. Auch für die Jünger ist es eine Art „Berg der Verklärung“. Von da an geht es zumeist bergab.

Aber das Blut ist da, Zeichen an den Türpfosten.

Hier sind die „Söhne Gottes“. Sie sollen herauskommen aus ihrem alten Leben der Selbstsorge. Herausgeboren aus ihrer Selbstsorge, ihrem sich selbst ein Gegenüber sein.

Bestimmung

Schon im Garten Eden kannte Adam die Sehnsucht, so sein zu wollen wie Gott.

Gott selbst hat es in den Menschen gelegt.

Aber wie bei einer Braut: Auch wenn sie deine Bestimmung ist – du darfst sie dir nicht nehmen. Indem du sie nimmst, entwürdigst du die Beziehung.

Und ist nicht „Beziehung“ Liebe, und Liebe ist der Hl. Geist?

Ihn zu kränken, zerstört, was du erreichen wolltest.

Es stand auch der Baum des Lebens im Garten Eden –

Die Bestimmung des Menschen: Gegenüber des ewig Lebendigen.

Das Blut Jesu

Erst das Blut Jesu macht uns in gewisser Weise zu einem Gegenüber zu Gott.

Denn es offenbart die personale Würde des Menschen.

Beispiel:

Wenn ein Kind da ist und es stirbt. Kann ein zweites Kind dieses ersetzen?

Niemals. Die Würde des ersten Kindes ist unendlich. Niemals ersetzbar. Und auch die Würde des zweiten Kindes ist ein Selbst – nicht ein Ersatz.

Gott sagt: Ich habe den Menschen als Person geschaffen. Ich kann ihn nicht ersetzen – koste es, was es wolle, er soll leben.

Denn nur so ist er Mir Gegenüber.

Nur im Antlitz Gottes erkenne ich, wer ich bin.

Nur dort bin ich, wer ich bin – Dein, geliebter Vater.

Solange ich nach Anerkennung von der Welt frage, bin ich ein Mangelwesen.

Auch Israel wird nicht von der Welt anerkannt – nicht in Erdenzeit.

Die Geburt des eigentlichen Menschen ist immer der Tod des alten Menschen.

Mit Blut und Schmerz.

Eine Schöpfung allein kann Gott allezeit neu erschaffen – ein Gegenüber nicht. Denn sobald es ersetzbar ist, ist es kein Gegenüber Gottes!

Gott schuf sich ein unersetzbares Gegenüber – es kostet beider Leben.

Auferstehung ist Offenbarung von Trinität.

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