Mi 05.06.2024
Mk 12:18-27 Jesus spricht mit den Sadduzäern über die Auferstehung.
Die Sadduzäer versuchen über einen Logikbeweis die Auferstehung zu widerlegen.
Statt zu fragen, denken sie.
Die Schrift zu verstehen oder besser: Aus ihr zu empfangen, setzt ein denken voraus, dass sich nicht über das Wort Gottes stellt.
Jesus bezeugt ihnen: Schau in die Schrift und du siehst den Gott der Lebenden.
Auch wir denken Gott oft so, wie er wohl sein müsste, nach unseren Gedanken und Überlegungen.
Ich denke nicht, dass das verboten ist – aber es reicht nicht.
All das halte ich hin, der Schrift, der Tradition, dem lebendigen Gott.
Verstehensräume
Es gibt Verstehensräume, die durch bessere Schriftkenntnis erschlossen werden. Nicht nur durch den Buchstaben – sondern auch durch indirekte Dinge. Für Jesu Beispiel mit dem Dornbusch und dem Gott Abrahams und dem Gott Isaaks und dem Gott Jakobs muss man auch denken. Über die unmittelbare Aussage hinaus.
Und es gibt verborgende Räume der persönlichen Offenbarung. Nicht für jedermann und nicht gegen die Dinge aus Schrift und Tradition. Jesus offenbart ausnahmsweise etwas von dem, wie die Auferstandenen sein werden.
In puncto Ehe werden sie sein wie die Engel.
Achtung: Das heißt nicht, dass der Mensch zum Engel wird.
Und es gibt Räume, die nicht offenbart werden, weil ihre Verborgenheit Teil ihrer Aufgabe sind.
Liebe als verborgener Raum
Z. B. wird Gott sich für uns auf der Erde immer so verbergen, dass unsere Liebe zu Ihm eine freie Liebe bleibt. Oder zumindest Elemente der Freiheit enthält.
Ich definiere Liebe zumeist nicht als Erfahrung oder etwas Empfangenes das wir dann haben. Sondern als Wagnis des sich für das, zumeist Unbekannte des Anderen, zu öffnen.
Liebe hat mehr mit Mut zu tun als mit einem warmen Gefühl oder gar mit Schmetterlingen im Bauch.
Lasst euch nicht verunsichern
Denn Christus ist auch im Himmel weiter Jesus.
Er begegnet uns Menschen als Mensch.
Gott ist zum Glück nicht der Gott der Philosophen. Sondern Er ist mehr: Er ist der, der Seinem Menschen ganz als Mensch begegnet.
Es ist ganz egal, ob Gott noch etwas über das hinaus ist, was Er uns offenbart – dies je andere wird nie ein Nachteil für uns sein, nie etwas, was man hätte wissen müssen, um recht zu leben.
Unsere Heimat bei Ihm
Jesus geht zum Vater und bereitet uns eine Wohnung. Es werden viele Wohnungen sein – je angemessen für uns. Wohnungen sind Orte der Heimat. Man könnte sagen: Er bereitet uns eine persönliche Heimat.
Und die wird im Verhältnis zu dem stehen, wie ich auf Erden mit Ihm gelebt habe.
Gott schuf den Menschen aus Lehm – nicht aus dem Nichts, wie die übrige Schöpfung. Dann hauchte Er ihm Seinen Odem ein.
Odem von Seinem Odem.
Wo ist solch ein Gott so wie Du? Der Du uns in einem Kuss das gibst, was Du selbst bist.
Wie sollte ich Dir nicht vollkommen vertrauen?
Auch wenn Du Dich um meiner Liebe willen verbergen musst.
Gott wurde Mensch
Und Jesus war kein Avatar. Nicht letztlich doch mehr als ein Mensch mit unsichtbaren Kabeln zum Himmel, sodass wir anderes wären – eben ohne diese Kabel zum Himmel.
Im Menschen Jesus ist alles von Seiner Gottheit enthalten.
Warum sollte in uns nicht alles enthalten sein?
Zu dem im Menschen Jesus „enthaltenen“ gehört natürlich die Trinität – als die existenzielle Bezogenheit Jesu zum Vater. (Nicht wörtlich „enthalten“).
Aber ebendiese können wir auch haben – und haben sie in unverletzter Form durch die Erlösung Jesu.
Die Sadduzäer kennen die Schrift nicht – und die Kraft Gottes nicht.
Eben jene Verbundenheit mit uns über alles hinaus was uns verborgen ist.
Kinder
Kinder werden nur auf der Erde gezeugt – zu diesem Thema, das hier enthalten ist, hoffe ich später mehr sagen zu dürfen.