Gott erntet mehr, als Er sät.

So 16.06.2024 💐Mein Bruder

Mk 4:26-34 Gleichnisse zum Reich Gottes

Es gibt etwa ein Dutzend Gleichnisse Jesu, die explizit sagen, dass sie das Reich Gottes beschreiben. Es ist wichtig, sie alle im Sinn zu haben.

Gehöre ich dazu?

Jesus erzählt den Menschen viele Gleichnisse. Und Markus sagt hier, Jesus spricht ausschließlich in Gleichnissen zu ihnen. Zwar sagt er (Markus), dass Er den Jüngern die Gleichnisse erklärt, wenn sie alleine sind. Aber Markus gibt diese Erklärung nicht wieder.

Viele Menschen meinen, sie würden die Bibel lesen können, wie ein Lehrbuch zum Glauben. Sie suchen Erklärungen und springen in Bibelstellen hin und her, um ihre Vermutungen und Behauptungen mit „Bibelstellen“ belegen zu können.

Ich aber sage: Glaube wächst wie ein Senfstrauch. Ohne das jemand anderes es verstehen kann – auch ich selbst nicht.

Ich kann Glauben nicht erklären.

Er wird an mir in der Nähe zu Jesus reifen – oder vielleicht auch nicht.

Es geht nicht um den Glaubenden selbst

Viele erzählen mir, es gehe um die Rettung der Menschen aus der bösen Welt.

Ich sehe hier Gleichnisse vom Reich Gottes – nicht von Menschen.

Das ist ein Unterschied.

Eine Person kann nicht gerettet werden, indem sie irgendwie Person bleibt. Indem sie sie selbst bleibt.

Reich Gottes ist immer mehr als Personen. Auch nicht eine Summe von Personen.

(Ich sage hier „Personen“, weil ich den Begriff „Mensch“ noch anders benutzen will.)

Ich werde an und in Jesus zu etwas ganz anderem als ich war.

Ich bin weder Saatkorn noch Senfbaum.

Ich bin außerhalb des Reiches-Gottes, solange ich allein bin. Und ich bin ebenso außerhalb des Reiches-Gottes, solange ich nach mir frage. Nach meiner Rettung oder Selbstverwirklichung.

Zwar löse ich mich nicht auf, ich bleibe ein selbst – aber ich werde erst zum Menschen Gottes, wenn ich substanziell mehr bin.

Da ist zumeist an Gemeinschaft zu denken.

Hier aber geht es noch um etwas anderes.

Frucht

Gott geht es nicht um mich allein als potenziell Fruchtbaren an sich. Sondern Ihm geht es ebenso um Frucht.

Die Rede ist nicht vom Samenkorn, das „ewig lebt“. Sondern z. B. vom Senfbusch, der den Vögeln des Himmels Schatten spendet.

Zwar weiß ich noch, und sehe auch: ein Senfbusch. Aber der Sinn ist nicht allein das Sein des Senfes – sondern was daraus wird.

Fruchtbarkeit gehört zum Menschen.

Bisher habe ich zumeist von der Bezogenheit gesprochen. Und ebenso von der personalen Verantwortung.

Hier ist von dem Dritten die Rede – der Frucht.

Frucht ist nicht ein sonstiger Effekt. Irgendwie nötig zur Fortpflanzung.

Es gehört zum Wesen, weder bei sich zu bleiben, noch beim je anderen, der wieder nur auf mich bezogen ist – sondern darüber hinaus das Wesen Gottes widerspiegelnd: Fruchtbarkeit.

Wandel

Ich sehe auch, dass wir Menschen auf Erden zunächst nicht von der Art sind, die fruchtbar ist.

Rettung allein in dem wie wir sind, ist nicht hinreichend.

Gott will mehr als das, was Er gegeben hat.

Die Reifung des Menschen ist keine nette Option – sie ist erst Offenbarung der Rettung.

Wachse ich nicht zum guten Baum, nützt mir keine Gnade etwas.

Ein Puzzleteil gehört in das Puzzle. Ich sage nicht, dass es diesen „Zweck“ hat. Es bleibt sichtbar als es selbst – aber sein Sinn ist ein gemeinsamer Sinn im Ganzen.

Niemand ist ganz Mensch, solange er nur Person bleibt.

Und Mensch-sein ist nichts statisches, fertiges – es ist immer Überschuss.

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