Mi 26.06.2024 Houstrup, Dänemark
Mt 7:15-20 Von den falschen Propheten
Haben wir nicht diese Bilder hinter uns gelassen?
Gut und böse, Propheten oder das Abhauen – und gar das Verbrennen böser Propheten?
Ich lasse meine Notizen zunächst bei Seite. Sie handeln von der Frage, was eigentlich gut und böse ist bis zu der Frage, wo denn Propheten Gottes sind.
Umhauen und abschlagen
Jesus redet an einer anderen Stelle davon, dass man seine Hand abschlagen soll, wenn sie mich verführt.
Jedes Urteilen über andere Menschen ist zumeist, vielleicht immer, Gott überlassen.
Aber Gott fordert mich auf, meine eigenen Propheten anhand ihrer Früchte zu beurteilen.
Was aber ist gut, was böse?
Der Anfang des Glaubens ist die „Furcht Gottes“, so bezeugt es die Bibel an verschiedenen Stellen.
Mir scheint, dass die schlimmste Frucht der Propheten unserer Zeit gerade dies bekämpft.
Gott ist nur noch Diener, der Seiner eigenen Liebe in der Weise ausgeliefert ist, dass Er nicht anders kann, als mir in allem zu dienen.
Das Gott mich umhauen könnte und ins Feuer werfen ist mittelalterlicher Irrglaube.
Ist es so?
Israel
An Israel sehe ich anderes.
Israel ist Gottes Augapfel. Sein von je her geliebtes Volk. Auf ewig mit Ihm verbunden.
Was heißt dann das Gemetzel im Jahre 70 nach Christi? Oder die Zerschlagung und Vertreibung nach dem Bar-Kochbar-Aufstand 135 n. Chr.?
Die hunderten von Pogromen gegen Juden über alle Zeit und an allen Orten?
Wie will ich die Gaskammern deuten, in die mein Volk die Geliebten Gottes getrieben hat?
Wenn es am grünen Holz geschieht, warum sollte ich nichts damit zu tun haben? Warum sollte ich ohne Feuer gereinigt werden?
Welches Leid leide ich?
Vielleicht das Leid meiner Selbstsucht, wie ich es gestern beschrieben habe?
Vielleicht der Wunsch, zugleich zu haben, was es nur alternativ gibt.
Entweder ich bin ein guter Baum, oder ein schlechter.
Entweder ich bin ein Kind der Welt, oder ein Kind Gottes, meines Vaters.
Meine Gottesbildlichkeit besteht darin, selbst die Schweinetröge der Selbstsucht zu verlassen und die Knechtschaft beim Vater zu suchen.
Sobald ich das tue, wirst Du mir entgegenlaufen.
Aber Deine Liebe entwürdigt mich nicht, indem Du etwas gegen das tust, was ich gewählt habe.
Es ist besser umgehauen zu werden und in einem neuen Spross erneut zu wachsen, als etwas vom Alten retten zu wollen.
Was will von allein wachsen?
Es lohnt sich vermutlich nicht, gute Früchte zu produzieren, wenn es nur mit Anstrengung geht.
Aber an meinen Wünschen und ihren Früchten sehe ich wo ich stehe, wer ich bin.
Noch ist die Tür vor mir, auch wenn sie mir zu schmal erscheint.
Noch hallt das Klopfen Jesu nach –
Meine Mühe nützt nichts, ich brauche den Blick in den Abgrund, den mein Leben aufreißt, wenn ich es mir selbst lebe.
Und dann die Art Glaube, die mir den Mut gibt, zu springen.
Ein Sprung an dessen Ende ich Sohn eines anderen bin.
Mir scheint, diese Andacht gehört zu der von gestern.
Und ich habe keinen Platz mehr für die Notizen mit meinen eigenen Gedanken.