Di 16.07.2024
Mt 11:20-24 Jesu Wehrufe über Kapernaum und andere Städte
Was geht mich das geistige Heil von Buchholz an?
Sehr viel.
Weit mehr als ich dachte.
Doch der Reihe nach:
Städte und Gebiete, Länder
Jesus redet heute von Städten. Städten in ihrer Gesamtheit.
Wer fühlt sich in meiner Umgebung für eine Stadt verantwortlich? Nicht so sehr für ihre Radwege und Schulen – für ihre Position im Gericht.
Ja, es rebelliert etwas in mir: Ich schaffe es kaum für mein Heil zu sorgen – wie denn für meine Stadt. Menschen, auf die ich keinen Einfluss habe. Die doch für sich selbst verantwortlich sind – oder?
Was geht mich der da an, der doch nicht will?
Reicht es nicht, aus einer Stadt herausgerettet zu werden? Und dann vielleicht einzelnen zu helfen, sich herausretten zu lassen.
Vielleicht aber:
Mir ist gegeben, für meine Stadt einzustehen – sobald ich es tue.
Warum sonst steht es heute in der Schrift, warum hat Matthäus es für mich notiert?
Sicher nicht, um über Chorazin und Kapernaum den Kopf zu schütteln.
Segen ist nicht Erlösung
Gott beurteilt uns nicht nach dem Segen, den Er uns gibt. Und der Segen ist kein Zeichen eines vermutlich positiven Urteils.
„Er hat mich reich gesegnet – daran erkenne ich, dass Er mich gerettet hat.“ – Ist so?
Ohne Umkehr ist jeder Segen vergebens.
Besser Jonas Gerichtspredigt als 1000-mal „Gott ist gnädig“ zu rufen.
Gott ist nicht Allah. Er wartet auf uns – aber er trägt uns nicht durch.
Wozu auch. Dann hätten wir nicht sein brauchen. Sollte Gott sich selbst Gerettete produzieren?
Ein Geretteter braucht unbedingt beides: die Gnade und die Umkehr aus sich selbst heraus.
Und diese Umkehr ist die Kopernikanische Wende: Es geht nicht länger um mich – sondern um die Interessen Gottes. Also um Buchholz und Kapernaum.
Gott schaut tiefer
Die Geschichte einer Stadt ist nicht die, die in den Geschichtsbüchern der Welt steht.
Bab edh-Dhra und Numeira im südlichen Jordantal sind möglicherweise Sodom und Gomorrah gewesen.
Städte, die vom Feuer vernichtet wurden – vor vielen tausend Jahren. So die Geschichte.
Nicht für Gott. Diese Geschichte ist nur Vorbereitung und allein im Buch Gottes steht, wie es am Ende ausgeht.
Ich verliere mein Leben nicht, wenn ich es für meine Stadt oder mein Land gebe.
Paulus von Husen, dessen Biographie ich gerade lese, bezeugt dies vom Kreisauer Kreis und denen, die 1944 für mein Vaterland gehängt wurden.
Winston Churchill hat öffentlich seinen Respekt bekundet. Deutschland wurde 1944 im Blut der Märthyrer neu gesät für mein Haus und für mich.
Churchill hat auch die Operation Gomorrah befohlen, den Feuersturm über Hamburg. Feuer auf der Erde ist nicht das Feuer im Himmel, überhaupt nicht.
Rette deine Heimat
Die Träne eines Gerechten ist geeignet, eine Stadt zu retten.
Denn sie bewegt Gottes Herz, indem sie sich mit der Träne Jesu verbindet.
Gott wird sie abwischen – indem er der Stadt Gnade gibt.
Wie anders könnte jener sonst getröstet werden!
Ich will es mich etwas angehen lassen.
Wenn die Regenbogenfahne vor meinem Rathaus weht, vor meiner Kirche – ein kaum erträglicher Schmerz.
Ich will ihm nicht ausweichen – um meiner Stadt willen.
Ich suche die Träne nicht, ich suche das Heil – was wird die Frucht sein?
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Anhang:
Ein geistlicher Akt besonderer Art verlinke ich hier.
Einer ist Vorsänger – bis kurz vor Schluss. Dann stimmen viele mit ein.