Mi 17.07.2024
Mt 11:25-27 Dem Weisen verborgen – dem offenbart, dem es Jesus offenbaren will.
Kenne ich den Sohn?
Wenn eine Sache mir nicht offenbart ist, weiß ich in der Regel auch nicht, dass es so ist. Ich weiß nicht, ob ich den Sohn kenne, weil ich Ihn nicht kenne oder nicht weiß, was kennen heißt.
Ich kann es mir einreden oder das, was ich kenne, als ganzes zu erkennendes deklarieren.
Wem ich es offenbaren will
Du bist wahrhaftig frei. Du bist kein Prinzip, das es nur richtig zu handhaben gilt.
Diese Aussage Jesu hat keinen Sinn, wenn „Die Liebe“ als ein Prinzip verstanden wird. Dann würde „die Liebe“ am Ende alle Lieben.
Wir wissen nicht, was Liebe ist – also sollten wir es nicht als Waffe gegen Gott anwenden.
Du bist Du – und ich umfasse Dich nicht.
Wenn Du Dich mir offenbaren willst, wirst Du mich bei meinem Namen nennen. So wie Du Jesus heißt.
Da wird zunächst eine große Scheidung sein von allem um mich. Von Dir gerufen zu werden ist zunächst ein Verlassen der Welt (des Zollhauses).
Nur wenn es mein Name selbst ist, ganz ich, kann das geschehen.
Ich folge keiner Parole und keiner Idee.
Ich bin ganz ich vor Dir.
Halte ich Dich ab?
Dein Wille ist nicht Willkür. Er ist auch Antwort.
Wie willst Du kommen, Herr Jesus?
Heiße ich Dich als den, der Du bist, willkommen.
Will ich mich ganz ausfüllen lassen mit dem, der Du bist?
Wer klopft denn da?
Wer bist Du?
Ich sehe etwas von Dir.
Du bist der, der sich ganz von den Menschen verbrauchen lässt. Du bist der, dessen Seite für Menschen so offen ist, dass Blut und Wasser herausfließt.
Unter dem Kreuz ist Maria und hat den Leib Jesu in ihrem Schoß.
Den ganzen Schmerz der Welt.
Sie gab Ihn der Welt aus ihrem Schoß – rein und stark.
Die Welt gibt ihr den verbrauchten, gemarterten und leblosen Leib zurück.
An Maria sehe ich die Gesinnung des Menschen, der ein Ort für Dich ist.
Du fragst nicht, wer Deine Herrlichkeit erleben will – sondern wer Deine Marter empfangen will.
Nicht als Marter, sondern als Offenbarung der Liebe, die allein Liebe von der Art Gottes ist.
Es scheint, es ist wie das Gegenteil unserer schwärmerischen Liebesvorstellung.
Die enge Pforte
Der Sohn ist so viel, dass nichts an ihm vorbeigetragen werden kann.
Wenn ich nicht durch Ihn hindurch will, werde ich nicht hindurch kommen. Ihm gleichgestaltet zu werden, ist die enge Pforte.
Auch mir lässt Er den Raum. Wenn ich Ihm etwas hinhalte und sage: „kann ich nicht wenigstens dies hier behalten“ – was soll Er dann sagen?
Nur eine leere Hand kann Jesus empfangen. Ein Schoß, der alle Kraft in die Welt gibt – und alles Leid von ihr zurückerhält.
Was ist nicht alles in meiner Hand …
Wenn ich Dich nicht erkenne, wage ich nicht loszulassen. Wenn ich nicht loslasse, wagst Du es nicht, Dich mir aufzudrängen.
Es ist dieser geheimnisvolle Moment der Gottesbegegnung, an dem beides dennoch geschieht – mein Lassen in Deiner Ankunft.
Nur Du kennst mein Herz – wage es für uns beide.