Unerträglich

So 25.08.2024

Joh 6:60-69 Viele Jünger verlassen Jesus ob dieser Worte

Jesus bringt nicht, was die Leute wollen

Die Menschen wollen Gesundheit und Heil. Sie wollen Frieden und Gerechtigkeit. Sie wollen ein gutes, sicheres Leben.

Drei Jahre hat Jesus ihnen dieses gegeben – und sie folgen Ihm nach.

Es fehlte nur noch das Königtum und die Menschen wären zufrieden.

Unser Erkennen

Es ist geprägt von dem, was schon da ist. Es ist zumeist eine Art Wiedererkennen. Ein Erkennen: ja, das passt, das hat doch schon immer dorthin gehört. Jetzt ist das ganze vollständiger. Auch das Neue hat zumindest eine Seite, die zu etwas passt, was schon da ist und auf die Vervollständigung gewartet hat. Es geschieht Wachstum, ein „Mehr“.

Was aber, wenn das Neue nicht passt?

Das Neue, das nicht passt.

Wenn das Neue zuerst ein „weniger“ will?

Wenn es ein Bruch bedeuten würde, vielleicht sogar ein Zerbruch?

Es nimmt nicht nur etwas weg – also das, was ich einen zu zahlenden Preis nenne – sondern zerstört etwas, was ich bisher für mein Wesen, meinen Sinn, mein Leben selbst gehalten habe.

Unerträglich

Das Leben selbst wehrt sich dagegen. Die Natur wehrt sich. Sie muss sich wehren, denn um sie geht es.

Niemand kann das, es wäre gegen das Leben selbst.

So wie sich Israel wehrt gegen einen, der doch König werden soll, und stattdessen von Ablehnung, Misshandlung und Vernichtung redet.

„Das widerfahre Dir nur nicht“.

Vom Menschen (Fleisch) her ist es unmöglich.

Praxis

Ich interveniere hier, weil es zu glatt läuft. Denn jetzt kommt natürlich: Aber von Gott her ist es möglich. Und schon denke ich schnell: Als getaufter Christ und jemand, der mal ein Übergabegebet gesprochen hat, bin ich vom Vater her auf der sicheren Seite.

Aber all die Jünger damals waren auch Jünger.

Die Worte Jesu waren schon dort Geist und Leben.

Nur weil heute fast niemand mehr so redet wie Jesus, spüre ich nicht, wo ich wirklich stehe.

Stehen wir nicht alle da, wo der reiche Jüngling steht?

Solange Jesu Worte zu dem passen, was ich gern habe, folge ich Ihm.

Aber Er darf nicht den Verlust meines Lebens predigen – das nicht.

Ich sage

Es gibt christliche Ethik. Und eine christliche Kultur hat einen großen Wert. Moralische Menschen sind besser als unmoralische. Jesus redet auch von Schafen, Schafe, die still folgen und von einer Schlachtung nichts wissen.

All das scheint für zwei Wege in den Himmel zu sprechen. Den „normalen“, den viele gehen können und gehen. Der rechtschaffene Weg.

Und den schmalen, der existenziellen Opferung des je Eigenen.

Gibt es den „normalen“ Weg – oder ist das der breite Weg aus Jesu Gleichnis?

Kein intelligentes Tier

Gottes Geist im Lehm ist heilig!

Ich deute Lehm als Vorfindlichkeit des Tierhaften an uns.

Das Tier in uns will Gottes Geist und Würde mit sich nehmen und selbst damit umgehen.

Gott aber ist ein eifersüchtiger Gott.

Er will mehr als ein kultiviertes Schaf.

Er will das Gegenüber, das Seiner Würde würdig ist.

Hesekiel 16,6-8: „Da ging ich an dir vorüber und sah dich, wie du in deinem Blut lagst, und ich sprach zu dir: ‚Du sollst leben, in deinem Blut.‘ …Und du wurdest über die Maßen schön und reif zum Lieben. Da breitete ich meinen Mantel über dich, bedeckte deine Blöße und schwor dir die Treue; ich ging einen Bund mit dir ein, spricht Gott der HERR, und du wurdest mein.“

Aus der Perspektive Gottes ist der, der die Würde Gottes hat, und ein „normales Leben“ führt, jemand, der in seinem Blut liegt. Jemand Sterbendes. Für den nur Blut heil bringen kann. Nicht zum alten Leben – sondern zum ausgetauschten Leben.

Dazu muss der große Arzt die Wahrheit sagen und tun – auch wenn derweil viele, fast alle, nicht mehr mit Ihm wandern.

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