Verbrannte Liebe

Fr 30.08.2024

Mt 25:1-13 Von den 10 Jungfrauen

Meine Betrachtungen vom 01.09.2023 und 12.11.2023 liegen mir weiter am Herzen und ich empfehle sie.

Und ihre Lampen verlöschen

In Vers 8 steht der erschütternde Halbsatz „… denn unsere Lampen verlöschen“.

Johan Lövgren hat ein entsprechend berührendes Buch geschrieben, mit ebendiesem Titel … und ihre Lampen verlöschen.

Wird es so sein, wenn der Herr wiederkommt? Welch Entsetzen steht hinter diesem Satz? Was genau ist da erloschen?

Eher nicht der Hl. Geist

Öl wird oft mit dem Hl. Geist assoziiert.

Mir scheint, es ist eher die Liebe, die erlöschen wird. Denn das ist der Kontext der fortgeschrittenen Zeiten.

Ich betrachte das Gleichnis davor: Es geht um den Knecht, der meint, der Herr komme noch lange nicht und anfängt, lässig, ja böse mit seinen Mitknechten umzugehen.

Das Gleichnis dahinter handelt von den Zentnern, mit denen der eine handelt, der andere den seinen aber vergräbt.

Es geht um die Betrachtung der Zeit zwischen der ersten Liebe und der Wiederkunft Jesu – vielleicht auch ganz persönlich im eigenen Tod.

Weshalb nahmen die Fünf Öl in Krügen mit?

Gott will mit allen sprechen. Alle hören, wenn auch leise, in ihrem Herzen: Tue dies und jenes – auch wenn du jetzt nicht weißt wozu.

Alle Zehn haben es gehört – aber manche haben schon damals die Glut der Liebe ein wenig lässig behandelt.

Vor etwa 25 Jahren meinte ich zu hören: „Gottes Sprache ist hebräisch“. Klingt etwas komisch – aber ich spürte es so. Ich habe dann versucht Hebräisch zu lernen. Ob ermüdender Erfolglosigkeit habe ich es irgendwann aufgegeben.

Im Januar 2023 hörte ich es erneut – seid dem fülle ich diesen Krug mit Öl.

Vermutlich wird es für viele etwas anderes sein.

Aber ist es nicht so, dass Gott schon gesprochen hat? Zu jedem?

Über etwas, was ich jetzt nicht brauche, aber doch schon tun soll.

Wartende Liebe

Tiefer als dieses ist das verbrauchen der ersten Liebe.

Die trockenen Jahre haben verbrannt, was an Eifer und Glut da war. Es glimmt noch – aber die schwache Glut verglimmt. Im Angesicht des Bräutigams sehe ich dann: Meine Liebe ist am verlöschen. Ich habe nicht mit Eifer mich bereitet, ob Er auch auf sich warten lässt oder nicht.

Hoffnung, die sich verbraucht, hinterläßt eine Müdigkeit, ja ein ausgebrannt sein. Ich vergrabe dann meinen Zentner – schließlich fürchte ich weiter den Herrn.

Ich fange an, schlecht über meine Brüder zu sprechen, wie im Text vor diesem. Schließlich zürne ich, auch, weil ich meine eigene Enttäuschung spüre.

Heute ist noch offen

Am Ende der Zeit wird die Ungerechtigkeit überhand nehmen. Jesus sagt voraus, dass dadurch in vielen die Liebe erkalten wird (Mt 24:12).

Zuvor (V10) steht der entsetzliche Satz von dem Abfallen der Christen. Der Christen!

Ob ich standhalte?

Heute ist der Tag, an dem ich noch Zugang zu Dir, Herr Heiliger Geist, habe. Was sagst Du mir? Im Blick auf meine Liebe, meine Liebe zur Familie – aber heute besonders zu den Brüdern, zur Kirche?

Verbrauche ich meine geistig-mentale Energie für mich selbst? Wenn ich heute, wo es noch leicht ist, schon lässig bin – dann wird meine Liebe nicht genährt und mein Öl zur Neige gehen, wenn die dunkle Zeit kommt, in der niemand mehr wirken kann.

Der kleine Spahn, an dem das Feuer brennt, soll nicht verbrennen, ohne dass größere Holz entzündet zu haben.

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