Fr 20.09.2024
Lk 8:1-3 Frauen, die mit Jesus und den Jüngern gehen, sie versorgen
Missionsarzt
Ich habe die Geschichte eines Missionsarztes gehört. Eine beeindruckende Geschichte von Führungen Gottes, von Glaubensmut und wunderbaren Fügungen.
Aber eigentlich war es die Geschichte einer Familie – nur dass davon kaum die Rede war. Ich betrachte besonders die Ehefrau.
In allem war sie zumeist unsichtbar. Sie war da um zu dienen – zumeist dem Mann, der Familie. Vielleicht etwas mehr.
Aber fast wie eine Schleife um ein Geschenk herum – schön, aber nur ein Zusatz.
Wir haben den Film „Der Vorname“ gesehen. In ihm wird dieses Phänomen der Unsichtbarkeit der Frau eingeflochten (sehenswert).
Martha wählt nicht den besseren Teil
In der Geschichte von Maria und Martha sagt Jesus zu Martha, dass Maria den besseren Teil gewählt hat.
Er sagt in keiner Weise, dass man auf den anderen Teil eigentlich verzichten kann.
Vielleicht in seiner Tendenz zu viel Raum einzunehmen.
Ich bin sehr froh, dass Martha in meiner Kirche eine Heilige ist!
Als ich den oben genannten Film mit meiner Frau sah, erkannte ich mich in dem Mann, der „blind, nackt und bloß“ war, wieder. Ich war so – und immer noch lauert dies, um mich wieder in diese blinde Rolle zu führen. Ein guter Zeitpunkt, um Vergebung zu bitten.
Der Weg unten durch
Viele Männer, ich z. B., wollen gern einen Weg des Erfolges gehen. Sei es beruflich oder sei es geistig.
Eines Tages habe ich verstanden, dass von dem zwölfjährigen Jesus, der voller Weisheit im Tempel mit den Schriftgelehrten sprach, gesagt wird: Er ging mit seinen Eltern mit und war ihnen untertan.
Sonst wird all die Jahre nichts von Ihm gesagt – mehr als 15 Jahre kein Wort.
Jesus war in gewissem Sinne auch Martha (ohne ihre Übertreibung).
Die Frauen, ganz unsichtbar dienend im Kleinen. Nur gesehen von dem sehr aufmerksamen Arzt Lukas und selbst da nur leise erwähnt.
Maria von Magdala
Magdala. Aramäisch und Hebräisch: Turm. Von der Wurzel „groß sein“.
Und: sieben Dämonen. Mehr als eine Zahl.
Dämonen kommen nicht einfach so. Der Wille des Menschen wird von Gott selbst geschützt. Mit Seinem Leben verteidigt, so kann ich sagen.
Nur wer seinen Willen mit Eifer und Konsequenz dem „anderen Vater“ zur Verfügung stellt, ist ein Raum für so viel fremde Macht.
Das deutet auf eine große Frau hin. Eine Frau, wie ein Turm, eine Frau, die etwas aus ihrem Leben macht – wenn auch das falsche.
Dass solch eine Frau sich Jesus ausliefert, macht sie zu einer gewaltigen Person. Und das zeigt sich in ihrer konsequenten Liebe unter dem Kreuz und am Grabe Jesu.
Sie schüttet ihr Leben aus, für den, der ihr wahrhaftige Antwort wurde. Eine Antwort für eine überaus starke Frau.
Reich Gottes
Im Reich Gottes ist nicht der der Große, der mehr glänzt.
Sondern der zum Glänzen bringt.
Andere Menschen – und in allem Christus.
Ich sage, Anbetung und Lobpreis sind letztlich nicht Worte aus dem Mund. Sondern Putzlappen am Fuße des Königs. Taten, die nach dem Brosamen unter dem Tisch fragen und somit die Herrlichkeit derer, die am Tisch sitzen, sichtbar machen.
Lieber die Stube fegen im Hause Gottes als einen weißen Schimmel reiten am Hof des Königs Herodes.