Do 26.09.2024
Lk 9:7-9 Israel und Herodes fragen sich, wer Jesus ist.
Mann der Öffentlichkeit?
Jesus war nicht Mutter Teresa von Kalkutta.
Jene hat für Menschen gewirkt und stand niemals im Blick für eine politische Rolle oder eine Art Herrschaft.
Jesus aber fiel Herodes auf. Herodes wollte wissen, wer Er ist. Schon sein Vater hatte Angst vor dem König der Juden – und tötete darum viele Kinder.
Die politische Lage ist für einen gläubigen Juden immer mit der religiösen verbunden.
Israel und Gott
Israel ist von Gott her geboren worden. Als Volk – nicht nur als Glaubensgemeinschaft. Jeder Jude ist Teil davon. Die real existierenden Juden sind konkret im real existierenden Land Israel Erstgeburt Gottes.
Gott herrschte durch Mose über sie. Dann durch Richter, danach durch Könige, besonders durch David.
Von da an beginnt schon eine Leidensgeschichte, denn die Ursache für Leiden erfährt der Nachfolger, weniger der Verursacher selbst.
Davids Gottesliebe sorgt für Salomo. Salomo aber verliert diese Liebe zu Gott gegen Ende seines Lebens – die Spaltung Israels unter seinen Nachkommen ist die Folge.
Die Geschichte Israels können andere besser beschreiben als ich. Ich sehe jedoch: Es ist eine Geschichte von Volk, Königtum, Land und Gott.
Besonders immer auch Land!
Ein anderer Messias
Israel ist ein anderer Messias versprochen worden, als es Jesus war.
Ein Messias, der zu dem oben genannten Kontext gehört. Das ist keine falsche Erwartung.
Die Frage von Herodes und dem Volk, wer dieser Mann ist, dessen Geschichten sie hören, ist für sie ungleich schwerer zu beantworten als für mich, den Mann aus den Heiden.
Zwei Bataillone Reservisten
Ich las gestern, dass Israel erneut und zusätzlich viele Reservisten für den Krieg einzieht. Dieses Mal den Krieg im Norden.
Israel wird nicht, wie wir gefragt, ob sie „Lust auf Gott“ haben.
Sondern sie sind Braut und Gott geht mit ihnen um und lässt sie nicht in Ruhe. Mit schreiender Offensichtlichkeit gibt es für Israel keinen neutralen Ort.
Keinen Ort, an dem sie einfach nur leben können und dürfen.
Niemand kann in Israel sagen: Das mit mir und Gott ist Privatsache. Sondern immer ist das Volk betroffen. Israel ist hineingeworfen ins Zentrum der Aufmerksamkeit Gottes. Und zugleich scheint sich mir dieser Gott gerade vor Israel besonders zu verbergen.
Ich erschrecke vor der Last Israels
Denn ich ahne, dass Jesus, mein Herr Jesus, für mich viel leichter zugänglich ist als für Israel. Er hat sich mir als MEIN Gott gezeigt.
Dazu muss Er mir nicht eine Verheißung über Königtum und David-sohnschaft offenbaren.
Aber kann es für Israel einen Messias geben, der nicht König ist?
Ich habe nur das Problem, Glaube oder Unglaube.
Israel hat zudem noch das Problem Verheißung dazu. Diesen Jesus anzunehmen, widerspricht so vielen Verheißungen.
Besonders der Verheißung, dass Er nicht ein individueller Gott ist, sondern der Gott des Volkes.
Es ist für einen Juden nicht damit getan, Jesus anzunehmen. Denn es geht zumeist darum, dass Israel Jesus, den Messias annimmt – nicht ein einzelner Jude.
Ein König ist keine Privatsache.
Wie können sie es wissen und empfangen?
Darauf habe ich keine Antwort.
Meine Antwort ist aber: Ich habe nicht die Spur das Recht zu denken, das könnten sie doch einfach machen – ich habe es ja auch gemacht.
Gerechtigkeit
Eine Last dieser Dimension zu empfangen, wie es die Juden empfangen, schreit nach Gerechtigkeit.
Wie soll ein jüdischer Arzt 1938 verstehen, was der hätte machen sollen, damit solch ein Feuer, wie es kam, abgewendet wird?
Es ist mit zu hoch.
Was ich aber verstehe (außer dem, nicht zu denken ich wüßte eine Antwort) ist:
Die Antwort, die Gott geben wird, wird so viel größer sein als die Antwort an mich, der ich solch ein kleines Leben vor Gott führe.
Heiliger Geist
Nicht ohne den Geist Gottes.
Wie auch bei der Kirche. Pfingsten offenbart sich der Geist auf überwältigende Weise.
So wird es mit Israel geschehen – und viel mehr.
Aber die ganze Zeit von Jesu Wirken auf Erden ist dennoch nötig!
Auch wenn Jesus keine Gemeinde gegründet hat (siehe gestern).
Der Heilige Geist kommt nur in bereitete Gefäße.
Meine Beziehung zu Israel muss eine Vorbereitung sein auf das, was kommen wird.
Nicht eine Lösung – aber eine Bereitung.