Die Dynamik jeden Tages – Gott ist Akt

Sa 04.01.2025

Joh 1:35-42, die ersten Jünger

Der Text

Jedes Wort ist wichtig, bitte den Text ganz und im Zusammenhang lesen.

Ich empfehle, nicht nur eine App zu benutzen. Die Metaphysik des Papiers ist eine eigene.

Die 10. Stunde

In Vers 39 nennt der Evangelist die 10. Stunde. Wozu?

Es ist nach unserer Uhr dann etwa 16:00 Uhr, und der Tag ist weit fortgeschritten. Es eilt. Denn der jüdische Tag endet mit dem Sonnenuntergang.

Zudem wird der Abschnitt eingeleitet mit: am nächsten Tag.

Auch der Abschnitt davor wird so eingeleitet und ebenso der Abschnitt danach. In Kap 2,1 geht es weiter mit „am dritten Tage“.

Tag 1: Zeugnis Johannes des Täufers

Tag 2–4: Begegnung, Berufung, Nachfolge

Tag 7: Hochzeit zu Kana.

(Weiter Details: Dynamik im Johannesevangelium)

Es erinnert an die Schöpfungsgeschichte.

Die Hochzeit von Kana ist bekanntlich die symbolische Vorwegnahme des Reiches Gottes, in dem Wasser zu Wein wird, und Menschen Hochzeit feiern.

Der Text strahlt Dynamik aus.

Der Evangelist Johannes schreibt in Symbolen und Ebenen von unfassbarer Tiefe. Ich verneige mich.

Eile?

Passt das zu der Ruhe der Vorbereitung, von der ich sprach?

Ist es wieder ein aufgespannt sein von verborgenem Wachstum und dynamischer Offenbarung?

Am 30.12.24 sprach ich vom Warten vor Gott (Untergang des Wartens).

Gott ist allezeit Akt.

Jedes Warten ist in etwa wie eine Pause in einem Musikstück. Es ist eine genaue Zeitspanne der Stille, die eine neue Spannung aufbaut. Jeder Augenblick wird gebraucht und ist nicht verloren.

Die beiden Jünger, die am „3.“ Tag das Wort vom Lamm Gottes hören folgen sofort. Obwohl es bald Abend ist. Es ist keine Zeit auf eine bessere Gelegenheit zu warten. Der Kairos geht vorüber.

Sie waren in der Vorbereitung bei Johannes. Jetzt hören und sehen sie. Die Bereitung greift, Johannes steht noch da – aber sein Finger weist auf Ihn, Jesus, das Lamm Gottes.

Der morgige Tag ist der Tag, an dem schon die weiteren Jünger gerufen werden – aus eben der Stadt des Andreas und Petrus. Diese vielleicht zwei Stunden der ersten Nachfolge hinter Jesus her sind wesentlich.

Praxis

Rechte Pause ist eine andere Form von Akt.

Jede Art, mit der ich die Zeit ausfülle, ist Grundlage für das Folgende.

Der Bogen wird gespannt, am Anfang ganz sanft, aber mit klarem Ziel.

Stille ist etwas anderes als eine unterbrechende Pause.

Mein Geist ist allezeit wach und aktiv. Tut er nichts in der Ordnung Gottes – tut er etwas in (zur) Unordnung (Unordnung in Person = Diabolos).

Baue ich nicht auf, zerstöre ich.

Es geht nicht um permanente Anstrengung, es geht um Zuhören und darum, mich einzuordnen.

Es gibt keine Pause von Gott – es gibt aber Ruhe in Gott. Pause von Gott offenbart Misstrauen zu Gott.

Auch der Unordnung zu dienen ist ein Akt, er kostet Kraft – aber ich bekomme sie vom Vater der Unordnung. Als Vorschuss.

Von Gott bekomme ich für die Ordnung ebenfalls die Kraft – aber nicht im Voraus, sondern nach einem Glaubensakt. Auch im Kleinen – ja gerade im Kleinen.

Klein

Als der Täufer Jesus zum ersten Mal sieht, ist Andreas nicht da. Verpasst, könnte man meinen.

Solange heute ist, gibt es eine Tür, durch die ich gehen kann.

Ich gehe zunächst zurück zu Johannes, an den Ort der Bereitung.

Ein kleiner Schritt.

Und nun scheint es doch zu spät – der Tag ist fast vorüber (16:00 Uhr).

Plötzlich aber: Sieh!

Wer bereit ist, dem öffnet sich die Tür. Siehe das Thema gestern.

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