So 05.01.2025
Joh 1:1-18, im Anfang war das Wort
Der Text
Das dritte Mal in kurzer Zeit – der Text will mehr sagen. Vielleicht auch etwas wiederholen, das bisher nicht durchgebrochen ist.
Ich vermute, es geht darum, dass Gott und Mensch nicht in zwei Welten leben.
Gottesbilder
(a) Man könnte fragen, was Gott mit mir zu tun hat.
(b) Besser scheint mir die Frage, was ich mit Gott zu tun habe.
(a) Gehe ich von meiner Welt aus, ist Gott etwas für mich. Vielleicht Trost oder eine Befriedigung meiner metaphysischen Unruhe. Der Frage, ob dies Leben schon alles ist. Ob ich, was ich wahrnehmen kann, nicht auch wahrnehmen sollte. Damit meine ich Transzendenz. Ich kann mit meinem Geist etwas wahrnehmen, was mit den Sinnen nicht zu fassen ist.
In all dem bin ich Herr der Lage. Es ist mein Leben und ich weise Gott darin einen Platz zu. Eine Lücke meiner Welt wird durch mein Gottesbild einigermaßen geschlossen.
Es klingt schon nach Lückenbüßer und nach einem konstruierten Gott – hm.
(b) Gott ist.
Mehr nicht und nichts weiter. Im Anfang war nichts als Gott.
Dann schuf Gott das Universum.
Aber es gab nicht wieder, was Gottes würdig ist. Das Universum kennt Gott nicht (V18 a).
Denn Gott kennt nur, wer Sein Herz kennt. Und das ist nur Einer, der, der am Herzen des Vaters ruht (V18).
Zwar schuf Gott die Welt – aber die Welt kannte Ihn nicht – so sagt es Johannes. Nur einer kennt Sein Herz.
Die Welt ist Gottes nur würdig, wenn sie Bestandteil des Herzens Gottes ist. Die Schöpfung kann, als eine unserem Gott würdige Schöpfung, durch nichts beschrieben oder erschaffen werden, solange es nur Schöpfung ist.
Erst indem Gott sich Sein Herz zerreißt und es bedingungslos in diese Schöpfung gibt, kann aus dem Geschaffenen etwas werden, was Seinem Herzen entspricht.
Kein Tier entspricht dem Menschen – nur die Frau. So hat Gott es im Schöpfungsbericht gezeigt.
Nichts entspricht Gott außer dem, was Ihm aus „der Seite“, also aus dem Herzen entnommen ist. Darum wird Eva so beschrieben.
Ein Gegenüber ist Substanz – aber Substanz Gottes ist Opfer Gottes.
So wie Eva aus Adam, so ist der Mensch aus Gott.
Eva ist „Gehilfin“, ist zugeordnet. Adam ist nicht Mensch ohne Eva.
Der Mensch ist Gottes Mensch. Ganz Ihm zugeordnet.
Er ist nicht existent und dann kommt Gott dazu, sondern Gott ist existent und wir sind ausschließlich für Gott.
Ich kann Gott nichts „Opfern“ denn ich selbst bin schon Sein.
Was ich (leider) tue: Ich opfere der Welt als von Gott getrenntem etwas.
Viele opfern der Welt alles, ihr ganzes Leben.
Das ist so, als wenn eine Ehefrau das Haus verläßt und sich allerlei Männern an den Hals wirft.
Genauso beschreibt Gott es selbst!
Bitte Hesekiel Kapitel 16 dreimal lesen.
Sünde ist nicht, etwas ethisch falsches zu tun.
Sünde ist überhaupt ein Leben, in dem man Gott den Rücken zukehrt.
Gott schuf Eva nicht wie Adam.
Gott schuf den Menschen nicht wie die übrige Schöpfung.
Der Mensch ist allein die Liebe Gottes, der ganze Sinn der Schöpfung.
Nicht als Krone, sondern als Herz.
Der Mensch hat Gottes Herz okkupiert, niemand sonst kann Ihn verletzen. Nur der Mensch, weil er Sein Herz ist.
Das Wort ward Fleisch
Indem das Wort Fleisch wurde, verband es sich so mit uns, dass alle unsere Last und all unser Mangel in Ihm geborgen ist.
Das bedeutet: ich kann allezeit mich selbst Gott geben – es muss (und soll) kein Werk sein.
Ich habe lange Zeit im Beruf große Werke vollbracht – und meiner Frau nicht mein Leben gegeben.
Sie aber wollte mein Leben – so wie sie mir ihres gab.
Das ist ein Bild zu Dir hin, Vater.
Gott gibt mir sich – und ich habe Maschinen gebaut.
Es ist leicht, mit Dir zu sein, denn Dein Herz schlägt in mir.