Der Stern ist mehr als Zierde

Mo 06.01.2025 Epiphanias, Hochfest

Mt 2:1-12, die Weisen aus dem Morgenland

Jesaja 60:1-6

Der Text

Ich betrachte heute die Besonderheit des Sterns und die Herkunft der Weisen.

Die Geschichte setze ich als bekannt voraus.

Der Stern hat sie zunächst nicht geführt.

Die Weisen sehen den Stern im Morgenland. Es ist nicht davon die Rede, dass sie ihn auf dem Weg sehen. Sonst müssten sie in Jerusalem nicht fragen.

Erst ganz am Ende sehen sie ihn wieder, praktisch auf der letzten Meile.

Matthäus und Jesus und all die Männer, aus denen wir erwachsen sind, waren tief ins Judentum verwurzelt. Das heißt in das, was wir AT nennen. Dort ist es der Tanach. Das ist die Torah (Weisung), die Nevi’im (Propheten) und die Ketuvim (Schriften).

Es ist töricht zu glauben, man käme hauptsächlich mit Paulus durchs Christenleben.

Auch viele andere Völker kennen Schriften und Inhalte aus dieser Quelle. Mein Freund Johannes Paulsen weiß dazu einiges, z. B. aus Tibet und anderen Ländern.

Es gibt wieder einen Begleittext, in dem ich weitere Quellen angebeDer Stern von Bethlehem.

Ich vermute, die Weisen kannten Jesaja, z. B. Jesaja 60. Es ist auch die heutige erste Lesung.

Vers 3: „Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum Glanz, der über dir aufgeht.“

Der Glanz kommt auch in Hesekiel 1:4 vor, wo er die Erscheinung Gottes beschreibt.

Wir haben es besonders als Heiden nötig, die alten Schriften sorgfältig zu lesen.

Nicht zumeist als Geschichtsbücher, sondern um unserer Berufung zu entsprechen:

Die Heiden werden zu Deinem Lichte ziehen.

Kenne ich den Glanz Gottes?

Nur wenn ich den Glanz Gottes kenne, kann ich beurteilen, wo ich zu sein habe.

Ganz konkret im Alltag, im ganz Kleinen – und auch im Grossen.

Das lerne ich in der Nacht. Das lerne ich in der Schrift. Das lerne ich bei den Vätern, den Vätern der Kirche – aber vielleicht noch mehr bei den Weisen Israels.

Dazu muss ich auch mal längere Texte lesen (zum Beispiel die Begleittexte).

Es gibt nichts Wichtigeres, als mein ganzes Gold dem König der Juden zu bringen.

Mein Gold ist meine Zeit, mein eigenes, inneres Königtum (siehe Der innere König.

Ich sehe den Glanz nur, wenn ich bereit bin, auch zu gehen. Den Weg zu gehen, den ich erkannt habe.

Ich verweise auf das köstliche Buch von Edzard Schaper: „Die Legende vom vierten König“.

Jeder ist König in seinem Leben.

Nicht ohne mich

Gott trägt mich nicht, auch wenn ich das oft höre.

Im Gegenteil: Er prüft mich.

Bin ich es Wert, Sein Sohn zu heißen.

Ich höre das Geschrei: „Ja, immer.“

Wirklich?

Die Gnade bezieht sich auf das Werk, das nicht Bedingung ist.

Auf die Freiheit zur Umkehr.

Ich bin durch Gnade frei.

Aber frei zur Hingabe an Ihn.

Frei, mich von den Schweinen aufzumachen und zum Vater zurückzukehren.

Wer seine Freiheit behalten möchte, dem wird sie zum Verhängnis. Sie ist ausschließlich dafür da, etwas geben zu können. Nämlich die Freiheit.

Wenn ich die Freiheit nutze, mir mein Erbe auszahlen zu lassen, werde ich nicht beim Vater sein. Die Gnade wird es nicht tun.

Wenn ich mein eigenes Leben lebe, bin ich tot. So sagt es der Vater, als der Sohn zurückkehrt.

Wolfram Kopfermann sagte: Wir ruhen uns auf dem Sofa der Gnade aus, bis wir auf ihm einschlafen – und in der Hölle wieder aufwachen.

Inthronisiert

Die Weisen haben Jesus indirekt inthronisiert.

Sie haben Gott erlaubt, das zu tun, weil Gott unbedingt die Zustimmung braucht.

Er ist Gott der Liebe. Die Liebe braucht die Zustimmung.

Ihre Gaben entsprechen der Inthronisierung des Messias.

Mehr als die eines Königs – es ist auch Myrre dabei (siehe Begleittext).

Nur wer sein Gold Jesus gibt, dem ist Jesus der Messias.

Israel

Die Schrift sagt es und das Licht (der Stern) zeigt es.

Das Bethlehem von heute ist Israel.

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