Schwingopfer

Sa 11.01.2025

Lk 5:12-16 Die Heilung eines Aussätzigen

Eine Betrachtung

Der Text

Jesus ist in einer Stadt und ein Mann voller Aussatz fällt vor Ihm nieder. Er sagt: Wenn Du willst, so kannst Du mich rein machen.

Jesus streckt Seine Hand aus und sagt: Ich will es tun, – sein rein.

Dann gebietet Er ihm Geheimhaltung und zum Priester zu gehen, sich zu zeigen und das Opfer zu bringen, wie Mose es geboten hat.

Aussatz

Über Aussatz habe ich z. B. vor etwa einem Jahr geschrieben, damals in Israel.

Aussatz

Die Evangelien spielen in Israel. Ohne in die Thora zu schauen, werde ich dem Text nicht gerecht.

Aussatz spielt eine Rolle bei Miriam, Usia, Gehasi und als Sonderfall bei Naaman.

Bis auf Naaman sind es alles Fälle, in denen sich Menschen gegen die Ordnung, die Hierarchie Gottes unter Menschen, gewandt haben.

Miriam, die Schwester des Mose, meinte, Gott würde auch zu ihr sprechen, nicht nur zu Mose. Usia meinte, er könne als König auch ohne Priester im Tempel opfern. Gehasi meinte, er könne an Elisa vorbei mit Naaman handeln.

Jesus gebietet dem Mann, zu den Priestern zu gehen, sich zu zeigen und das Opfer für die Reinigung zu bringen, wie Mose es geboten hat.

Das ganze Kapitel 14 aus dem 3. Buch Mose handelt im Detail davon, wie das zu geschehen hat. Beim Lesen wurde mir fast schwindelig – soviel Symbolik, soviel Ordnungen, soviel mehr als nur ein Wort.

Das alles ist in dem Evangelium von heute enthalten – nicht nur die kurze Form: „Jesus rührte ihn an und heilte ihn“.

Nicht für Jesus und nicht für den Mann, nicht für mich und nicht für uns Christen ist Heilung nichts weiter als ein singulärer geistiger Akt.

Sünde und Schuld

Das ist nicht dasselbe!

Erst in der Betrachtung von 3. Mose 14 merke ich, wie vereinfachend ich die Dinge oft betrachte.

(Quelle: KI zu dem Text)

Beim Thema Aussatz spielen beide Arten eine Rolle!

Und noch viel mehr.

All das, was da steht, gebietet Jesus.

Er lässt Mose nicht einfach hinter sich. Nicht für Israel. Und mir scheint, es ist zumindest eine Illustration der Wahrheit auch für mich.

Schwingopfer

Das Schwingopfer verbindet.

Es ritualisiert ein Hin- und Her zwischen Gott und Mensch, zwischen Geist und Leib.

Es ist nicht ein einzelner Akt – es ist ein Verbinden. Es ist in der Zeit (Chronos).

Vielleicht wie bei einem Webstuhl.

Aufgespannte Fäden von der einen Seite. Absolute Wahrheit. Vollkommener Gott. Dann das Hineingeben des Fadens, links, rechts, hin und her.

Ich füge mich in die Wahrheit Gottes.

Konkret, leiblich, immer wieder!

Keine „griechische“ Erlösung

Ich komme vom griechisch, vielleicht auch römischen Denken.

Eine Erkenntnis, ein Akt der Umkehr, ein „sorry“ und fertig.

Ist auch ein einzelner Akt Gottes genug- nicht aber ein einzelner Akt von mir!

Denn ich entschließe mich heute und falle morgen.

Und stehe wieder auf und falle erneut.

Es erinnert mich an Jesu Kreuzweg.

Keine billige Gnade und keine billige Vergebung, keine billige Heilung.

Suche, dass du dich mit deinem Gegner versöhnst, solange du noch auf dem Weg zum Altar (Gericht) bist.

Einordnung

Aussatz ist zumeist mangelnde Einordnung.

Anmaßung, ja Heiligung der eigenen Meinung.

Ein besonders städtisches Phänomen. Der Aussätzige ist in der Stadt. Ein Phänomen der Hybris, der babylonischen Geisteshaltung (siehe gestern).

Sünde ist zumeist nicht Schwäche – sie ist Anmaßung.

Weil ich den Herren nicht kenne, den mein Herz ersehnt, mache ich mich zum Herren meiner selbst.

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