Heilige Zeit, heiliger Ort

So 02.02.2025 Lichtmess, Tag des gottgeweihten Lebens; Tiberias

Lk 2:22-40 Jesu Darstellung im Tempel

Der Text

Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geheiligt werden. Als die Eltern Jesu das vollziehen, treten zwei Propheten auf, Simeon und Hanna. Sie prophezeien Wunderbares und sehr Schweres. Bei Hanna ist ihre Biografie selbst eine Heiligung der Situation.

Jerusalem und der Tempel

Ich lese den Text und das Erleben der letzten Tage erleuchtet die Situation ganz neu und groß.

Nun erlebe ich Israel (zum Beispiel hier am See Genezareth) wie einen Vorhof. Dann Jerusalem wie einen glühenden Ort darin, eine Art Heiligtum. Und unüberbietbar den Tempelplatz.

Wir haben diesen Ort des Tempels tief ergründet. Besonders der Abstieg in den Tunnel an der Mauer. Ich wusste zuvor nicht, wie gewaltig dort gegraben wurde. Lange Gänge, eine größere Synagoge und diverse Weitere.

Insgesamt habe ich nun ein ganz neues Gefühl für die gewaltige Anlage. Der Tempelplatz ist etwa so groß wir 20 Fussballfelder – und alles war zu Jesu Zeit Tempel. Die Mauern waren etwa zwölf Meter höher als heute, da das Niveau drumherum so viel tiefer war. Die „Klagemauer“ ist heute etwa 50 m breit, die gesamte Westmauer ist aber etwa 500 m lang.

Der Tempelplatz war der größte religiöse Ort im römischen Reich.

Auch Herodes der Große war wirklich ein gewaltiger, wenn auch schrecklicher König.

Rom war in der Blüte seiner Zeit.

Die Pharisäer und noch viel mehr die Essener lebten das jüdisch-sein extrem intensiv.

Und es lebten diese Propheten im Tempel (sie wich nicht vom Tempel) und warteten auf den Messias.

Zeit und Ort waren bis aufs Äußerste bereitet und die Sehne ganz gespannt.

Die ganze Geschichte Israels läuft auf diese Zeit zu. Das Gesetz und die Propheten.

Aber sie ist nur für wenige zu sehen. Wie ein Samenkorn ist alles konzentriert auf dieses Kind auf dem Arm der Mutter.

Tiefer graben

Ich habe auch gelernt, dass graben Geduld braucht. Und dass das finden von archäologischen Strukturen zumeist noch nicht das Eigentliche ist. Viel tiefer ist oft das, was das eigentlich Wichtige ist. Z. B. als die Franziskaner die sogenannte weiße Synagoge ausgruben. Mehr erzähle ich an anderem Ort.

Die Heiligung der Erstgeburt wurde in Ägypten vorgeprägt. Ohne die Geschichte Israels grabe ich nicht tief genug.

Wie soll ich selbst nun stehen bleiben, wo ich stehe und nicht tiefer graben?

Die Geschichte Gottes mit uns Menschen ist nicht zu Ende. Gerade in dieser Zeit wird Geschichte geschrieben.

Hanna macht es vor. Tiefer graben in der Gegenwart des Tempels. In der Gegenwart des Geistes Gottes. Und auch in der Nähe zum Volk Gottes.

Unter der Anleitung und Führung Gottes entsteht etwas, das alles übersteigen wird, was bisher war.

Komm, Herr Jesus.

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