Mehr als Du und ich

Mo, 03.02.2025 im El Al Flugzeug

Mk 5:1-20 Die Heilung des Geraseners.

Der Text

Nach der Überfahrt mit den Wellen, die ins Boot schwappen, nun dies. Der unbändige Mann von den Gräbern. Nicht einmal Ketten können ihn halten. Er verhandelt mit Jesu und beschwört ihn bei Gott. Am Ende fahren die Dämonen in die Schweine und diese sterben.

Jesus erlaubt dem Geheilten nicht, mit Ihm zu gehen. Stattdessen soll er in seiner Familie von all dem berichten.

Ein großer Text

Zu groß für mich heute.

Ich fange mit Puzzleteilen an, die sich mir zeigen.

Der Mann darf Jesus nicht folgen.

Mir scheint zunächst:

Kein Warum

Es gibt nicht immer ein Warum. Die Würde des Menschen besteht nicht in seinem Verstehen. Die eigentliche Größe steckt an anderen Stellen. Dazu gehört besonders der Gehorsam. Annahme der von Jesus gegeben Rolle.

Was gibt es Schöneres, als bei Jesus zu sein?

Wie sehr möchte ich das – Jesus aber ist frei, etwas anderes für ich zu wollen.

Nachfolge kann in Einsamkeit geschehen.

Der Sinn des Reiches Gottes ist nicht nur Gemeinschaft mit Gott – sondern mehr noch die Verherrlichung Gottes.

Drei

Ich und Du – Martin Buber – ist der Grundstein meines geistlichen Gebäudes.

Aber ich und Du, es kann ein geschlossenes System werden. Etwas, das doch wieder im Selbst bleibt, dieses Mal im erweiterten Selbst. Im Beziehen des anderen auf mich. Eine Art zweisamer Egoismus.

Gott aber ist Überfluss. Gott gibt auch, wo Er nicht unmittelbar etwas erhält, nicht einmal Zweisamkeit.

Das Wesen meines trinitarischen Gottes ist überfließendes, gönnendes Sein. Einer der Kirchenväter sprach davon: Gönnen ist ganz nahe bei Gott sein.

Orthodoxe Juden

Im Gespräch mit meinem Zimmernachbarn habe ich heute gelernt. Ein ultraorthodoxer Jude will heilig sein, indem er sich von Unheiligkeit fernhält. Er will sich nicht beschmutzen und so Gott suchen und ehren.

Und es ist auch für Jünger Jesu klug, sich zunächst von Unreinem zu trennen. Das Unreine will das Reine beschmutzen.

Die Moslems installieren einen Friedhof vor dem Tor, durch das der jüdische Messias in Jerusalem einziehen soll. Denn dieser kann dies dann nicht mehr tun, er würde sich durch Tote unrein machen.

Wenn aber alle meine Dämonen ausgetrieben sind, dann nehme ich das Wesen Jesu an. Jesus legt die Hand auf den Aussätzigen, den Unreinen.

Er macht rein, was unrein ist.

Und so wie Er vom Vater ausgegangen ist, zu uns, zu mir, dem Unreinen, um mich rein zu machen, so sendet Er mich nach Hause, das Wesen Jesu durch Berühren der Welt in sie zu bringen.

Nicht: Was habe ich von Jesus.

Sondern: Was hat die Welt von Jesus in mir.

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