So 09.02.2025
Lk 5:1-11; der Fischfang des Petrus
Der Text
Das Volk drängt sich um Jesus und will das Wort Gottes hören.
Jesus steigt in das Boot des Petrus und lehrt sie. Dann fordert Er Petrus auf, zu fischen, und der große Fischfang geschieht. Petrus schafft die Ernte nicht allein.
Nun beruft Jesus Petrus in die Nachfolge.
Indirekt
Schon ganz im Anfang benutzt Jesus das Boot des Petrus. Symbolisch: Er redet durch die Kirche. Die Menge will das Wort von Jesus hören – Er aber bereitet Petrus, Jakobus und Johannes darauf vor, dass sie die Menschen lehren werden.
Ich sehe nicht, wie es anders gedeutet werden kann.
Doch andererseits:
Direkt
Matthäus 23,9: „Nennt niemanden auf Erden euren Vater; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel ist“.
Ich habe darüber mit der KI gesprochen, siehe: Mittelbar oder unmittelbar.
Es wird deutlich, dass beides eindeutig zu finden ist.
Niemand sage, er werde allein von Gott gelehrt und niemand hänge allein an der Kirche.
Ja, und wieder ist die evangelische Welt und die katholische Welt in der Gefahr der Einseitigkeit.
Hilfe liegt im Aushalten und aktiven Leben dieser Spannung. In gegenseitigem Helfen, die Blindheit des einen Auges durch den Bruder gemildert zu bekommen.
Mir scheint noch ein anderer Gedanke wichtig.
Verantwortung
Ich sage: Der Mittelweg ist nicht die Lösung.
Sondern Verantwortung.
Wieweit wird in meiner Kirche die Verantwortung des Priesters für die Menschen wahrgenommen? Und wieweit wird sie auf formale Dinge und Sakramente verschoben, ja manchmal abgeschoben.
Sakramente sind wichtig – sie sind aber kein Ersatz für Predigt und Hirtendienst.
Und in der anderen Kirche? Benutze ich die Unmittelbarkeit zu Gott (meine „persönliche Beziehung zu Jesus“) in voller Verantwortung oder nicht oft als Ausrede, meinen eigenen Weg zu gehen und mir nichts sagen zu lassen.
Synthese
Die Wahrheit wird mir hingehalten. Durch die Kirche in ihrer Ganzheit. Das ist zunächst die Bibel, ebenso Dogmatik und: geistige Väter (zumindest Beichtväter)!
Ich aber spüre in die Aktualität meines Alltags hinein, welche Worte gewichtiger sind als meine inneren Bequemlichkeiten, meine Lieblingsausreden. Ich verantworte die Aufnahme der Worte – zumeist mit dem Ziel des Gehorsams.
Ein Gehorsam, der zuerst in der Tat ihre Frucht bringt, aber mehr noch in der Entwicklung meiner Hörfähigkeit.
Viele sagen, sie glauben an Gott. Ich habe schon oft die Frage gestellt, ob es vielleicht der Glaube an meinen Glauben ist.
Nur der Glaube ist gemeint, der vom richtigen Hören und ganzem Vollzug kommt. Der geheiligte Glaube.
Die Freilassung aus dem Gefängnis offenbart, was die Gnade an mir getan hat.
Der, der ganz gehorsam ist, ist gerufen, diesen Gehorsam zu verantworten.
Der, der ganz unmittelbar lebt, ist gerufen, Knecht des Bruders zu sein, so wie Jesus es immer war und ist.
Die Unmittelbarkeit ist ungültig, wenn sie den Bruder verlässt. Wenn sie in Unabhängigkeit übergeht.
Geschichte
Kirchengeschichte schreitet voran.
In Israel baut man eine Synagoge auf den Ruinen der vorherigen. Denn wir leben von den Vätern – aber wir leben nicht für die Väter, sondern für die Söhne.
Tradition verbindet mich mit dem Leben der Väter und ehrt sie in Ewigkeit. Mit diesem Erbe höre ich genauer als ohne.
Aber alles, um weiter lebendig das zu leben, was der lebendige Gott heute sagt.
Er sagt z. B.: Ich habe euch heute Israel gegeben um zu prüfen, wie euer Herz mit diesem eurem Wurzelstock umgeht. Das vierte Gebot meint für mich als Christ auch Israel.
„Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt.“