Ohne Imperativ

So 16.02.2025 Celle, Hotel

Lk 6:17.20-26 Die Predigt auf dem Feld

Der Text

Auf den ersten Blick scheint es der Bergpredigt sehr ähnlich. So gibt es ebenso die Seligpreisungen, allerdings gibt es auch Wehrufe.

Was unterscheidet die Texte, was bedeutet der Unterschied.

Lukas spricht vom sein – nicht vom sollen

Es gibt in dem Text keine Aufforderungen, etwas zu tun. Hartnäckig fehlen Anweisungen, wie ich in die beschriebene Seligkeit gelange. Es wird beschrieben, was ist und was es bedeutet. Mehr nicht.

Ich habe einen längeren Text, den ich auf Nachfrage ergänze. Hier, im Hotel, finde ich keinen Weg, ihn einzubinden.

Hier der Text: Bergpredigt und Feldpredigt.

Bin ich im Reich Gottes?

Will ich die Situation, die als die Selige beschrieben wird, nicht eher loswerden? Arm sein, hungernd, weinend, geschmäht usw.?

Und gibt es evtl. eine heimliche Sehnsucht nach Lachen und nach Lob?

Jesus beschreibt klar, welches Sein Reich ist.

Achtung: Für mich, denn Er redet hier zu Seinen Jüngern.

Ob ich in Deinem Reich bin, erkennen ich an diesen Früchten. Früchte, die ich nur annehmen kann – nicht schaffen.

Kann mein Gott mir solches geben?

Oder jammere ich dann herum?

Bin ich überhaupt bereit, solches als Reich Gottes zu empfangen?

Nach außen und nach innen

Matthäus beschreibt, wie ich mit Menschen und Situationen umgehen soll. Mein Weg nach außen.

Lukas beschreibt meinen Weg nach innen.

Beide Wege sind notwendig. Ich erlebe es so, dass der äußere Weg viele Gefahren hat, die Gefahr, eigene Werke zu tun, oder gar auf Begabungen und Erfolge stolz zu werden.

Der innere Weg ist schwerer zu gehen – aber nicht so gefährlich, wie mir scheint. Es ist ein verborgener Weg mit Dir, Herr Jesus.

Es ist ein Weg für die, die Dir Freude machen wollen. Die, die bei Dir in all dem sein wollen.

Denn Du bist diesen Weg gegangen. Den verborgenen Weg.

Beides?

Der Weg nach innen geschieht offensichtlich in der Abhängigkeit von Gott. Ich nehme ihn nur dankbar an.

So soll es auch mit dem Weg zum Bruder sein – dort vermischt es sich aber schnell mit anderem.

Darum brauche ich diesen inneren Weg der Reinigung des Herzens. Am Ende gehören beide Wege zusammen und ich soll den einen nicht ohne den anderen gehen.

Mir scheint in meinem Leben die Annahme des inneren Weges, hin zum Sein, eine spätere Phase zu sein. Vielleicht gilt das allgemein.

Um Jesu Willen ausgegrenzt zu werden, kann schnell ein Irrtum sein. Ein Missbrauch. Ist es nicht oft der Eigenwille, meine Interpretation des Willens Jesu?

Darum steht dort kein Imperativ.

Allein Gott fügt die Dinge – mische dich nicht ein.

2 Kommentare zu „Ohne Imperativ

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