Mo 17.03.2025
Lk 6:36-38 Stellung zum Nächsten
Daniel 9:4b-10 Daniels Bußgebet
Der Text
Innerhalb der Predigt auf dem Felde und nach der Feindesliebe. Wie stehe ich zum Nächsten? Seid barmherzig, richtet nicht, verdammt nicht, vergebt. Und: Gebt, gebt ein volles, gedrücktes, gerütteltes, überfließendes Maß.
Und Daniel: Im Exil bekennt Daniel die Schuld Israels als „unsere Schuld“. Alle üble Tat rechnet er sich selbst zu und bekennt sie als seine Schuld. Hinein bis in Detail.
Der Kotel
Der frei zugängliche Teil der Mauer des Tempelplatzes. Er ist klar zu unterscheiden von den Steinen, die mal zur Mauer gehörten – nun aber nicht mehr und wie Müll vor ihr liegen.
Es ist EINE Mauer. So wie es am Ende EIN Tempel ist.
Gott erlöst Menschen nicht als Menschen – Er erlöst Israel, Er erlöst die Kirche, Er erlöst „den Rest“ der Menschen, an denen eine Einheit erkennbar ist.
Wenn Gott im alten Bund „Du“ sagt, ist fast immer das Volk gemeint. Nicht der und der und der. Nur bei einzelnen Berufungen innerhalb des Volkes ist ein „du“ eine Abkürzung für einen Namen, z. B. bei der Berufung eines Propheten oder Leiters.
Wenn wir zwölf sagen und dies nicht als irgendeine Zahl meinen, ist es gut von einem Dutzend zu sprechen. Die Zwölf Jünger sind so die frühe Kirche. Nicht als Summe, sondern als Einheit.
Die Einheit ist nicht zuerst etwas Formales (das ist es auch). Sie ist „Mein Herz in deiner Brust“. Sie ist das Aufbewahren all meiner Schätze in deiner Hand, Bruder. Es ist das volle Maß, das ich gern gebe, lieber etwas mehr als etwas weniger, weil Du und ich, wir sind Teil des Tempels Gottes. Ich schäme mich für unser Haus, wenn ich dich im Mangel sehe.
Solange ein Stein am Turm des himmlischen Jerusalems fehlt, ist die Stadt noch nicht vollkommen.
Meinen Bruder so zu behandeln, wie Lukas es hier sagt, ist die Freude der Aufnahme meines Nachbarn in die Herrlichkeit, die wir als Tempel Gottes haben – nicht ich als Person.
Daniel
Daniel betet als einer, der dies alles schon erfüllt.
Es gibt keinen Unterschied mehr zwischen deiner Schuld und meiner Schuld – so lebt Daniel vor Gott.
Er will keine Vergebung für sich oder für seine Schuld. Sondern für mich als seinen Bruder mit ihm.
Vergibt Gott uns nicht beiden, dann nützt mir mein ganzes Sein nichts, denn ich bin Teil des Tempels. Als einzelner Stein tauge ich nur noch als Symbol der Zerstörung.
Politik
Viele trennen zwischen sich und der Kirche. Mein Gott und ich versus die Kirche.
Wenn ich aber ein Liebender bin – und wenn nicht, bin ich weder Sohn noch Kind Gottes – dann ist nicht nur die Kirche meine Heimat, sondern auch das Volk und der Staat, in den Gott mich gesetzt hat.
Ins Exil der Welt -ja. So wie Israel ins babylonische Exil.
Aber solange ich dort bin, fragt mich Gott auch nach diesem Land, nach den „Sprachgenossen“, nach meinem Volk.
Das Salz steht nicht im Schrank, es soll die Suppe salzen.
Es gibt den Sauerteig, der in der Berührung verwandelt.
Es gibt aber auch die Zehn Gerechten, die zu der Stadt gehören, und so Gottes Geduld für diese Stadt bewahren (siehe Sodom).
So wie ich diese Andachten veröffentliche und mir selbst damit ein Stück meiner intimen Welt raube, so will ich mir auch meine „Unschuld“ rauben lassen und einstehen für mein Land, zu dem mich Gott gerufen hat.
Ich verliere viel, wenn ich mich verliere – aber mich zu bewahren und die Welt zu verlieren ist die größere Torheit. Sie kränkt Gott, der die Welt so sehr liebt, dass Er …
Dies Land hat mich 68 Jahre geborgen. Väter haben für mich gelitten. Glaubende für mich gebetet (Bonhoeffer als Beispiel). Ich nehme mit großer Vorsicht in die Hand, was Du mir zumuten willst.
Ein Kommentar zu „Ein lebendiger Tempel“