Fr 21.03.2025 Krankenhaus Buchholz
Mt 21,33-43.45-46 Von den untreuen Weinbauern.
Der Text
Jesus erzählt ein Gleichnis von einem Besitzer eines Weinberges, der diesen verpachtet und das Land verlässt. Als er zur Erntezeit seine Früchte holen lassen will, verprügeln die Pächter die Boten. Wiederholt geschieht dies, bis er seinen Sohn schickt. Diesen töten Sie, um den Weinberg in Besitz zu nehmen.
Die Hohepriester und Pharisäer verstehen, dass sie gemeint sind.
Eine historische Information?
Warum schreibt uns Matthäus das? Will er eine Ersatztheologie begründen? Können wir uns zurücklehnen und sagen, das Reich ist nun unser?
Oder ist es nicht so, dass es Zeit ist, aufzumerken? Wenn Jesus das schon dem geliebten ersten Sohn androht, wie viel mehr gilt es auch uns.
Und es betrifft nicht nur die etablierten Staatskirchen. Z. B. meine reiche katholische Kirche. Und in anderer Weise, die evangelische, deren Lehre zumeist weit entfernt vom lebendigen Evangelium ist.
Sondern in eigener Weise die Freikirchen. Haben sie nicht die Weinstöcke ausgegraben und ihren eigenen Weinberg angelegt?
Ein Zeichen
Die Ausbreitung und die Lebendigkeit des Islam scheint mir ein Zeichen zu sein.
Der Weinberg wurde lange nicht gepflegt. Die Weinstöcke nicht beschnitten. Unkraut wuchert überall. Das Wohlbefinden des Weingärtners und das Wohlbefinden der Weinstöcke selbst steht über der eigentlichen Aufgabe: Frucht zu bringen für den Herrn des Weinberges.
Es geht im Christentum nicht darum, wie ich mich fühle oder ob ich errettet bin. Es geht um den Herrn des Weinberges. Der Weinberg ist nicht sich selbst genug, eine Gemeinde und Kirche ist nicht sich selbst genug.
Mir scheint, das Aufkommen des Islam ist weniger eine Bedrohung für uns als vielmehr eine letzte Warnung. Dabei kann ich mir schwer vorstellen, dass die Kirche noch einmal erneuert wird.
Aber ich kann glauben und hoffen, dass sich genug Menschen berufen lassen, „Gerechte unter den Völkern zu sein“, wie sie in Yad Vashem geehrt werden.
Die Männer des 20. Juni 1944 wussten, dass, wenn sie Hitler töten würden, das Volk noch nationalsozialistisch bleiben würde. Sie ahnten ihren Misserfolg. Aber sie wussten vor Gott und der Geschichte muss es getan werden. Koste es auch die eigene Zukunft und vielleicht das eigene Leben.
Will ich mich auf die Seite meines eigenen Lebens schlagen? Oder will ich mich auf die Seite Jesu Christi schlagen?