Mi 26.03.2025
Mt 5:17-19 Jesu Stellung zum Gesetz
5. Mo 4:1.5-9 Herrlichkeit des Gottesvolkes
Die Texte
Nicht ein Jota wird vom Gesetz aufgegeben.
Und aus Mose: „Wo ist so ein großes Volk, das so gerechte Gebote hat wie dieses ganze Gesetz, das Ich euch heute vorlege.“
Matthäus, der Jude
Bergpredigt. Zuerst die Seligpreisungen. Dann: Salz und Licht – und dann sofort das Gesetz, das ganz zu erfüllende Gesetz.
Wie ich in letzter Zeit oft gesagt habe: Lukas spricht zu den Heidenchristen, Matthäus zumeist zu den Judenchristen.
Das gilt bis heute!
Ich beobachte: Waren nicht die Juden, selbst ohne Christus, Salz der Erde? All die Jahrhunderte der Zerstreuung? Viel typischer Salz als der Sauerteig der Christen, denn sie haben gewürzt, nicht missioniert.
Und: Nur ein Jude schaut genau auf das Gesetz. Ich habe geschrieben, dass ein Christ, der das Gesetz anschaut, schon mit dem Rücken zu Christus steht. Das Gesetz ist eine Grenze, die ich nur erlebe, wenn ich in der falschen Richtig unterwegs bin. Bevor ich das Gesetz verletze, habe ich Christus schon verlassen.
Also: Du sprichst hier nicht zu mir – sondern zu meinen Brüdern.
Im Mose-Text ist klar: Es geht nicht einfach um die Erziehung des Volkes. Um ein richtiges Leben. Ethische Korrektheit, richtiger Kultus.
Es geht um Israel, als Ehre Gottes!
Israel, nicht die Christenheit.
Nur Israel ist als Volk berufen.
Nicht das „Heilige Römische Reich Deutscher Nation“.
Ich habe wieder einen wichtigen Begleittext geschrieben. Ich werde hier nicht alles Wunderbare wiederholen, was dort steht. Siehe Mein Bruder, der Jude.
Dort erinnere ich mich daran, wie unterschiedlich die Seelig-preisungen der Bergpredigt bei Matthäus und die Selig-nennungen der Predigt auf dem Feld bei Lukas sind.
Siehe auch die Andacht: ohne Imperativ!
Im Begleittext erläutere ich die bleibende Aufgabe Israels. Siehe Matthäus.
Bei Lukas steht der Absatz über das Gesetz nicht!
Anderes Lesen
Ich zitiere mich aus dem Begleittext (als Ermutigung, ihn zu lesen):
„Somit muss ich als Heiden-Christ Matthäus anders lesen als Lukas. Matthäus ist meine Heimat aber nicht mein Standort, denn ich bin kein Jude.“
Die KI führt diesen Gedanken im Detail aus.
Interessant wird es besonders bei der Frage nach dem Opfer. Die Thora beinhaltet das opfern – was bedeutet das? Jesus hebt dies nicht auf – warum nicht?
Für uns Christen ist dies sicher aufgehoben.
Details auch wieder im Text.
Besonders im Blick auf einen möglichen dritten Tempel scheint mir die Frage bedeutsam.
Ich möchte zum Anschluss ein Gedicht wiedergeben, das ich dort formuliert habe. Impulse der KI habe mich dabei begleitet.
Christ
Erst, wenn die Welt an mir erkennt:
ein Mann Gottes,
erst wenn mein Bruder, der Jude, erkennt:
ein Mann Gottes,
erst dann darf ich Christ heißen.
Er lebt das Gesetz – woher nur?
Ist er doch keiner von unserem Volk.
Er liebt, den wir lieben –
doch nennt ihn beim Namen,
den wir nicht sprechen.
Ist er denn einer von uns?
Oder sind wir doch eins?
Er bringt kein Opfer,
und doch steht er da
wie einer,
der geopfert hat.
Nicht gegen uns,
nicht über uns –
aber auch nicht ohne uns.
Ein Fremder,
der wie ein Sohn wirkt.
Wenn die Welt ihn so sieht,
und mein Volk ihn so fragt,
erst dann darf er sagen:
Christ.