Stents und Geist

Mi 09.04.2025

Joh 8:31-42 Die wahre Freiheit

Der Text

Jesus redet mit Menschen, die zum Glauben an Ihn gekommen sind. Er sagt: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“

Darauf entzündet sich ein Streit, der darin mündet, dass eben jene, die an Ihn glauben, Ihn töten wollen.

Es gibt einen Begleittext für die, die es genauer wissen wollen. Wenn ihr bleiben werdet.

Harter Text

So viele Menschen nennen sich Christen oder gar wiedergeborene Christen. Sie glauben an Jesus – so wie es hier auch steht.

Aber offenbar ist es nicht nur nicht genug, an Jesus zu glauben. Sondern im weiteren Verlauf wird deutlich, dass gerade die, die jetzt glauben, Steine aufheben werden, um sie auf Ihn zu werfen (Vers 49).

Ich sage: Die Aufnahme der Beziehung zu Jesus Christus ist der Anfang eines Weges. Und dieser Weg kann mich in den Himmel oder in die Hölle führen. Es ist kein Fahrstuhl nach oben. Es ist der Eintritt in die Fähigkeit Dich zu hören und damit entscheidende Stellungnahmen zu vollziehen.

Denn nur im Gehen ist zu erkennen, wer „mein Vater“ ist.

Wem ich gehorsam bin.

Kain war ein gläubiger Mann! Und er wird zum ersten Mörder. Die Linie für Jesus und gegen Jesus verläuft zumeist mitten in der Christenheit, mitten unter denen, die sich für Glaubende halten.

Freiheit

Freiheit ist das nicht Anstoßen an Grenzen. Grenzen, die gegen mein Wesen stoßen, aber besonders gegen meine Sohnschaft.

Ich bin strukturell Sohn. Immer. Denn ich bin nicht Gott, und nur Gott ist Vater und nichts als Vater.

Aus der Sohnschaft auszubrechen ist gegen meine Natur, gegen mein Wesen.

Der Sohn tut, was er den Vater tun sieht. Denn aus Ihm ist er und will Ihm ähnlich sein. Ist er Ihm ähnlich, ist der „Göttlich“ – und Gott ist ganz frei.

Es gibt die Sohnschaft der Rebellion. Auch Autonomie genannt. Es ist die Sohnschaft der Lüge – denn wir sind aus dem Vater – nicht aus der Rebellion geboren.

Freiheit ist „Null-Toleranz“. Genauer ist es die genau richtige Toleranz, wie ich anhand des Maschinenbaus beschrieben habe.

Eine Welle, die in einer Bohrung läuft, bei der beide die richtige Toleranz haben, läuft frei und zugleich genau seiner Bestimmung gemäß.

Mehr „Spiel“ führt zu mehr Abrieb und der Gefahr des Verklemmens.

In welcher „Bohrung“?

Allein in Dir kann ich meine Bestimmung leben. Meinen Lebenssinn. Ich drehe frei und leicht – und doch genau richtig. Ich fühle mich frei, wie ein Vogel in der Luft. Die „Bohrung“ des Vogels ist die Luft – meine Freiheit ist in meiner Berufung – sonst nirgends.

Meine Berufung ist es, genau jenes Wesen der Sohnschaft und der Vaterschaft zu verherrlichen – indem ich ganz Sohn bin, wird mir der Vater ganz Vater.

Und der Himmel und aller Himmel Himmel sieht: Er ist Vater, denn Er hat jenen Sohn.

Damit – und nur damit – wird der Vater geehrt. Indem ich Seine Vaterschaft bestätige, erfülle, lebe.

Essen

Als Konvertit bin ich Erbe einer vermeintlichen Freiheit, z. B. was das Thema Essen angeht.

Meine Frau hat mich oft an den Freitag erinnert (kein Fleisch) – ich hatte es vergessen. Vergessen, weil es mir nicht wichtig war.

Oder die Fastenzeit vor Ostern UND vor Weihnachten.

Oder zwei Stunden vor der Kommunion. Oder, oder, oder.

Wenn Gott redet, dann muss ich Ihn auch hören wollen. Du und Ich. Nicht Du im Allgemeinen. Nicht eine Regel als Regel – sondern als Illustration Deines bisherigen Redens zu der Kirche.

Aufhorchen läßt mich, dass diese strengen Fastenregeln 1966 extrem reduziert wurden.

Mein Aufenthalt im Krankenhaus ist Reden Gottes zu mir – was denn sonst. Du bist allezeit mit mir im Gespräch – danke!

Was verstehe ich nun und will es tun?

Wie ich verstehe

  • Reden Gottes fügt sich immer in Wort und Tradition ein. Bibel und Kirche → Fastenregeln.
  • Reden Gottes hat immer mehr als einen Zeugen.
    Mein Zeuge ist Damaris Patzwaldt und die Stille Zeit im Krankenhaus (gestern).
  • Mensch und Geist (Gewissen, inneres hören).
  • Leitplanken sind Vernunft und Frieden.
  • Zentrum ist Jesus Christus in Seinem Ausdruck von Liebe (Beziehung).
  • Reden ist Kairos, lebendiges Ereignis.

Disziplin mit meinem Leib, meinem Körper soll ab jetzt sorgfältiges Leben vor Dir, auch in diesen ganz praktischen Vollzügen des Alltags, sein.

Die Regeln der alten Kirche sind kein Korsett, sie sind Zeugnis eines hörenden Leibes. So sind sie mir Leuchtfeuer.

Wenn sie mich einschränken – dann nur, weil ich dabei bin, in die falsche Richtung zu schauen, zu gehen.

Gott ist gut. Immer!

Gehe ich mit Ihm, bleibe ich in Seinem Reden?

Ich lerne nicht ein neues Essen um besser zu essen – sondern um besser zu hören.

(Achtung: „Sein Wort“ ist nicht die Bibel → Siehe Begleittext).

Ich freue mich auf mehr Intimität mit Dir.

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