„Die Juden“

Do 10.04.2025 Rømø

Joh 8:51-59 Jesus war vor Abraham

Der Text

Es ist der lange Dialog mit den an Jesus gläubig gewordenen Juden. Jesus sagt: „So jemand mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken ewiglich“.

Die Juden sagen: Das war selbst bei Abraham nicht so.

Wer bist Du?

Jesus kennt Abraham – anders als die Menschen um Ihn herum.

Und Er war vor Abraham.

Daraufhin hoben sie Steine auf, um sie auf Ihn zu werfen.

Es gibt einen Begleittext mit einer sehr persönlichen Note, die Juden.

Wir sind „die Juden.“

Das Weltbild der Juden war zur Zeit Jesu so nahe an Gott, wie nichts jemals an Gott nahe gewesen ist. Und doch war es so schwer für sie, Jesus Christus zu erkennen.

Mir scheint, je näher jemand sich an Gott wähnt, desto größer ist die Gefahr, dass er sich ein Gottesbild gemacht hat.

Und natürlich ist mein Gottesbild besser als alle anderen. Wie sollte ich sonst auch leben?

Und hat nicht Gott selbst sich den Juden so offenbart?

So wie sich Jesus Christus der Kirche und mir offenbart?

Wenn es den Juden passieren kann, sich in dem Bild Gottes zu verfangen und nicht in dem lebendigen Gott, wie viel mehr dann mir?

Der Kontrast der Aussagen Jesu zu dem Gottesbild der Juden ist kaum erträglich. Kann es sein, dass eine lebendige Beziehung zu Dir, Herr Jesus, mein Bild von Dir in kaum erträglicher Weise herausfordert?

Prüfung

Der ganze Dialog geht zwischen Menschen, die an Jesus gläubig geworden sind, und dem lebendigen Sohn Gottes, der vor ihnen ist.

Hier stehe ich, einer, der an Jesus Christus glaubt. Wie reagiere ich, wenn ich von Dir Dinge höre, die mir unerträglich scheinen?

Und das ist doch der Sinn dieses Textes. Du hast sie von den Heiden separiert. Du hast sie in den Vorhof geführt. Nun stehen Sie da und denken, das wäre alles.

Du aber willst sie ins Heiligtum bringen. Du willst sie nicht richten, Du willst sie heiligen.

Das Ziel des Lebens eines Christen ist nicht, in den Vorhof zu gelangen und dort immer zu bleiben. Der Vorhof ist der Ort der Vergebung. Aber es ist nicht der Himmel.

Im Vorhof ist ein starker Bezug zum alltäglichen Leben. So wie die Juden hier die Worte Jesu mit dem Alltag und dem logischen Denken verbinden wollen.

Mir scheint, im Heiligtum ist es zunächst dunkel. Die Rede von den Dingen der Welt tritt in den Hintergrund.

Es geht nicht mehr um die Praxis eines richtigen Lebens, sondern um die Existenz selbst, und die Bedeutung, die ich für Gott und die himmlische Welt habe.

Alles Denken tritt in den Hintergrund, und eine existenzielle Begegnung nimmt mir das Zepter der Selbstbestimmung aus der Hand.

Nur in der unmittelbaren Umarmung Jesu Christi kann ich an diesem Ort bestehen.

In Ihm – nirgends sonst.

Zeit

Seit der Diagnose meines leiblichen Herzens ist mir das Pochen in der Brust ganz nahe. Ich spüre, dass Zeit unwiederbringlich vergeht und die Endlichkeit des Herzschlages mahnt mich. Danke!

Ich kann nichts retten – nur was ich jetzt in Dir bin bleibt.

Höre nicht auf, meine Hand zu ergreifen, bis ich keinem Gedanken mehr traue als Deinem Reden allein.

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