Was soll ich damit anfangen?

Fr, 02.05.2025

Joh 6:1-15 Die Speisung der Fünftausend

Der Text

Es ist die bekannte Geschichte der Speisung der Fünftausend. Und zwar im Kapitel sechs des Johannesevangeliums. Das bedeutet etwas. Denn es ist bei Johannes nie das, was man zunächst denkt.

Das Kapitel sechs ist die Einführung der Eucharistie.

Es gibt schon eine Reihe von Texten dazu in meinen Andachten.

Aber was hat das heute mit mir zu tun?

Puzzleteile.

Teil 1

Nach fast drei Jahren intensiver Arbeit in der Männerrunde soll nun ein Hinaustreten in den Dienst erfolgen. Als ich den Männern das eröffnet habe, habe sie alle laut gelacht. Wie sollen wir denn Dienst tun? Wie sollen wir anderen den Dienst tun, den wir empfangen haben?

Teil 2

Als Peter und ich vor einem Jahr in zwei Küchen in Israel geholfen haben, für die Soldaten zu kochen, haben wir gespürt, welch ein heiliger Dienst es ist, für andere zu kochen. Dienst hat viel mit Kochen zu tun („Speisen“). Es scheint mir kein Zufall, dass die Evangelien oft vom Essen reden.

Wir hatten auf dem Herzen, dies in unsere lokale Situation zu tragen.

Teil 3

Heute das Evangelium von der Speisung. Es ist auch einfach eine Speisung. Die Menschen werden satt. Wenn mir Gott kein Wunder in die Hand gibt, dann speise ich die Leute eben mit fünf Broten und zwei Fischen. Ich lege es nicht auf ein Wunder an – ich schaue auf den Hunger der Menschen.

Teil 4

Daniel, mein Leiter in Ausbildung, hatte gleich die Idee (schon vorher), den Dienst mit einer Speisung zu realisieren. Und Peter speist Menschen in seinem Umfeld schon jetzt. Und wer nicht sonst noch alles und ich merke es nicht. Wir selbst haben in der Männerrunde am Anfang Pizza bestellt – aber seit langer Zeit wird jedes Essen von Hand bereitet. Einer ist initiativ und bereitet vor – andere legen zum Schluss mit Hand an.

Teil 5

Seit ich verstehe, dass mein Herz „sauer“ auf meine Ernährung ist, verstehe ich, dass ich kochen soll. Puh – das ist garnicht meins. Ich bin weder gut darin, noch habe ich Erfahrung damit.

Aber schon lange weiß ich, dass gabenorientiertes Handeln zwar sehr modern ist – aber es ist ein Irrtum.

Es geht um Berufung – nicht um Begabung.

Was mir alles fehlt

Da ist eine Wundergeschichte. Und da ist Jesus, der Kranke heilt und Tausende kommen und suchen Ihn. Ganz ohne Blog, ganz ohne Instagram.

All das habe ich nicht.

Aber ich bin Andreas. Ich kann ein paar Brote besorgen und etwas Fisch.

Konkret: Ich habe in Israel gelernt, Gemüse zu schnipseln und Salat zu machen.

Wer tritt herzu, die 5.000 zu speisen? Vielleicht mit etwas Humus-Paste?

Ohne die Kunst der Ärzte wäre mein Leben vermutlich im Februar zu Ende gewesen. Seitdem habe ich eine Zugabe bekommen.

Die will ich die investieren.

Ich bin in gewisser Weise schon tot (mir selbst).

Die Zeit, die ich jetzt noch bekommen habe – was soll der Unterschied sein?

Ich will nicht mein altes Leben einfach nur verlängern. Mehr von demselben.

Sondern wie Lazarus leben (keine Ahnung, wie er im Detail gelebt hat, nachdem Jesus ihn aus dem Grab rief. Aber gewiss als Neugeborener).

Ich kann auf Wunder hoffen, hm.

Oder ich speise einfach mit dem, was ich habe – und fürchte das Scheitern nicht – es geht ja nicht um meine Ehre.

Denn ich glaube nicht so sehr an Wunder – sondern an Jesus Christus. Was auch immer Er tun will.

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