Sa 03.05.2025 Gedenktag des Hl. Apostel Philippus und Jakobus.
Joh 14:6-14 Jesu Weg zum Vater
Der Text
Beim Abendmahl, die Abschiedsreden Jesu. „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Philippus bittet Jesus: Zeige uns den Vater.
Wer aber Jesu sieht, der sieht den Vater.
Und: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere tun; denn ich gehe zum Vater“.
Philippus
Philippus ist eine Randfigur unter den Jüngern. Nur bei Johannes wird er, außer in den Apostellisten, viermal erwähnt. Philippus ist praktisch und realistisch. Nichts an ihm zeigt, dass er ein Apostel sein wird, den ich nach 2000 Jahren noch kenne.
Philippus weist darauf hin, dass 200 Denare nicht für 5000 Männer reichen. Aber doch will er Gott schauen.
Mir scheint, er ist Symbol dafür, dass man ganz einfacher Mensch sein kann – und doch Gott schauen will.
Jakobus
Wird auch Bruder des Herrn genannt. Jakobus der Jüngere, nicht der Donnersohn. Sohn des Alpäus. Vielleicht zunächst noch unscheinbarer als Philippus. Dennoch wird er erster Bischof von Jerusalem – und stirbt als Märtyrer (nach Eusebius).
Die Abschiedsreden Jesu
Von Kapitel 13 bis 17 zeichnet Johannes die Abschiedsreden Jesu auf. 130 Verse davon sind direkte Rede Jesu. Hier, ganz am Ende der drei Jahre, kann und will Jesus die tiefsten Dinge sagen. Und doch verstehen die Jünger kaum etwas.
All die Jünger werden nach Pfingsten ganz anders sein.
Aber für all dies anders sein wird hier Grund gelegt. Hier wird in den Acker, der drei Jahre gepflügt wurde, die Saat gelegt, hier wächst das Senfkorn in die Tiefe.
Die Saat wird in dunkles Unverständnis gesät und wird aufgehen in die Verherrlichung des Sohnes Gottes.
Was aus einem Philippus wird, aus einem Jakobus – es ist für menschliche Augen vorher nicht erkennbar. Auch für die Betroffenen selbst nicht.
Die Menschlichkeit des Menschen drückt sich in seiner Selbstbezogenheit aus. Das macht ihn blind für Gott. Du, Herr, gehst darauf ein. Du nimmst meine Selbstbezogenheit und wandelst sie – Du reißt sie nicht aus.
Denn in allem Sehen und Suchen – das zunächst nur auf mich gerichtet ist – ist ein Keim des Sehnens und Suchens nach dem Vater.
Es ist die Richtung, nicht die Sache selbst.
Was verherrlicht den Vater im Sohn?
Was werden die Apostel sagen, wer Jesus ist?
Sie sprechen von
- Seiner Bestätigung durch Gott,
- von Seinem Kreuz,
- von der Auferweckung und davon,
- dass Er der Messias ist.
Sie richten also nicht das Königtum Davids wieder auf – wie sie es vor Kurzem noch dachten und wollten.
Gott wird dadurch verherrlicht, indem Er als der verkündet wird, der Er ist. Und für uns Menschen ist Er der, der sich in Jesus offenbart hat:
- Machtvoll vom Potenzial her – aber dennoch ein Knecht.
- Gott – aber dennoch zu Tode gemartert.
- Auferstanden, um uns den Platz beim Vater zu bereiten.
- Die Antwort auf die Propheten Israels.
Worum sollen wir im Namen Jesu bitten?
Worum bitten die Jünger nach dem Pfingstereignis?
Genau: um nichts.
Sie bezeugen, sie predigen, sie laden ein.
Denn sie haben alles.
Vielleicht ist es wie mit der Umkehrung der Messias-Erwartung. Die Herrlichkeit Jesu besteht nicht in seinem Glanz, sondern in Seiner Demut.
Das Bitten, in Jesu Namen, besteht weniger im Hinweis auf einen Mangel, der behoben werden soll, sondern im Ausdruck des Überflusses, der schon vorhanden ist.
Ich werde es weiter bewegen.