Wohnungen im Himmel

Fr 16.05.2025

Joh 14:1-6 Jesus geht zum Vater

Der Text

Im Abendmahlssaal. „Euer Herz erschreckt nicht“. Es gibt viele Wohnungen im Haus des Vaters, und Jesus geht, sie zu bereiten. Der Weg dorthin ist Jesus selbst.

Für mehr Details siehe den Begleittext: Wohnungen im Himmel. Dort auch ein Vergleich mit der jüdischen Vorstellung vom Himmel.

Kein Zen-Himmel

Einige Jahre folgte ich dem Weg des Zen. Dort ist das vollkommen werden zentrales Thema. Vollkommen heißt dort: eins mit dem Universum. Allerdings ist das Universum keine Person – und entsprechend bin ich dann auch keine Person mehr.

Ich finde keine Fehler an den Techniken des Zen – außer, dass sie genau in die falsche Richtung führen. Weg vom Zentrum, hin zum persönlichen Nichts, für ein universales Etwas.

Bei Jesus Christus ist es genau umgekehrt.

Die Personalität wird zur vollkommenen Personalität im Himmel. Ein individueller Ort und doch in vollkommener Gemeinschaft.

Warum erzählst Du das?

Warum erzählt Johannes es mir und uns?

Es ist zum einen Trost. Aber eigentlich recht speziell für die Jünger damals, denn sie kannten den Weg der nächsten Tage noch nicht. Jesus bereitet die Wohnungen am Kreuz. Er bereitetet sie in der Unterwelt. Er bereitet sie durch die Auferstehung.

Aber auch nach der Himmelfahrt. Also auch jetzt noch.

Ein Prozess

Das Bereiten scheint ein fortwährender Prozess zu sein. Und das Hauptmerkmal der Zeit ist, dass sie Bestandteil der Welt ist. Meiner Zeitlichkeit. Meines bereitet Werdens.

Mir scheint, es gibt einen Prozess der Bereitung der Wohnung des Himmels analog zu meiner Bereitung in der Welt.

Meine Reinigung und Heiligung ist Architekturplan der Wohnung im Himmel.

Eine vornehme Wohnung ist, anders als auf Erden, an einer Hauptverkehrsstraße (einer Art Pilgerweg). Denn Begegnung und Beziehung ist ein zentrales Kriterium für Jesus. Und Bereitung ist immer Bereitung in das Abbild Jesu.

Und zugleich ist eine vornehme Wohnung eine vollständige Wohnung. Der vollständige Charakter bildet sich in ihr ab. Der, den Gott sich gedacht hat, als Er mich schuf.

Jede Angst und jedes Wegschauen vom Nächsten machen meine heilige Seele kleiner. Viel kleiner. Kleiner als Gott sie sich gedacht hat.

Dynastie

Was bereitet Jesus, was nur im Himmel bereitet werden kann? Mir scheint, es hat etwas mit meinen Vorfahren zu tun. Sie sind schon an einem Ort, dort warten sie.

Die Juden sprechen davon, zu den Vätern versammelt zu werden. Sie warten also auf mich.

Ich aber habe noch die Möglichkeit, für sie zu beten. Und ich ergänze: Die Hypothek meiner Dynastie ein Stück abzutragen.

Meine Familie z. B. ist stark durch den Krieg geprägt und verletzt – bis heute.

Ich kann jammern – oder ich kann die Verantwortung übernehmen für das, was ich DENNOCH tun kann.

Und das hat Auswirkung auf alle, auf mein ganzes Haus, das Haus meines Vaters etc.

Diese Gedanken sind verbunden mit anderen, vor allem der Bibel, der Juden, der Kirche – siehe Begleittext.

Wie lebe ich in meiner himmlischen Wohnung?

Nicht in einer Art Luxus Altenheim!

Es ist ein aktiver Ort.

Ein Ort, der das Beste ausdrückt, was ich auch in der Welt ausdrücke.

Die KI formuliert es perfekt:

„Der Himmel ist nicht der Lohn für das Tun – sondern das Tun in seiner reinsten Form: Dienen, Lieben, Erkennen – in Gott.“

Du, Vater, hast mich zu Deinem Bild gemacht.

Jetzt im Wesen: Personalität – Liebe – Frucht.

Im Himmel ergänzt Du nicht das Wesen – aber Eigenschaften.

Erkennen, wie ich erkannt bin, Vollmacht, ewiges Sein.

Der Himmel soll und wird verwoben mit der Welt. Durch meine Brüder und mich. So, wie ich jetzt mit Menschen verbunden bin, so auch dort.

Mit Menschen des Himmels und Menschen der Erde.

Fegfeuer

Im Fegfeuer werde ich erkennen, was ich fahrlässig und selbstsüchtig verpasst habe, an der mir zugedachten Herrlichkeit.

Ich hoffe, jemand wird dann für mich beten.

Und darum tue ich es auch.

Denn es geht um mehr als um Rettung der betroffenen Person.

Es geht um den lückenhaften Platz, der im Himmel die Wirksamkeit für die Welt schmälert.

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