So, 15.06.2025 Dreifaltigkeits-Sonntag
Joh 16:12-15
Der Text
12 Noch vieles habe Ich euch zu sagen,
aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.
13 Wenn aber jener kommt,
der Geist der Wahrheit,
wird Er euch leiten in die ganze Wahrheit.
Denn Er wird nicht aus sich selbst reden,
sondern was Er hört, wird Er reden,
und das Kommende wird Er euch verkündigen.
14 Er wird Mich verherrlichen,
denn von dem Meinen wird Er nehmen
und euch verkündigen.
15 Alles, was der Vater hat, ist Mein.
Darum habe Ich gesagt:
Von dem Meinen nimmt Er
und wird euch verkündigen.
Hinweis aus der Peschitta (Syrisch):
In Vers 13 steht für „leiten“ das aramäische Wort ܢܕܪܟ݂ (nedrekh), das auch „auf den rechten Weg bringen“ bedeuten kann – geistliche Führung, nicht nur Belehrung.
Der Weg
Der Heilige Geist lehrt auf die hebräische Art.
Dadurch, dass ich tue. Zuerst tue ich etwas, etwas, von dem ich meine, dass der Geist es mir sagt, mich darauf hinweist.
Nicht mit Klarheit, sondern mit Freiheit.
Ich muss es nicht.
Dann fragt der Geist mich, ob ich bereit bin, den Preis für den Weg mit Ihm zu akzeptieren. Denn es ist immer ein Verlust von dem, was ich habe. Immer ein Freiräumen eines Regalfachs, bevor ich ein neues Buch empfangen darf.
Mehr noch: das Loslassen einer Lieblingsmeinung. Das Loslassen einer Sicherheit.
Eine Erkenntnis, die nicht physisch in die Glieder geht, ist wie ein Gift. Denn es macht immun gegen die Leitung des Heiligen Geistes.
Von dem Meinen
Das, was das „Meine“ bei Jesus ist, das besondere Meine, ist das Leibliche.
Jesus ist leiblich – nicht vergessen.
Er ist zudem auch noch anderes – aber leiblich ist nur Er, aus der göttlichen Trinität.
Und daran scheiden sich die Geister.
Gott, irgendwie ein Gott – das ist leicht zu akzeptieren.
Aber ein leiblicher Gott. Einer, der deshalb auch ganz konkret meinen Leib meint!
Mich, als ebenso leibhaftigen, der aber von der anderen Seite her auf Gott zugeht. Dessen Leib von dem Geist Gottes auf den Weg zur vollen Sohnschaft gebracht wird.
Was ich mit meinem Leib mache – das mache ich mit Gott.
Ich will den Satz einmal unabgeschwächt notieren.
Vielleicht könnte ich formulieren: Wen ich an meinen Leib heranlasse.
Das „Es“ der Gene, der Hormone, des Tiers in mir?
Das „Über-Ich“ der Kultur, der Herkunft, der Gesellschaft?
Oder öffne ich dem Heiligen Geist die Tür für meinen Leib.
Meinen Leib.
Ich spüre, ich brauche die Wiederholung.
Ein Tempel ist heilig.
In ihn gehört nichts anderes, als das, was Gott geweiht ist, genauer, was Gott in diesem Tempel haben will.
Denn nicht ich weihe etwas Gott – Er deutet auf diese und jenes: Weihe dies Mir in deinem Tempel Leib.
Mein Leib ist Geist, Seele und Körper.
Für all dies gilt, was ich hier benenne.
Es wäre schön, dies alles durchzubuchstabieren.
Wo gehe ich mit meinem Körper hin, wem höre ich zu, was esse ich, was nehme ich an Medien zu mir? Welchem Geist erlaube ich die Berührung mit meinem Geist?
In geführter Weise – nicht selbstherrlich.
Israel
Israel ist Leib, wie kaum etwas Leib ist.
In gewisser Weise Leib Gottes – geheimnisvoll.
Sein Augapfel. Sein Herz. Seine Eingeweide.
Wenn ich treu zu Israel stehe, ganz leiblich, so wie gestern, dann wird mich das nicht in meinem Eigenen belassen.
Mächte treten auf den Plan, die nicht von dieser Welt sind – so haben wir es gestern erlebt.
Im Gebet vorher wurden wir eins mit Ihm.
So blieben wir die Seinen – der Arge konnte uns nicht in seine Welt ziehen.
Kein böses Wort kam von unseren Lippen.
Ein Werk des Geistes – denn das ist nicht „typisch Andreas“. Es ist typisch Gott.
Ich preise Dich mit meinem Leib.
(Danke für alle, die dabei waren!)