Will ich wirklich nicht heilig werden?

Di 01.07.2025

-1. Mo 19:15-29 Rettung Lots und Untergang Sodoms

Der Text

Nach über tausend Veröffentlichungen zu den Evangelien (und sehr viel mehr unveröffentlichten), heute zum ersten Mal ein Text aus dem ersten Testament.

Hier die Zusammenfassung des Textes:

• Am frühen Morgen drängen die Engel Lot zur Flucht.
• Lot zögert; er wird um Abrahams willen mit Frau und Töchtern aus der Stadt geführt.
• Die Engel befehlen: nicht zurückblicken, nicht stehen bleiben – Ziel ist das Gebirge.
• Lot bittet, stattdessen in die kleine Stadt Zoar fliehen zu dürfen. Gott erlaubt es.
• Gott lässt Feuer und Schwefel auf Sodom und Gomorra regnen. Die Städte werden vollständig zerstört.
• Lots Frau schaut zurück und erstarrt zur Salzsäule.
• Abraham beobachtet von ferne die Zerstörung – Rauch steigt auf wie von einem Schmelzofen.
• Gott gedenkt an Abraham und rettet Lot aus dem Untergang.
  

Es gibt einen längeren Begleittext: Ist gerettet wirklich genug?

Hierarchie der Welt und des Himmels

Viele denken, es gebe nur zwei Möglichkeiten: gerettet oder nicht gerettet.

Gnade oder keine Gnade – wobei „keine Gnade“ nicht mehr gedacht wird.

Aber gerettet werden hat ein wozu. Und gerettet werden erfordert mehr, als manche denken.

Gibt es nun noch etwas dazwischen?

Die Geschichte von Lot ist die Geschichte eines Christen, der Jesus kennt, sich bekehrt hat, getauft ist, sein Christsein im Wesentlichen lebt.

Aber niemand ist gerettet, um gerettet zu sein.

Das große Leben eines Mannes, der auf Gott hörte, zerfließt in Zoar in Einsamkeit und Leid.

Lots Glaube genügt nicht

„Ich glaube doch“, sagen manche.

Lot war ein frommer Mann, und das spielte eine entscheidende Rolle.

Aber gerettet wurde er aufgrund der Gebete und der Zugehörigkeit zu Abraham.

Und Abraham ist nicht Christus – Er ist ein Bild eines Mannes, der ganz in Christus verwandelt wird – einfach ein Heiliger.

Ich habe die Wahl zwischen Lot und Abraham.

Und mit Lot hat man lange Zeit eine sehr gute Wahl, ja die bessere Wahl getroffen.

Lot wählt die besseren Weidegründe und er wählt die Gemeinschaft und die Freuden einer pulsierenden Stadt. Vielleicht Tel Aviv, vielleicht Hamburg.

Später dann die kleine Stadt (Buchholz).

Ist mein Reden wie das des Lot:

18 Lot aber sprach zu den Engeln: Ach nein, mein Herr!
19 Siehe, dein Knecht hat Gnade gefunden vor deinen Augen, und du hast große Barmherzigkeit an mir getan, dass du mich am Leben erhalten hast. Aber ich kann nicht ins Gebirge entrinnen; es könnte mich sonst das Unheil ereilen, dass ich stürbe.
20 Siehe, dort ist eine Stadt nahe genug, dahin zu fliehen, und sie ist klein. Lass mich doch dahin entrinnen – ist sie nicht klein? –, damit ich am Leben bleibe.
21 Da sprach er zu ihm: Siehe, ich habe dich auch darin erhört, dass ich diese Stadt nicht zerstöre, von der du geredet hast.
22 Eile und entrinne dahin; denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen bist. Daher wurde die Stadt Zoar genannt.

Lot denkt, ohne ein bisschen Stadt wäre es doch kein Leben. Das kommt mir seht bekannt vor.

Will ich das?

Offenbar akzeptieren die Engel das. Lot wird bewahrt – aber ohne seine Frau, ohne alle Freunde, nur mit den Töchtern.

Und er wird zum Mann der Furcht. Er verlässt Zoar und zieht doch in die Berge, in eine Höhle. Sehr dunkel wird er dann Vater von Moab und Ben-Ammi. Völker, die oft Gegenspieler Israels waren und aus der bekannten Geschichte verschwunden sind.

Lot war nicht nichts. Auch er war ein Mann Gottes. Darum wird aus Moab Ruth kommen, Stammmutter Jesu.

Aber was für ein Schicksal.

Nicht wählend, sondern getrieben. Nicht überfließend und segnend, sondern in Einsamkeit und Verwirrung, das ist Lot’s Frucht.

Will ich wirklich so „gerettet“ werden?

Gottes Liebe genügt es nicht, mich zu lieben. Er will mich zum Liebenden machen. Vorher bin ich nicht wirklich richtig im Himmel und auf Erden.

Will ich nur irgendwie überleben?

Oder finde ich Abraham attraktiv?

Will ich Ja sagen, zum Weg Abrahams?

Verwandelt mich der Kuss Gottes in einen, der verrückt ist danach, zu lieben, wie Gott liebt?

Ich verkoste Dich um mich ganz von Dir wandeln zu lassen.