Entschlossene Entschlossenheit

Mo 14.07.2025

Mt 10:34-42 Scheidung um Jesu willen, Aufnahme um Jesu willen

Der Text

34 Meint nicht, Ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.

35 Denn Ich bin gekommen, den Sohn gegen seinen Vater zu stellen, die Tochter gegen ihre Mutter, die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter.

36 Und des Menschen Feinde werden seine Hausgenossen sein.

37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als Mich, ist Meiner nicht würdig. Und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als Mich, ist Meiner nicht würdig.

38 Und wer nicht Sein Kreuz auf sich nimmt und Mir nachfolgt, ist Meiner nicht würdig.

39 Wer Sein Leben findet, wird es verlieren. Und wer Sein Leben verliert um Meinetwillen, wird es finden.

40 Wer euch aufnimmt, nimmt Mich auf. Und wer Mich aufnimmt, nimmt Den auf, Der Mich gesandt hat.

41 Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten empfangen. Und wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten empfangen.

42 Und wer einem dieser Kleinen auch nur einen Becher kaltes Wasser zu trinken gibt, weil er ein Jünger ist – wahrlich, Ich sage euch: Er wird seinen Lohn nicht verlieren.

Wer kennt einen Jünger Jesu?

Und reicht ihm darum ein Glas Wasser?

Ich kenne viele, die sich Christen nennen – reiche ich ihnen deshalb ein Glas Wasser?

Ich kenne auch einige, die um Christus eifern, die Pastoren sind oder „Im Namen Gottes“ unterwegs sind.

Aber sind sie von der Art Jünger, wie ich es in dem Text spüre, an denen man die Heiligkeit Jesu sieht.

Warum strahlen diese Menschen so wenig Jesus aus?

Vielleicht, weil für viele Christsein eine Meinung ist. Eine persönliche Ergänzung zu ihrem Leben. Weil sie „sich selbst lieben“ und den Glauben dafür benutzen.

Oder es klingt wie ein Hobby. Oder etwas, an dem man immer nur herumdoktert, aber dafür nicht Leid und Nachteil in Kauf nehmen will.

Nassim Taleb sagt, er hält sich weitestgehend an die Fastenregeln seiner orthodoxen Kirche – was zu über 200 Fastentagen im Jahr führt. Die Regeln sind konkret, verlangen Gehorsam, nicht Verständnis und werden nicht auf LiefeStyle Regeln transformiert.

Um Jesu willen, um meiner Kirche willen – sorry, ich faste gerade.

Was ist ein Jünger?

Ein Jünger ist nicht einer, der in die Kirche geht und in der Bibel liest.

Jesus redet ganz anders von Jüngerschaft. Er redet vom Schwert.

Ein Schwert, das nicht gegen andere gerichtet ist, sondern gegen mich selbst, in all meine Anhänglichkeiten und Abhängigkeiten.

Das ich nicht um Eitelkeit faste oder wegen der Gesundheit – sondern um des Leibes Christi willen – der Kirche.

Wenn ich mich selbst lieb habe, werde ich um meiner selbst willen Frieden halten. Nicht um Jesu willen.

Ja, der Schalom, der Friede ist gerade mein Thema gewesen.

Friede ist zentral – aber nicht der Friede des Kompromisses unter Verlust der Wahrheit, der Leidenschaft, der Liebe.

Es ist wie immer: An der Größe des Missbrauches erkenne ich die Größe des rechten Gebrauches.

Jesus Christus ist nicht zimperlich!

Er lebt in einer Weise, die das Leid nicht scheut, nicht das vermeidbare Leid und nicht das extreme Leid.

Weil Er milde mit Sündern ist, ist Er doch nicht milde in der Klarheit des Wortes und der Härte gegen sich selbst.

Und Schmerzfreiheit ist kein Maß Seiner Pädagogik!

Der chronische Schmerz des Kompromisses

Einige Male hat das Schwert der schmerzhaften Scheidung in meinem Leben deutliche Wirkung gehabt. Immer war es eine entschlossene Entschlossenheit zur leisen Ansprache Jesu. Sei es die Rückkehr zu meiner Frau, die Treue in dem Ausgrenzt werden aus der Gemeinde, die stille Zeit, die Konversion -.

Dagegen habe ich mit meinem Leib in chronischen Kompromissen gelebt. Ein Mahnmal der Schande trug ich umher. Sicher ist es immer eine Frage der Reihenfolge – aber Sünde auch gegen den Körper ist Sünde gegen Christus. Ich wusste es immer.

Ich vermute, wenn ich die alten katholischen Fastenregeln (vor dem 2. Konzil) eingehalten hätte, konsequent – es hätte mir mehr Nähe zu Christus gebracht als die billige Nähe zur bequemen Lust, zum täglichen Kompromiss.

Gestern habe ich gezeigt, dass ich nicht lieben kann, wenn ich nicht einsam sein kann. Bedürftigkeit verschließt die Pforten der Liebesfähigkeit, ja der Hörfähigkeit.

Und ich bin nicht fertig.

Aber wenn ich auch nicht fertig bin, erlaubt es mir nicht, immer und immer wieder auf die Gnade zu schielen und zu pochen – denn Du sagst: Steh auf!

Dein Glaube hat dir geholfen – sonst kann ich dir auch nicht helfen.

„Entschlossene Entschlossenheit ist ein Begriff von Theresa von Avila. Es lohnt ihn zu verkosten. Vor dem Entschluss bedarf es einer Klärung was die Grundlage des Entschlusses ist. Geht es um meine Existenz – oder etwas Optionales.

Gern mehr im Gespräch.

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