Mo 21.07.2025
Mt 12:38-42 Zeichenforderung der Pharisäer
Der Text
38 Da antworteten Ihm einige der Schriftgelehrten und Pharisäer und sagten: Lehrer, wir wollen ein Zeichen von Dir sehen.
39 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht verlangt ein Zeichen, und es wird ihm kein Zeichen gegeben werden – außer dem Zeichen des Propheten Jona.
40 Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein.
41 Die Männer von Ninive werden auftreten im Gericht mit diesem Geschlecht und es verurteilen; denn sie taten Buße auf die Predigt des Jona hin – und siehe, hier ist mehr als Jona.
42 Die Königin des Südens wird im Gericht auftreten mit diesem Geschlecht und es verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören – und siehe, hier ist mehr als Salomo.
„Herz der Erde“ (griechisch: „καρδία τῆς γῆς“) wird im Syrischen mit ܠܒܐ ܕܐܪܥܐ (libbā d-ar‘ā) übersetzt. Dieses Bild ist tief biblisch – es meint nicht nur ein Grab, sondern den tiefsten Ort der Verlassenheit und der Verborgenheit, ein Vorbild auf den Scheol (Totenwelt), aber auch auf die Verheißung der Auferstehung.
Die Königin des Südens
Was muss ich selbst tun – was muss erbeten werden? So ähnlich soll das kommende Thema sein, das ich am 12. September in Radio Horeb mir Gabi Fröhlich bewegen will.
Die Königin von Saba hatte gewiss ihre eigene Frömmigkeit. Ihre eigenen Priester. Und eigene Diplomaten, die sich über Salomo erkundigen konnten. Warum kam sie dennoch – und die Pharisäer nicht?
Die Wahrheit, dass Israel das ewig auserwählte, heilige Volk Gottes ist, hat die Pharisäer und Schriftgelehrten zu einem Gefühl des Beurteilen-Könnens geführt.
So ist es mit vielen evangelikalen und getauften Christen.
Wieso? – ich bin doch gerettet. Was soll der Aufwand der Heiligung noch?
Kann ich eigentlich wirklich „gerettet“ sein, weil ich getauft bin oder eine Formulierung einer „Lebensübergabe“ getätigt habe?
Bin ich gerettet?
Ich sage: Diese Frage lenkt das Thema in eine irreführende Richtung. Denn:
Es geht nicht darum, was mit mir ist.
Es geht darum, was mit Gott ist!
Gott hat die Menschen nicht dazu erschaffen, dass sie für sich selbst da sind.
Ich werde nicht vor dem Tod gerettet, vor dem Gericht oder den Höllenqualen.
Ich werde vor mir selbst und meinem selbstbezogenen Leben gerettet.
Nicht: ein bisschen mehr Ethik und eine ordentliche Schippe mehr Religion oder Spiritualität.
Wenn ich an meine Rettung denke, bin ich noch nicht gerettet.
Wenn ich an meine Last denke, bin ich noch nicht erlöst.
Erst dort, wo ich bin wie Du, Herr Jesus, dort bin ich vor mir selbst gerettet.
Wenn meine Bekehrung nicht aus mir einen Menschen macht, der Gott in dem bestätigt, wie Er ist – ein vollständig Liebender – wenn meine Rettung also nicht Gott ehrt – was soll sie dann?
Du und ich und er
Der Mensch ist erst gerettet, wenn er in die Trinität eintritt.
Wenn der Mensch als Person wirklich Gott WILL (ohne Angst) und mit Ihm Frucht will – eine je andere, wieder ganz neue Frucht, die nicht irgendwie ein Duplizieren oder Erweitern meiner Selbst ist.
Leistung ist Beiwerk
Ich formuliere absichtlich: Leistung ist nicht nichts oder unnötig. Oder gegen die Gnade.
Aber sie ist nicht das Eigentliche.
Der Vollzug der Leistung kann in mir einen Raum der Sehnsucht öffnen / offenbaren. – Und Gott kann ihn erkennen.
Und darin Wohnung nehmen.
Diese Königin hat sich aufgemacht:
Es war, hin und zurück, sicher eine Reise von einem Jahr, selbst wenn sie nur aus dem Jemen kam, was sich aus 1.Kö 10:1-13 ergibt (und nicht aus Äthiopien).
Es musste sorgfältig geplant werden (lange vorher).
Hier eine Liste der KI:
Gefahren der Reise:
1. Klimaextreme:
– Glühende Hitze auf der Arabischen Halbinsel
– Kältenächte in Hochlagen
– Sandstürme
2. Versorgung:
– Wasserstellen mussten bekannt und zuverlässig sein
– Nahrungsvorräte für Mensch und Tier
3. Überfälle und Räuberbanden:
– Karawanen mit Gold, Edelsteinen und Dienern waren begehrtes Ziel
– Nur mit schwerer Bewachung zu riskieren
4. Politische Grenzen:
– Durchquerung fremder Fürstentümer, eventuell mit Tributzahlung
– Konflikte oder diplomatische Missverständnisse
Die KI ergänzt sehr schön:
„Ihre Reise ist ein Symbol: Die Suche nach Wahrheit kostet etwas.
Sie ist kein Wunder, sondern ein Weg. Kein Zeichen allein, sondern eine Entscheidung.“
Ende KI
Bruderschaft
In meiner Bruderschaft hatten wir gestern eine regionale „Prüfung“ (so heißt unser Treffen). Zwei Gäste waren dabei, die sich noch in diesem Konventsjahr (bis Frühjahr 2026) entscheiden wollen, eine lebenslange Bindung einzugehen.
Die Intensität und die Wahrhaftigkeit dieser Prüfung der Herzen (so die genaue Überschrift) haben das ihre beigetragen, so scheint mir.
Gott beruft uns nicht dazu, Schafe zu werden.
Schafe sind wir schon.
Er will uns zu Gottessöhnen machen.
Das ist das, was den „König des Lichtes“ (Lucifer) provoziert –
und was allein dem Sinn gibt, was Gott durch Sein Kommen in Christus erlitten hat.
Sollte ich Ihm nicht entgegenlaufen – jeden Weg?!