Mi 06.08.2025 Fest der Verklärung des Herrn
Lk 9:23b-36 und Daniel 7:9-10.13-14
Der Text
28b Und Er nahm Petrus und Johannes und Jakobus mit und stieg auf den Berg, um zu beten.
29 Und während Er betete, wurde das Aussehen Seines Angesichts anders, und Sein Gewand wurde weiß, strahlend.
30 Und siehe, zwei Männer redeten mit Ihm – es waren Mose und Elija –,
31 die erschienen in Herrlichkeit und redeten von Seinem Ausgang, den Er in Jerusalem erfüllen sollte.
32 Petrus aber und die bei Ihm waren, waren vom Schlaf beschwert; als sie jedoch völlig wach wurden, sahen sie Seine Herrlichkeit und die zwei Männer, die bei Ihm standen.
33 Und es geschah, während diese sich von Ihm trennten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, gut ist es, dass wir hier sind; lasst uns drei Zelte machen – eins für Dich, eins für Mose und eins für Elija –, nicht wissend, was er sagte.
34 Während er aber dies sagte, kam eine Wolke und überschattete sie; sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke eintraten.
35 Und eine Stimme kam aus der Wolke, die sagte: Dies ist Mein auserwählter Sohn, Ihn hört!
36 Und während die Stimme erklang, wurde Jesus allein gefunden. Und sie schwiegen und berichteten in jenen Tagen niemandem etwas von dem, was sie gesehen hatten.
Und aus Daniel 7:
9 Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden, und ein Hochbetagter setzte sich;
Sein Gewand war weiß wie Schnee und das Haar Seines Hauptes wie reine Wolle;
Sein Thron Flammen aus Feuer, dessen Räder brennendes Feuer.
10 Ein Strom von Feuer floss und ging vor Ihm aus;
Tausend mal Tausende dienten Ihm, und Zehntausend mal Zehntausende standen vor Ihm.
Das Gericht setzte sich, und Bücher wurden geöffnet.
…
13 Ich schaute in Gesichten der Nacht,
und siehe: mit den Wolken des Himmels kam wie eines Menschen Sohn.
Und er gelangte bis zu dem Hochbetagten, und man führte ihn vor Ihn.
14 Und ihm wurde gegeben Herrschaft und Würde und Königtum,
und alle Völker, Nationen und Sprachen dienten Ihm.
Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft, die nicht vergeht,
und Sein Königtum wird nicht zerstört.
Der Hochbetagte und der Sohn des Enosch
Wörtlich „der Uralte der Tage“. Eigentlich: der über alle Tage, der ewig würdige.
Also kein „alter Mann“, wie in der Sixtinische Kapelle von Michelangelo gemalt. Die Vision des Daniel kann missverstanden werden, als wenn man Gott sehen könnte. Das kann man nicht. Wer Gott sehen will, schaue auf Jesus – sonst nichts.
Es ist ein Symbol – keinesfalls mehr.
Lukas offenbart es entsprechend respektvoll.
Zu Diesem (Gott) kommt der „Sohn des Enosch“, wie es im Original heißt. Johannes Gerloff hat auf einer Tagung eine wunderbare Auslegung zu dem Wort Enosch gegeben. Enosch ist der schwache, ganz schwache Mensch. Das annähernde Gegenteil Gottes. Wenn heute in Israel jemand lebensgefährlich verletzt ist, wird dieses Wort verwendet.
Nur als Sohn des schwachen Menschen kann Er der werden, der auch Gott ist. Seine Herrlichkeit ist nicht seine Verwandtschaft mit einem Gott, wie sich der Mensch einen Gott vorstellt. Mächtig, ewig, allwissend.
Sondern in Seiner Verwandtschaft zum Menschen steckt die eigentliche Herrlichkeit.
Die Erde ist kein Missgeschick Gottes.
Macht oder Freude
Ich glaube, dass die Herrschaft über die Völker, Nationen und Sprachen absolut nichts mit Gewalt zu tun hat.
Sondern mit der Macht, die in der Wahrheit dieses Gottes steckt. Er ist nicht zuerst unendlich und ewig. Er ist zuerst Liebe. Liebe, die den anderen will und ihn nicht durch Kraft klein oder gar nichtig macht.
In der ökumenischen Woche deutete J. Paulsen den Baum des Lebens (im Garten Eden) als Kreuz. Er hat es zwar nicht ausgesprochen – aber ich sage: Es ist die Annahme meines eigenen Kreuzes. Erst wenn ich das Kreuz liebe, weil es die Art von Herrlichkeit ist, die auch Jesu Art ist, werde ich im Himmel sein.
Beispiel:
Als ich mein Diplom als Phys. Ing. erhielt, war ich sehr froh.
Aber welche Art Freude ist das.
Es hat mit Erfolg und Macht zu tun. Mit Wirksamkeit und „eine andere Liga“. Letztlich mit mehr Unabhängigkeit.
Aber wie lange hält diese Freude?
Eine Stunde? Ein Tag?
Sicher nicht länger als ein paar Tage.
Als ich im Januar 2024 in Israel in der Soldatenküche abgewaschen habe, tat mir mein Knie weh. Vieles war schwierig, wie an anderer Stelle beschrieben.
Aber bis heute ist der Duft dieser anderen Art von Freude in meinem Herzen. Die Freude, die da ist, wenn ich gewiss im Willen Gottes bin. An dem Ort und in dem Tun, was genau dran ist.
Die Freude, die mit Macht zu tun hat, vergeht und hinterlässt eher einen Mangel, wenn der Alltag zurückkommt.
Die Freude des Gehorsams auch im Schweren, ja im Leiden, ist eine ewige Freude.
Das Strahlen des Angesichts Jesu (V31) ist Sein Kreuz – nichts anderes.
An diesem Extrem ist es zu erkennen. In Seinem Strahlen erzählen Mose und Elia Ihm Seinen „Ausgang“. Es ist der Ausgang aus dem Ägypten der Macht.
Und die Idee, Zelte zu bauen, passt dazu.
Die Herrlichkeit des kaum sichtbaren Dienstes als Abwäscher ist sehr konkret. In der Situation von außen nicht erkennbar. Erstaunlich irdisch und wenig elegant.
Das Bild Gottes auf Erden ist im Staub des Weges zu erkennen. Es sind die Fußspuren der Ihm gehorsamen.
Ja, Jesus ist auch ganz „enoschi“ geworden. ich denke, das ist eine Fähigkeit von Elohi (göttlich)
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Genau!
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